Alle Artikel in: 3D-Druck

Modell eines hybridelektrischen Flugzeugs. Visualisierung: Rolls-Royce Deutschland

Hybridflugzeug-Industrie in Lausitz geplant

Brandenburger und sächsische Forscher etablieren mit Rolls-Royce den Nukleus in Cottbus Cottbus/Chemnitz/Dresden, 9. Dezember 2023. Heutigen Akkus fehlt auf absehbare Zeit die nötige Energiedichte, um größere Flieger auf längeren Strecken in der Luft zu halten. Daher führt der Weg zum abgasfreien Fliegen wohl über Hybridflugzeuge – davon sind viele Luftfahrt-Ingenieure überzeugt. Innovative Fertigungsverfahren und Kernkomponenten für derartige Flugzeuge mit Elektroantrieb und Gasturbinen als Energielieferanten will Rolls-Royce nun gemeinsam mit Forschern aus Sachsen, Brandenburg, West- und Süddeutschland in einer neuen Betriebsstätte in Cottbus entwickeln. Das geht aus einer Mitteilung des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) aus Chemnitz hervor, das gemeinsam mit dem britischen Flugzeugbauer die Federführung übernommen hat.

Theaterplastiker Leopold Dietrich von der HfBK Dresden zeigt auf der Felsenbühne Rathen die organisch 3D-gedruckten Schweinerequisiten für den "Freischütz". Foto: TUD/ILK

Schweinische Theater-Requisiten aus dem Bio-3D-Drucker

Dresdner Künstler und Leichtbauforscher erzeugen Deko für „Freischütz“ additiv aus Kork und Tierleim Dresden/Rathen, 1. Dezember 2023. Um die Umwelt zu schonen und Styropor-Abfallberge zu vermeiden, haben Dresdner Künstler und Leichtbauexperten gemeinsam ein Verfahren entwickelt, um Theater-Requisiten aus organischen Materalien im 3D-Drucker herzustellen. Als Prototypen entstanden damit nun künstliche Schweinehälften für eine „Freischütz“-Aufführung auf der Felsenbühne Rathen. Das hat das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden via Pressebox mitgeteilt, das sich für das „Greta“-Projekt mit der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) zusammengetan hatte.

So sieht ein Prototyp aus, den das Amarea-Team und das Fraunhofer-IKTS entwickelt haben und gemeinsam mit der TU Dresden erproben. Foto: Fraunhofer IKTS

Multimaterial-3D-Drucker: Lithoz steigt bei Amarea Dresden ein

Österreicher beteiligen sich an Fraunhofer-Ausgründung Wien/Dresden, 21. November 2023. Die Wiener Keramikdruck-Firma „Lithoz“ steigt bei der Fraunhofer-Ausgründung „Amarea“ in Dresden ein. Das haben Lithoz und Amarea heute mitgeteilt. Die beiden Unternehmen wollen sich nun mit ihren fortgeschrittenen 3D-Drucktechnologien gemeinsam neue Märkte in der Halbleiterindustrie und Luftfahrt erschließen.

Die Farbschichten in diesem beispielhaften Mikromodell der Dresdner Frauenkirche stehen für die verschiedenen Kunststoffe, die der Multimaterial-3D-Druckkopf von Heteromerge verarbeiten kann. Visualisierung: Jan Weskot (Konsultaner) für Heteromerge

3D-Druck aus Materialmix: Heteromerge Dresden liefert erste Prototypen aus

Mini-Teleobjektiv fürs Smartphone im Blick: TU-Ausgründung sammelt frisches Kapital ein Dresden, 6. November 2023. „Heteromerge“ Dresden hat die ersten Prototypen seiner Multimaterial-3D-Drucker an Kunden ausgeliefert. 2024 wollen die Gründer die neuartigen „Merge One“-Druckköpfe für den Aufbau von Mikrostrukturen aus verschiedenen Werkstoffen dann auch in Serie fertigen. Dafür haben sie inzwischen auch frisches Kapital in einer Finanzierungsrunde eingesammelt. Das hat die Dresdner Uni-Ausgründung mitgeteilt.

Filigrane und komplexe Strukturen aus dem 3D-Drucker sind zum bei diesem Aerospike-Raketentriebwerk, das das Fraunhofer IWS gemeinsam mit dem Institut für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Dresden aus einem Metallpulverbett erzeugt. Foto: Christoph Wilsnack für das Fraunhofer-IWS

„Spreetec Next“: 3D-Impulse für die Lausitz

Fraunhofer-Strahlinstitut IWS Dresden installiert europaweit einzigartigen Industrie-3D-Drucker Dresden, 27. Oktober 2023. Wasserstoff-Brennkammern, kompliziert geformte Turbinenteile sowie viele andere Komponenten und Werkzeuge entstehen in vielen Hightech-Branchen immer häufiger in industriellen 3D-Druckern statt in der Fräse oder im Schmiedewerk. Denn diese „additiven Fertigungsanlagen“ können aus Aluminium, Titan, Nickel, Eisen, Kupfer und anderen metallischen Pulvern schichtweise auch komplexe Teile herstellen, die mit klassischen Methoden kaum oder gar nicht machbar werden. Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden hat sich nun einen europaweit einzigartigen industriellen 3D-Drucker angeschafft. Die additive Fertigungsanlage des chinesischen Herstellers „Farsoon“ kann besonders große Bauteile erzeugen. Das IWS will mit solchen Hightech-Maschinen helfen, neue Wertschöpfungsketten in der Lausitz zu etablieren und Innovationen in der sächsischen Industrie befeuern.

Robert Johne, Steven Weingarten und Lutz Gollmer (v.l.n.r.) sowie Philipp Horn kommerzialisieren in der Fraunhofer-Ausgründung "Amarea Technology" die selbstentwickelte Multi-Material-Jetting-Technologie. Foto: Amarea Technology via Fraunhofer IKTS

Neue 3D-Drucker setzen Bauteile aus unterschiedlichen Materialien zusammen

Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS Dresden gründet Firma „Amarea Technology“ aus Dresden, 13. September 2023. Längst können 3D-Drucker nicht mehr nur Plaste-Artefakte erzeugen: Industrielle Modelle, auch „Additive Fertigungsanlagen“ genannt, generieren längst auch Triebwerkteile, Beschleuniger-Bauteile und andere Komponenten aus Titan, Eisen oder Kupfer. Der jüngste Trend sind „Multi-Material“-3D-Drucker, die komplette Geräte aus mehreren Werkstoffen wie beispielsweise kleine Motoren aus Keramik, Kupfer und Kunststoff hervorbringen. Das Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS hat kürzlich mit der „Amarea Technology GmbH“ ein Unternehmen ausgegründet, das auf eben solche Multimaterial-3D-Drucker spezialisiert ist.

Wird der Essens-3D-Drucker in Zukunft genauso selbstverständlich zum Kücheninventar gehören wie Kühlschrank und Mikrowelle? Visualisierung: Dall-E

Jeder 5. Deutsche liebäugeln mit Steak aus dem 3D-Drucker

Bereitschaft für Alternativen zum klassischen Fleisch wächst Berlin, 18. Juli 2023. Fleischalternativen gewinnen an Akzeptanz: Mittlerweile kann sich schon jeder fünfte Deutsche vorstellen, auch mal Steaks oder anderes im Bioreaktor künstlich gezüchtetes Fleisch aus dem 3D-Drucker zu essen. Zum Vergleich: Vor vier Jahren lag diese Quote erst bei 13 Prozent. Für 57 Prozent kommt so etwas allerdings auf keinen Fall in Frage. Das geht aus Umfragen von „Bitkom Research“ hervor.

Prof. Edward Chlebus von der Technischen Universität Breslau zeigt im Produktionszentrum CAMT ein Triebwerkteil aus dem 3D-Drucker. Foto: Heiko Weckbrodt

Zähne, Exoskelette und Triebwerke aus dem 3D-Drucker in Breslau

Sachsen und Schlesien stärken Forschungskooperation Dresden/Breslau, 22. Mai 2022. Die sächsisch-schlesische Forschungskooperation im industriellen 3D-Druck und ähnlichen Trendtechnologien gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das hat Prof. Edward Chlebus von der Technischen Universität Breslau (Politechnika Wroclawska) eingeschätzt. „Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut, beispielsweise mit Fraunhofer in Dresden und der Technischen Universität Chemnitz.“

Experimenteller Aufbau beim ultraschall-unterstützten Laserauftragschweißen. Foto: Fraunhofer-IWS

Ultraschall macht Werkzeuge aus dem 3D-Drucker langlebiger

Projekt „Ultragrain“: Fraunhofer-Werkstoffinstitut IWS Dresden manipuliert mit Schallwellen die Mikrostrukturen in additiv hergestellten Bauteilen Dresden, 12. November 2022. Ultraschall soll dem industriellen 3D-Druck einen neuen Schub geben. Denn die für Menschen unhörbaren Schallwellen können additiv hergestellte Bauteile robuster, langlebiger und preiswerter machen. Das ist vor allem wichtig für die Luft- und Raumfahrt, den Werkzeugbau und weitere Pionierbranchen der „Additiven Fertigung“. Um diese neue Technologie binnen drei Jahren zur Marktreife zu führen, haben sich Teams aus Dresden, Hamburg und dem australischen Melbourne zu einem Forschungsverbund „Ultragrain“ zusammengeschlossen. Das hat das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden mitgeteilt.

Prof. Henning Zeidler leitet das neue Reallabor "Samsax" in Freiberg. Hier ist er mit einem additiv gefertigten Bauteil aus Aprikosenkernmehl zu sehen. Foto: D. Müller für die TU Bergakademie Freiberg

Biomüll landet im 3D-Drucker

Neues Labor in Freiberg experimentiert mit additiver Produktion aus organischen Resten Freiberg, 2. September 2022. Landet unser Biomüll künftig im 3D-Drucker statt im Kompost? Bringen Bauern andere unverwertbaren Erntereste womöglich in Zukunft zu großen additiven Wertstoffhöfen, die aus Spreu passende Ersatzteile für die Mähdrescher erzeugen? Ob und wie das geht, will die Bergakademie Freiberg nun in einem neuen Reallabor für organischen 3D-Druck erproben. Das sächsische Regionalministerium hat eine Million Euro Anschubfinanzierung für dieses „Sustainable Additive Manufacturing in Saxony“ (Samsax) genannte Labor zugesagt, um die Kreislaufwirtschaft im Freistaat zu fördern.