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Prognose: Sachsens Autoindustrie steigert 2024 ihre Stromer-Produktion um ein Viertel

BMW hat Leipzig den Produktions-Zuschlag für den Nachfolger des Mini Cooper Countryman gegeben. foto: BMW - Pressedatenbank

BMW hat Leipzig den Produktions-Zuschlag für den Nachfolger des Mini Cooper Countryman gegeben. Foto: BMW – Pressedatenbank

Wirtschaftsminister rechnet nach Krisenjahr 2023 nun mit Steigerung auf 320.000 Elektroautos

Dresden/Zwickau/Leipzig, 25. März 2024. Die sächsische Automobil-Industrie wird ihre Stromer-Produktion in diesem Jahr um ein Viertel auf rund 320.000 Elektroautos hochfahren. Das hat der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) prognostiziert. „Damit liefert Sachsen aktuell und in Zukunft einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz“, meint der Minister.

Nachfrage-Einbruch hatte sächsische VW-Fabriken zuletzt stark getroffen

Zuletzt hatte es allerdings wenig rosig für die sächsische Autoindustrie ausgesehen, vor allem für Branchenprimus Volkswagen: Kaum waren die Produktionsstopps der Corona-Zeit verwunden, kriselte der Stromer-Absatz – besonders, nachdem die Bundesampel aus Geldnot die Kaufsubventionen für Elektroautos abrupt beendet hatte. Danach musste VW die Produktion in Zwickau drosseln und die Autoproduktion in der Manufaktur Dresden steht wahrscheinlich endgültig vor dem Aus.

Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Foto: Heiko Weckbrodt

Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Foto: Heiko Weckbrodt

Minister verweist auf Ankündigungen von VW, Porsche und BMW

Dennoch sieht Dulig auch positive Signale: „Nach der jüngsten Mitteilung von VW-Produktionsvorstand Dr. Christian Vollmer steht die Entscheidung fest, die Produktion des Elektro-Volkswagens ID3 weiterhin in Zwickau zu bündeln und den bereits sehr erfolgreichen Standort höchstmöglich auszulasten“, betont der Wirtschaftsminister. „Außerdem startete in diesem Monat der seit über einem Jahrzehnt in der E-Autofertigung erfahrene BMW-Standort in Leipzig mit der Produktion des vollelektrischen Kompakt-SUV ,Mini Countryman’. Und schließlich geht im Leipziger Porsche-Werk voraussichtlich im Mai der vollelektrische ,Macan’ an den Start.“ Zudem habe Porsche avisiert, in Sachsen auch das elektrische Modell „K1“ zu fertigen.

Porsche will den elektrischen Macan in Leipzig bauen. Foto: Porsche

Porsche will den elektrischen Macan in Leipzig bauen. Foto: Porsche

Auch Akku-Produktion soll wachsen

„Auf diese langfristig nachhaltigen Entscheidungen zu Gunsten unserer sächsischen Industriestandorte können wir alle stolz sein“, meint Dulig. Geschuldet sei dies nicht zuletzt früheren Weichenstellungen der sächsischen Industriepolitik sowie „dem mutigen Vorangehen der in Sachsen produzierenden Automobilhersteller“. Und dies sei „nicht nur eine Momentaufnahme – denn mit dreistelligen Millioneninvestitionen in die Batteriemodulproduktion an den Markenstandorten und bei den vorgelagerten Zulieferern ist der Fahrplan klar: An Elektromobilität führt kein Weg mehr vorbei“.

Blick in die Akku-Produktion im BMW-Werk Leipzig. Hier im Bild werden gerade die Zellen vereinzelt. Foto: BMW

Blick in die Akku-Produktion im BMW-Werk Leipzig. Hier im Bild werden gerade die Zellen vereinzelt. Foto: BMW

In Sachsen fertigen beziehungsweise fertigten unter anderem BMW und Dräxlmaier (für Porsche) in Leipzig, Daimler in Kamenz und Skeleton in Großröhrsdorf. Außerdem entstehen in Deutschland derzeit weitere Kapazitäten für die sächsische und deutsche Elektroautoproduktion. Dazu gehören die CATL-Fabrik in Arnstadt, die Northvolt-Fab in Heide, die Kathodenproduktion bei BASF Schwarzheide und dergleichen mehr.

Autor: Oiger

Quellen SMWA, Oiger-Archiv, Porsche

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt