Alle Artikel in: Leichtbau

Bringen selbst nur 650 Gramm auf die Waage, tragen aber bis zu 200 Kilogramm: die Karbon-Hocker von Polymerforschern aus Dresden. Foto: IPF

Dresdner Carbon-Hocker kommt ins Designmuseum

Leichtbau-Möbelstück war auch technisch eine Pionierleistung Dresden/Weil am Rhein, 6. Dezember 2023. Der Dresdner Kohlefaser-Hocker „L1“ kommt ins Vitra-Design-Museum in Weil am Rhein. Das haben das Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Dresden und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWD) mitgeteilt, die dieses Leichtbau-Exponat vor über zehn Jahren entwickelt hatten.

Prof. Dr. Lothar Kroll (r.) und Sebastian Nendel kontrollieren an der TU Chemnitz eine Spreizanlage für Kohlenstofffasern. Die Uni will ihre Carbon-Expertise in der Carbonlabfactory Lausitz ausbauen. Foto: Hendrik Schmidt für die TU Chemnitz

Wächst das Raumschiff der Zukunft in Lausitzer Wäldern?

TU Chemnitz richtet „Carbonlabfactory“ für Öko-Leichtbau in Boxberg ein Boxberg, 27. Oktober 2023. Damit superleichte Carbon-Bauteile für Autos, Flugzeuge, Raumschiffe und Fahrräder künftig aus gewachsenen Pflanzenfasern statt aus Erdöl entstehen können, baut die Technische Universität Chemnitz (TUC) derzeit „Carbonlabfactory“ in Boxberg auf. Der 60 Millionen Euro teure Komplex aus Labor und Testfabrik soll 2026 fertig sein.

Foxcore-Leichtbauplatten mit Befestigungen. Foto: M. Vorhof für die TUD

Dresdner Textilforscher planen Leichtbau-Ausgründung

Firma soll neue Befestigungen für Leichtbauplatten kommerzialisieren Dresden, 24. August 2023. Um Autos, Züge, Schiffe und Flugzeuge leichter, aber dennoch besonders stabil zu machen, haben Textilforscher der Technischen Universität Dresden (TUD) neue Befestigungen für Leichtbauplatten entwickelt. Sie planen für 2024 unter dem Codenamen „Fox Core“ (Fuchskern) eine Ausgründung aus der Uni. Die soll die neuartigen Befestigungen kommerzialisieren. Das hat das Dresdner „Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik“ (ITM) angekündigt.

Das noch junge Baumaterial Carbonbeton ist mit Gittern und Stäben aus Kohlenstofffasern statt mit Stahl verstärkt. Dadurch ist eine leichtere, dünnere Bauweise möglich. Foto: Heiko Weckbrodt

Carbonbeton-Experten treffen sich in Dresden

Dresden, 29. Juli 2023. Carbon-Beton ist zwar im Vergleich zum Stahlbeton immer noch ein Nischen-Baustoff, wird in der Branche aber immer breiter eingesetzt. Das hat der Dresdner Verein „C³ ­– Carbon Concrete Composite“ eingeschätzt, der dieses noch junge Material seit geraumer zeit propagiert. Beispiele sind etwa das Carbonhaus am Campus der TU Dresden, eine stehende Surfwelle in Augsburg sowie mehrere nachverstärkte Brücken und Altbauten.

Koreanische Partner schauen sich den Fahrzeug-Leichtbau im ILK der TU Dresden an. Foto: Andreas Scheunert für das ILK Dresden

Leichtbau soll Wirtschaft auf ökologisches Wachstumsmodell eichen

TU Dresden ist Gastgeber für internationales Leichtbausymposium Dresden, 22. Juni 2023. Die Debatten um mehr technologische Souveränität für Europa und um deutlich mehr Umweltschutz geben auch dem Leichtbau noch mal einen höheren Stellenwert als bisher. Das haben Experten vom Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) an der TU Dresden eingeschätzt. Mit Blick darauf haben sie für den 22. und 23. Juni 2023 rund 300 Experten zum „Internationalen Dresdner Leichtbausymposium“ eingeladen.

Herone-Chef Daniel Barfuß (links) zeigt dem sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig seine Carbonband-Flechtmaschine (Hintergrund) und eines der Leichtbauteile. Foto: Heiko Weckbrodt

Herone Dresden: Leichtbau wird beim elektrischen Fliegen noch wichtiger

Uni-Ausgründung kämpft in der Luftfahrt aber noch mit einem Henne-Ei-Problem Dresden, 12. Mai 2023. Die Dresdner Uni-Ausgründung „Herone“ zielt mit ihren Leichtbauteilen zwar vor allem auf die Luftfahrt, wird aber demnächst wohl erst mal in anderen Sparten mit ersten End-Produkten vertreten sein: in Tennisschlägern und BMW-Automobilen beispielsweise. Das hat Geschäftsführer Daniel Barfuß bei einem Besuch des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig (SPD) angekündigt.

IWS-Forscherin Andrea Berger prüft mit einem Kollegen die Sandwich-Leichtbauplatten aus der Laser-Walz-Anlage. Foto: Jürgen Jeibmann für das Fraunhofer IWS

Alu-Sandwich aus der Laser-Walze

Neue Rolle-zu-Rolle-Technologie von Fraunhofer Dresden soll Produktion von Leichtbauplatten auf Trab bringen Dresden, 5. April 2023. Moderner Leichtbau hilft längst im Automobilbau und in der Flugzeugindustrie, Kraftstoff und Material zu sparen und die Umwelt zu entlasten. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden haben nun einen Weg gefunden, um solche erprobten Konstruktionsprinzipien auf weitere Branchen zu übertragen. Dafür verschweißen sie mit Lasern filigrane Hohlkammerstrukturen mit Deckblechen zu leichten Sandwichplatten. Diese Metallstrukturen lassen sich laut Instituts-Angaben besonders effizient im Rolle-zu-Rolle-Verfahren produzieren. Die neuartige Technologie sorge für höheres Produktionstempo und mehr Einsatzbreite von Leichtbauplatten. Dadurch können sich Leichtbauperspektiven etwa für die Konstruktion von Schiffsaufbauten, Eisenbahnen und Fabrikhallen eröffnen.

Diese besonders große Anlage im Leiv vereint zwei Spritzgießmaschinen, die unter anderem auch mit Kunststoffschaum arbeiten. Foto: Heiko Weckbrodt

Designer sollen beim Leichtbau-Entwurf spätere Wiederverwertung mitdenken

Dide4Rec-Konsortium will vielbeschworenes Konzept für Kunststoffteile vorexerzieren Dresden/München, 11. Februar 2023. Schon lange wird gefordert, technische Geräte, Autobauteile und andere Produkte menschlichen Tuns gleich von vornherein so zu entwerfen, dass sie sich später leicht wiederverwerten lassen. Bisher allerdings gelingt dies jedoch nur selten. Einen neuen Schub soll dieser Ansatz nun durch das bayrisch-sächsische Konsortium „Dide4Rec“ (Digitaler Design for Recycling Prozess) erhalten: Sieben Unternehmen und Institute wollen am Beispiel von Leichtbauprodukte aus faserverstärkten Polymeren neue Entwurfsprinzipien, Rezepte und Verfahren entwickeln, mit denen die spätere Wiederverwertungs-Fähigkeit solcher Bauteile gesichert ist. Das hat das Dresdner Uni-Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) als Konsortialpartner angekündigt.

Im Umfeld des Kraftwerks Boxdorf soll die neue Laborfabrik für Carbonfasern entstehen. Foto: Andreas Franke für die Leag

60 Millionen Euro teures Carbonfaser-Forschungszentrum für die Lausitz

Die TU Chemnitz richtet in Boxdorf eine Laborfabrik für eine umweltfreundlich erzeugte Leichtbaufasern ein Boxdorf/Chemnitz, 10. Dezember 2022. Die Lausitz bekommt ein neues, rund 60 Millionen Euro teures Forschungszentrum, das sich der Dekarbonisierung einer besonders wichtigen Leichtbau-Technologie widmen soll: Die Technische Universität Chemnitz (TUC) und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) in Potsdam werden bis 2026 am alten Kraftwerk-Standort Boxdorf eine Carbon-Laborfabrik („Carbon LabFactory“) als Außenstelle aufbauen. Das geht aus einer Mitteilung der Uni hervor.

Das erste Carbonbeton-Haus der Welt steht an der Einsteinstraße nahe am Campus der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Weltweit erstes Carbonbetonhaus in Dresden eingeweiht

„Cube“ soll ökologische und architektonische Revolution auf Baustellen auslösen Dresden, 28. September 2022. Das weltweit erste Carbonbeton-Haus ist fertig: Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit haben die Macher den „Cube“ genannten Experimentalbau heute eingeweiht. Der zwei Millionen Euro teure Zweigeschosser im Karree zwischen Bergstraße, Zelleschem Weg und Einsteinstraße besteht aus Glas, Holz und einem in Dresden entwickelten Leichtbau-Material, das mit Kohlenstoff-Fasern statt Stahl verstärkt ist.

Umweltdrohne der TU Dresden im Flug. Foto: Heiko Weckbrodt

Drohnen sollen Antriebsenergie auch im Gehäuse speichern

Französisch-sächsisches Printcap-Konsortium will schnellladende Superkondensatoren per 3D-Druck ins Chassis einbetten Dresden/Paris, 5. August 2022. Paketdrohnen und Elektroautos sollen ihre Antriebsenergie künftig nicht allein in Akkus, sondern auch in ihren Chassis speichern. Ermöglichen sollen dies 3D-Drucker, die spezielle Schnelllade-Superkondensatoren direkt in tragende Bauteile einbetten. Darauf zielt ein europäisches Konsortium „Nächste Generation 3D-gedruckter struktureller Superkondensatoren“ (Printcap) mit sächsischer Beteiligung, das nun in Paris gestartet ist. Darauf hat das „Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden hingewiesen, das zu den Projektpartner gehört.

Die "Carbolight Bridge" im Deutschen Museum München. Foto: Ansgar Pudenz für das IfM der TUD

Carbonbeton-Brücke aus Dresden ausgezeichnet

Betonförderation lobt herausragende Leichtbauweise Dresden/Oslo, 6. Juli 2022. Die Carbonbeton-Brücke „Carbolight Bridge“ aus Dresden ist beispielhaft für die Zukunft des Brückenleichtbaus. Das hat die Internationale Beton-Förderation „Fib“ befunden und auf ihrem Kongress in Oslo die Dresdner Brücke mit zwei Preisen als „herausragende Betonstruktur“ und als besondere Innovation bedacht. Das geht aus einer Mitteilung des Instituts für Massivbau der TU Dresden hervor, die diese Brücke entworfen hatte.

Ging zwar nie in Serie, viele seiner Technologien flossen aber in spätere Serienfahrzeuge ein: Das InEco-Elektroauto vom ILK der TU Dresden. Foto (bearbeitet, freigestellt): Heiko Weckbrodt

Leichtbau soll Welt wieder ins Gleichgewicht bringen

300 Experten diskutieren in Dresden über Neutralleichtbau und verwandte Ökotechnologien Dresden, 30. Juni 2022. Wie Leichtbau dabei helfen kann, natürliche Ressourcen zu schonen, die Umwelt zu schützen und eine Kreislaufwirtschaft aufzubauen, diskutieren rund 300 Experten aus Forschung und Wirtschaft ab heute beim „Internationalen Dresdner Leichtbausymposium“ unter dem Jahresmotto „Neutralleichtbau – Wege zur Welt im Gleichgewicht“. Veranstalter sind das „Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden und der „Akademische Club Leichtbau“ der Uni.

Die TU-Ausgründung Anybrid hat Roboter im Leichtbau-Validierungszentrum Leiv in Dresden mit ihren mobilen Spritzgießmaschinen ausgestattet. Die C-förmigen roten Spritzgießer sind besonders leicht konstruiert. Foto: Heiko Weckbrodt

Autofabrik-Roboter lernt spritzgießen

Dresdner Uni-Ausgründung baut mobile Mini-Spritzgießmaschine, die sich direkt an Roboterarme andocken lässt Dresden, 23. Juni 2022. Klassische Spritzgießanlagen mögen unermüdliche Maschinen sein, die Kunststoffbauteile aller Art in Tausender-, ja Millionenstückzahlen herstellen. Allerdings sind sie meist schwer und sperrig und lassen sich daher zum Beispiel nicht organisch in die schnell getakteten Produktionslinen der Autofabriken integrieren. Eine noch junge Ausgründung des Dresdner Leichtbauinstituts ILK schickt sich aber an, das zu ändern: Das vierköpfige „Anybrid“-Team um Dr. Michael Krahl hat eine mobile Spritzgießmaschine entwickelt, die so leicht ist, dass sie sich sogar an einen Roboterarm direkt anmontieren lässt.

Das elektrische EQ-Modell von Mercedes. Foto: Heiko Weckbrodt Deutsche Accumotive / Daimler Kamenz

Mercedes will wiederverwertbare Elektroauto-Gehäuse

Schwaben entwickeln mit Partnern aus Sachsen leichte Hybridgehäuse für künftige Stromer Dresden/Stuttgart, 17. Juni 2022. Der Umstieg der deutschen Autoindustrie auf Stromer zieht nicht nur viel Forschungsarbeit an besseren Elektromotoren und Akkus nach sich, sondern bringt auch im Detail viele neue Konstruktionsprinzipien mit sich: Gefragt sind besonders leichte Komponenten, die zwar weniger mechanisch belastet werden, dafür aber elektromagnetische Abschirmungen enthalten müssen und dergleichen mehr. Mercedes will nun gemeinsam mit Instituten aus Sachsen und Schwaben eine neue Generation von Elektroauto-Gehäusen entwickeln, die all diese neuen Anforderungen erfüllen – und zugleich am „Lebensende“ des Stromers einfach wiederverwertbar sind. Das geht aus einer Mitteilung des „Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden hervor, das in das Vorhaben seine besondere Expertise im Kreislauf-Leichtbau einbringt.