Alle Artikel in: Leichtbau

Diese besonders große Anlage im Leiv vereint zwei Spritzgießmaschinen, die unter anderem auch mit Kunststoffschaum arbeiten. Foto: Heiko Weckbrodt

Designer sollen beim Leichtbau-Entwurf spätere Wiederverwertung mitdenken

Dide4Rec-Konsortium will vielbeschworenes Konzept für Kunststoffteile vorexerzieren Dresden/München, 11. Februar 2023. Schon lange wird gefordert, technische Geräte, Autobauteile und andere Produkte menschlichen Tuns gleich von vornherein so zu entwerfen, dass sie sich später leicht wiederverwerten lassen. Bisher allerdings gelingt dies jedoch nur selten. Einen neuen Schub soll dieser Ansatz nun durch das bayrisch-sächsische Konsortium „Dide4Rec“ (Digitaler Design for Recycling Prozess) erhalten: Sieben Unternehmen und Institute wollen am Beispiel von Leichtbauprodukte aus faserverstärkten Polymeren neue Entwurfsprinzipien, Rezepte und Verfahren entwickeln, mit denen die spätere Wiederverwertungs-Fähigkeit solcher Bauteile gesichert ist. Das hat das Dresdner Uni-Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) als Konsortialpartner angekündigt.

Im Umfeld des Kraftwerks Boxdorf soll die neue Laborfabrik für Carbonfasern entstehen. Foto: Andreas Franke für die Leag

60 Millionen Euro teures Carbonfaser-Forschungszentrum für die Lausitz

Die TU Chemnitz richtet in Boxdorf eine Laborfabrik für eine umweltfreundlich erzeugte Leichtbaufasern ein Boxdorf/Chemnitz, 10. Dezember 2022. Die Lausitz bekommt ein neues, rund 60 Millionen Euro teures Forschungszentrum, das sich der Dekarbonisierung einer besonders wichtigen Leichtbau-Technologie widmen soll: Die Technische Universität Chemnitz (TUC) und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) in Potsdam werden bis 2026 am alten Kraftwerk-Standort Boxdorf eine Carbon-Laborfabrik („Carbon LabFactory“) als Außenstelle aufbauen. Das geht aus einer Mitteilung der Uni hervor.

Das erste Carbonbeton-Haus der Welt steht an der Einsteinstraße nage am Campus der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Weltweit erstes Carbonbetonhaus in Dresden eingeweiht

„Cube“ soll ökologische und architektonische Revolution auf Baustellen auslösen Dresden, 28. September 2022. Das weltweit erste Carbonbeton-Haus ist fertig: Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit haben die Macher den „Cube“ genannten Experimentalbau heute eingeweiht. Der zwei Millionen Euro teure Zweigeschosser im Karree zwischen Bergstraße, Zelleschem Weg und Einsteinstraße besteht aus Glas, Holz und einem in Dresden entwickelten Leichtbau-Material, das mit Kohlenstoff-Fasern statt Stahl verstärkt ist.

Umweltdrohne der TU Dresden im Flug. Foto: Heiko Weckbrodt

Drohnen sollen Antriebsenergie auch im Gehäuse speichern

Französisch-sächsisches Printcap-Konsortium will schnellladende Superkondensatoren per 3D-Druck ins Chassis einbetten Dresden/Paris, 5. August 2022. Paketdrohnen und Elektroautos sollen ihre Antriebsenergie künftig nicht allein in Akkus, sondern auch in ihren Chassis speichern. Ermöglichen sollen dies 3D-Drucker, die spezielle Schnelllade-Superkondensatoren direkt in tragende Bauteile einbetten. Darauf zielt ein europäisches Konsortium „Nächste Generation 3D-gedruckter struktureller Superkondensatoren“ (Printcap) mit sächsischer Beteiligung, das nun in Paris gestartet ist. Darauf hat das „Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden hingewiesen, das zu den Projektpartner gehört.

Die "Carbolight Bridge" im Deutschen Museum München. Foto: Ansgar Pudenz für das IfM der TUD

Carbonbeton-Brücke aus Dresden ausgezeichnet

Betonförderation lobt herausragende Leichtbauweise Dresden/Oslo, 6. Juli 2022. Die Carbonbeton-Brücke „Carbolight Bridge“ aus Dresden ist beispielhaft für die Zukunft des Brückenleichtbaus. Das hat die Internationale Beton-Förderation „Fib“ befunden und auf ihrem Kongress in Oslo die Dresdner Brücke mit zwei Preisen als „herausragende Betonstruktur“ und als besondere Innovation bedacht. Das geht aus einer Mitteilung des Instituts für Massivbau der TU Dresden hervor, die diese Brücke entworfen hatte.

Ging zwar nie in Serie, viele seiner Technologien flossen aber in spätere Serienfahrzeuge ein: Das InEco-Elektroauto vom ILK der TU Dresden. Foto (bearbeitet, freigestellt): Heiko Weckbrodt

Leichtbau soll Welt wieder ins Gleichgewicht bringen

300 Experten diskutieren in Dresden über Neutralleichtbau und verwandte Ökotechnologien Dresden, 30. Juni 2022. Wie Leichtbau dabei helfen kann, natürliche Ressourcen zu schonen, die Umwelt zu schützen und eine Kreislaufwirtschaft aufzubauen, diskutieren rund 300 Experten aus Forschung und Wirtschaft ab heute beim „Internationalen Dresdner Leichtbausymposium“ unter dem Jahresmotto „Neutralleichtbau – Wege zur Welt im Gleichgewicht“. Veranstalter sind das „Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden und der „Akademische Club Leichtbau“ der Uni.

Die TU-Ausgründung Anybrid hat Roboter im Leichtbau-Validierungszentrum Leiv in Dresden mit ihren mobilen Spritzgießmaschinen ausgestattet. Die C-förmigen roten Spritzgießer sind besonders leicht konstruiert. Foto: Heiko Weckbrodt

Autofabrik-Roboter lernt spritzgießen

Dresdner Uni-Ausgründung baut mobile Mini-Spritzgießmaschine, die sich direkt an Roboterarme andocken lässt Dresden, 23. Juni 2022. Klassische Spritzgießanlagen mögen unermüdliche Maschinen sein, die Kunststoffbauteile aller Art in Tausender-, ja Millionenstückzahlen herstellen. Allerdings sind sie meist schwer und sperrig und lassen sich daher zum Beispiel nicht organisch in die schnell getakteten Produktionslinen der Autofabriken integrieren. Eine noch junge Ausgründung des Dresdner Leichtbauinstituts ILK schickt sich aber an, das zu ändern: Das vierköpfige „Anybrid“-Team um Dr. Michael Krahl hat eine mobile Spritzgießmaschine entwickelt, die so leicht ist, dass sie sich sogar an einen Roboterarm direkt anmontieren lässt.

Das elektrische EQ-Modell von Mercedes. Foto: Heiko Weckbrodt Deutsche Accumotive / Daimler Kamenz

Mercedes will wiederverwertbare Elektroauto-Gehäuse

Schwaben entwickeln mit Partnern aus Sachsen leichte Hybridgehäuse für künftige Stromer Dresden/Stuttgart, 17. Juni 2022. Der Umstieg der deutschen Autoindustrie auf Stromer zieht nicht nur viel Forschungsarbeit an besseren Elektromotoren und Akkus nach sich, sondern bringt auch im Detail viele neue Konstruktionsprinzipien mit sich: Gefragt sind besonders leichte Komponenten, die zwar weniger mechanisch belastet werden, dafür aber elektromagnetische Abschirmungen enthalten müssen und dergleichen mehr. Mercedes will nun gemeinsam mit Instituten aus Sachsen und Schwaben eine neue Generation von Elektroauto-Gehäusen entwickeln, die all diese neuen Anforderungen erfüllen – und zugleich am „Lebensende“ des Stromers einfach wiederverwertbar sind. Das geht aus einer Mitteilung des „Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden hervor, das in das Vorhaben seine besondere Expertise im Kreislauf-Leichtbau einbringt.

Autos und Autobauteile aus Carbon und anderen Leichtbaumaterialen sind eine Spezialität des ILK. Foto: Heiko Weckbrodt

Leichtbau-Schub in Sachsen

Dresdner Uni richtet neues Leiv-Zentrum ein, das Leichtbau als Kreislaufprozess breit in die Industrie etablieren soll Dresden, 14. Juni 2022. Um energie- und materialsparenden Leichtbau viel stärker als bisher in der Industrie zu verbreiten, hat die Technische Universität Dresden (TUD) heute ein nationales Leichbau-Validierungszentrum (Leiv) in Betrieb genommen. In der neuen Werkhalle an der Zwickauer Straße wollen 150 Ingenieure und Forscher gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft vernetzte und besonders ressourcensparende Fertigungsprozesse und Leichtbau-Innovationen praxisnah erproben.

Das Leichtbau-Elektroauto "InEco" vor eine Hochspannungs-Testpilz an der TU Dresden. Foto: TUD

Neues Leichtbauzentrum entsteht in Dresden

LEIV soll der Industrie eine umweltneutrale Produktion vormachen Dresden, 25. Mai 2022. Um den Transfer neuer Leichtbau-Innovationen aus der Forschung in die industrielle Praxis zu beschleunigen, öffnet die TU Dresden um Juni 2022 ein „Nationales Leichtbau-Validierungszentrum“ (LEIV). Die Wissenschaftler hatten dafür seit 2020 in den Universellen Werken Dresden die benötigten Basisinfrastrukturen aufgebaut.

Ohne einen Porsche lässt es isch nur extrem schwer forschen. Foto: Porsche AG

Fupro statt Alu: Porsche will Metall durch Kunststoff ersetzen

Spritzgießmaschinen vom Leichtbauinstitut Dresden sollen Cockit-Träger für Sportautos erzeugen – und Abfälle gleich wieder einkassieren Dresden/Stuttgart, 4. Mai 2022. Um die Umwelt zu schonen und Kosten zu sparen, will Porsche die Cockpits in vielen seiner Autos künftig nicht mehr mit Alu-Magnesium-Gerüsten aufhängen, sondern mit „funktionalisierten Faserverbund-Hohlprofilen“ (Fupro), die sich später leicht wiederverwerten lassen. Für die Entwicklung greifen die Schwaben unter anderem auf die Expertise sächsischer Leichtbauer zurück. Das geht aus einer Mitteilung vom „Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden hervor.

Prof. Manfred Curbach steht neben einer Treppe und einem Muster, die zeigen, wie dünn und doch stabil mit Carbonbeton gebaut werden kann. Foto: Heiko Weckbrodt

Weltweit erstes Karbonbeton-Haus in Dresden im Herbst 22 fertig

Betonverbrauch soll sich durch neuen Leichtbaustoff halbieren Dresden, 3. Februar 2022. Das weltweit erste Carbonbetonhaus ist nun in Dresden rohbaufertig und soll im September 2022 fertig sein. Die Bauingenieure um Prof. Manfred Curbach von der TU Dresden wollen damit den Beweis antreten, das ihr neues Leichbaumaterial praxistauglich ist, ganz neue Architekturentwürfe zulässt – und das zu ähnlichen Kosten wie Stahlbeton. Vor allem aber soll der mit Stäben und Netzen aus Kohlenstofffasern bewehrte Beton eine ökologische Revolution in der Bauwirtschaft auslösen.

Das Luftbild zeigt frühere Arbeiten an der Carbonbetonbrücke für die Staatsstraße 111 bei Wurschen. Foto: Stefan Gröschel, IMB, TU Dresden

Sachsen gibt erste Carbonbeton-Brücke frei

Langlebig und rostfrei: Leichtbauwerk soll Umweltbilanz im Brückenbau stark verbessern Dresden/Wurschen, 22. Dezember 2021. Sachsen hat heute seine erste Straßenbrücke aus dem neuen Leichtbausmaterial Carbonbeton freigegeben. Das hat das sächsische Wirtschaftsministerium mitgeteilt. Die Brücke ersetzt ein Stahlbetonbauwerk aus dem Jahr 1934, das früher das Kuppritzer Wasser bei Wurschen im Landkreis Bautzen überspannt hatte. Der vor allem an der TU Dresden entwickelte Carbonbeton soll für eine rostfreie Brücke mit sehr hoher Lebensdauer sorgen, Material sparen und zu einem umweltbewussten neuen Bauen beitragen.

Die Visualisierung zeigt eine Stadler-Straßenbahn. Visualisierung: Stadlerrail

Dresdner Flugzeugwerft baut Straßenbahn-Geschäft aus

Sachsen beliefern Schweizer Stadler mit Leichtbau-Platten Dresden/Bussnang, 30. September 2021. Die „Elbe Flugzeugwerke“ (EFW) in Dresden haben einen neuen Auftrag für den Straßenbahn-Bau an Land gezogen: Die Sachsen sollen besonders leichte und langlebige Fußbodenplatten für die Schweizer „Stadler Rail AG“ aus Bussnang liefern. Die damit gebauten Straßenbahnen sind voraussichtlich ab Mitte 2023 für die HEAG Darmstadt unterwegs. Das geht aus einer EFW-Mitteilung hervor.

Neues Leichtbaumaterial mit Potenzial: Spezialisten setzen auf der "Cube"-Baustelle in Dresden die dünnen Wände für das weltweit erste Carbonbetonhaus. Foto: Maximilian Krämer für C³

Potenzialanalyse: Carbonbeton verändert Spielregeln für das Bauwesen

Handelshochschule Leipzig untersucht ökologische Chancen des neuen Leichtbaumaterials aus Dresden Leipzig/Dresden, 31. Juli 2021. Mit Carbonbeton kann schöner, umweltfreundlicher und schneller gebaut werden. Zu dieser Folgerung sind Studenten der Handelshochschule Leipzig (HHL) in einer Potenzialanalyse gekommen. „Aus unserer Sicht kann Carbonbeton einen wichtigen Beitrag zu nachhaltigem, klimafreundlichem Bauen leisten“, betonte Professor Henning Zülch vom HHL-Lehrstuhls für Rechnungswesen und Wirtschaftsprüfung. „Der Baustoff hat das Potenzial zu einem echten Game-Changer in der aktuellen Debatte rund um Klimaschutz und Smart Cities.“