Alle Artikel in: Automobilindustrie

Der Finanzierungsbedarf junger Unternehmen in Deutschland steigt. Foto: Heiko Weckbrodt

Mehr Geld für Elektromotor-Tester in der Lausitz

Gigahertz-Geschäftsengel investieren in „Next Automotive“ Senftenberg/Dresden, 10. März 2023. Das Senftenberger Technologie-Unternehmen „Next Automotive“ bekommt über 100.000 Euro Kapitalzuschuss von der Dresdner Beteiligungsgesellschaft „Gigahertz Ventures“. Eine genaue Summe nennen die sogenannten „Business Angels“ (Geschäftsengel) nicht. Die Rede ist von einem „sechsstelligen Betrag“. Den wollen die Lausitzer Ingenieure verwenden, um ihre Testprozesse für neu entwickelte Elektromotoren und andere Elektroauto-Komponenten zu verbessern.

Der Automobilzuliefer-Konzern "Continental" investiert in das Leipziger KI-Unternehmen "Kopernikus Automotive". Foto: TGFS

Kopernikus-KI parkt das Auto ein

Drei-Millionen-Euro-Kapitalspritze für Leipziger Softwareschmiede Leipzig, 2. Februar 2023. Das auf autonomes Fahren in der Fabrik und in Parkhäusern spezialisierte Software-Unternehmen „Kopernikus Automotive“ aus Leipzig bekommt eine weitere Kapitalspritze über drei Millionen Euro vom Automobilzulieferer „Continental“ und vom „Technologiegründerfonds Sachsen“ (TGFS). Das hat der TGFS heute mitgeteilt. „Diese Kapitalerhöhung sichert ab, dass wir unsere Serienentwicklung und Sicherheitszertifizierung für eine der ersten wirklich fahrerlosen Anwendungen, die wir alltäglich sehen werden, abschließen können”, erklärte „Kopernikus“-Mitgründer Tim von Törne.

Blick in die Akku-Produktion im BMW-Werk Leipzig. Hier im Bild werden gerade die Zellen vereinzelt. Foto: BMW

BMW Leipzig baut Akkuproduktion aus

2024 soll Prozesskette in Sachsen von Zelle bis zur Hochvoltbatterie komplettiert sein Leipzig, 1. Februar 2023. BMW baut seine Akkumulator-Produktion in Leipzig weiter aus. „Ab 2024 werden wir am Standort Leipzig die gesamte Prozesskette der Hochvoltbatteriefertigung* abbilden können“, kündigte BMW-Akku-Chef Markus Fallböhmer an.

Elektroautos - hier ein Versuchsmodell mit Karbonteilen - bestehen zwar aus weniger Bauteilen als ein Verbrenner-Auto. Aber auch sie brauchen Gelenkwellen, argumentiert die IG Metall. Foto: Heiko Weckbrodt

IG Metall fordert Auffanggesellschaft für Gelenkwellen-Werk Mosel

Gewerkschafter wollen aber vor allem Erhalt der 800 Arbeitsplätze erkämpfen Zwickau, 31. Januar 2023. Eine Auffanggesellschaft und Abfindungen für entlassene Mitarbeiter fordern Gewerkschaftler von „GKN Driveline“. Das geht aus einer Mitteilung der Industriegewerkschaft (IG) Metall hervor. Der Automobilzulieferer GKN hatte zuvor angekündigt, sein Werk in Zwickau-Mosel schrittweise schließen zu wollen.

Das Versuchszentrum erhält einen aufwändigen Schwingungsprüfstand. Abb.: TUD

Europaweit einzigartiges Fahrzeugforschungszentrum Dresden wächst

Alte Militärhallen für die Uni mit modernen Prüfständen ausgerüstet Dresden, 20. Januar 2023. Um neue Antriebe, Reifen, Achsen und Lenksysteme für Automobile besser testen und entwickeln zu können, wächst das „Fahrzeugtechnische Versuchszentrum“ (FVZ) am Institut für Automobiltechnik der TU Dresden. Ende Januar 2023 übergeben der sächsische Finanzminister Harmut Vorjohann (CDU) und Christine Behrens vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) auf dem ehemaligen Militärgelände an der August-Bebel-Straße in Dresden zwei Hallen voller Prüfstände an die TU-Ingenieure. Für diesen FVZ-Ausbau hatte der Freistaat Sachsen 13,5 Millionen Euro einkalkuliert.

Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Foto: Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsminister: GKN soll Fabrikschließung in Sachsen überdenken

Dulig: Wenn Autozulieferer Werk in Ungarn baut, dann gibt es auch einen Absatzmarkt Dresden, 18. Januar 2023. Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hat die heute verkündeten Schließungspläne für das sächsische Werk des Automobilzulieferers GKN kritisiert. „Ich erwarte von GKN, diese Entscheidung zu überdenken und weiter auf die hohe Kompetenz der Beschäftigten und die gute Qualität der Arbeit in Zwickau zu setzen“, kommentierte er die Pläne.

Themenfoto: Heiko Weckbrodt

Autozulieferer GKN will sein Werk in Zwickau schließen

IG Metall protestiert gegen geplantes Aus, 800 Jobs fallen weg Zwickau, 18. Januar 2023. Der britische Autozulieferer „GKN Driveline“ plant, sein Werk im sächsischen Zwickau-Mosel mit über 800 Beschäftigten zu schließen. Die Entscheidung sei „aufgrund von Strukturwandel in der Automobilindustrie notwendig“, teilte das Unternehmen heute mit. Ab dem Sommer 2023 will das Unternehmen seine Produktion in Mosel schrittweise über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg an andere Standorte verlagern. Die Industriegewerkschaft (IG) Metall hat gegen diese Entscheidung heute gleich postwendend protestiert.

So etwa sieht das überarbeitete Elektroauto ID3 aus, das ab Mai 2023 in Zwickau und Dresden in die Großserie geht. Die VW-Ingenieure haben das Interieur aufgewertet und den Stromer außen so umdesignt, dass er sportlicher und mehr wie ein Golf aussehen soll. Seit einigen Wochen stellt die Manufaktur Dresden eine Nullserie her. Visualisierung: Volkswagen AG

VW will Stromerproduktion in Sachsen erneut steigern

Serienproduktion des erneuerten ID3 startet im 3. Quartal 2023 Zwickau/Dresden/Chemnitz, 15. Januar 2023. Angesichts der großen Stromer-Nachfrage will Volkswagen im Sommer sein Werk Zwickau noch einmal umbauen, um dort mehr Elektroautos herstellen zu können. Bereits im Mai 2023 möchten zudem die Fabriken in Zwickau und die Manufaktur Dresden die Serienproduktion der neuen ID3-Version beginnen. Das hat VW Sachsen angekündigt. Derzeit müssen Kunden im Schnitt etwa ein Jahr warten, bis sie den Schlüssel für den bestellten ID3 in der Hand haben.

Fraunhofer will auch ganze Karosseriebauteile wiederverwerten lassen. Eine KI soll all die Einzelteile eines ausrangierten Autos dafür zunächst taxieren. Grafik: Fraunhofer-IWU

Autos künftig zerlegen statt verschrotten

Fraunhofer Chemnitz arbeiten an KI-gestützten Demontage-Fabriken Chemnitz, 2. Januar 2022. Wenn ein Elektroauto den Geist aufgibt, droht ihm normalerweise als wirtschaftlicher Totalschaden die Müllhalde, obwohl viele Einzelteile eigentlich noch funktionieren. Diese ökologisch unhaltbare Perspektive wollen sächsische Fraunhofer-Ingenieure nun im Zuge des Projektes „Effiziente und wirtschaftliche kreislauforientierte Demontage und Aufbereitung“ (Ekoda) ändern: Statt das Fahrzeug zu verschrotten, ins Ausland abzuschieben oder bestenfalls den Stahl wieder einzuschmelzen, soll es künftig in der automatischen Demontage landen. Das hat das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) aus Chemnitz angekündigt.

So etwa sieht das überarbeitete Elektroauto ID3 aus, das ab Mai 2023 in Zwickau und Dresden in die Großserie geht. Die VW-Ingenieure haben das Interieur aufgewertet und den Stromer außen so umdesignt, dass er sportlicher und mehr wie ein Golf aussehen soll. Seit einigen Wochen stellt die Manufaktur Dresden eine Nullserie her. Visualisierung: Volkswagen AG

VW stärkt Manufaktur Dresden als Innovationszentrum

Gläserne Manufaktur soll neuen ID3 PA herstellen und öfter als Pilotfabrik für Konzern dienen Dresden/Zwickau, 20. Dezember 2022. Volkswagen will seine gläserne Manufaktur in Dresden weiter aufwerten: So will das Unternehmen ab Mai 2023 etwa zeitgleich und erstmals in Dresden und Zwickau das überarbeitete Elektroauto ID3 PA in großen Serien herzustellen. „Und wir wollen Dresden als Innovations- und Technologiestandort für Produktionstechnik und Digitalisierung ausbauen“, kündigte der neue Dresdner Standort-Chef Martin Goede an.

Fuhrpark-Leiter Richard Vetter (links) nimmt vor der VW-Manufaktur Dresden den 1000. Transporter entgegen. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Transporter-Leihdienst „Carl und Carla“ expandiert weiter

1000. Fahrzeug übernommen, weitere Städte für 2023 avisiert Dresden, 15. Dezember 2022. Die Dresdner Transporter-Verleihfirma „Carl und Carla“ expandiert weiter in Deutschland, womöglich bald auch nach Österreich und in die Schweiz. Erstmals ist der Fuhrpark nun auf 1000 Kleinbusse und -transporter gewachsen. Mittlerweile ist das sächsische Unternehmen in 32 deutschen Städten und Regionen vertreten und für 2023 stehen Aachen, Bielefeld, Lübeck und Kassel als neue Standorte auf der Tagesordnung. „Unsere Planungen sehen vor, 2025 in allen 40 deutschen Ballungszentren mit mehr als 200.000 Einwohnern vertreten zu sein“, kündigte Mitgründer und Fuhrpark-Chef Richard Vetter an, als er heute den 1000. Kleintransporter in der gläsernen VW-Manufaktur in Dresden entgegennahm.

Mikrospiegel sollen den Fahrer künftig holografisch auf riskante Situationen aufmerksam machen. Visualisierung: Fraunhofer-IPMS

Starwars-Holo-Technik aus Dresden soll Unfälle vermeiden

Fraunhofer und weitere Akteure aus Sachsen wollen Holografie-Technik in die Autos bringen Dresden, 7. Dezember 2022. Der eine oder andere wird sich vielleicht noch aus den Starwars-Filmen an die virtuelle Prinzessin Lea erinnert, die der Roboter R2D2 wie aus dem Nichts in den Raum hineinprojiziert, um eine Botschaft an den alten Jedi-Ritter Obi Wan Kenobi zu übermitteln. Eine ganz ähnliche Holografietechnik aus Dresden könnte in Zukunft dabei helfen, Unfälle zu vermeiden. Darauf hat das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) aufmerksam gemacht.