Alle Artikel in: Surftipp

Repro: SLUB

Uhrmacher-Zeitschriften digitalisiert

SLUB Dresden stellt zwölf alte Periodika ins Internet Dresden/Glashütte, 1. Juni 2014: „Wer liefert englische Hufeisenmagnete mit ausgehöhlten Polen?“ „Für ein größeres optisches Institut wird ein junger, möglichst militärfreier Mann gesucht…“ „Platinschwämmchen in vorzüglicher Qualität liefert Carl Apell in Dresden.“ Mit solchen Problemen schlug sich die sächsische Uhrmacher-Zukunft in der Gründerzeit herum. Und nachzulesen ist das im Leipziger „Allgemeinen Anzeiger für Mechanik. Optik, Elektrotechnik, Glasinstrumenten- und Uhrmacherbranche“ des Jahres 1888 – und seit Kurzem auch im Internet: Die Sächsische Landes- und Uni-Bibliothek SLUB hat nämlich inzwischen zwölf historische Periodika der Uhrmacherei ab dem Erscheinungsjahr 1876 digitalisiert und ins Netz gestellt.

Digitale App-Pflaster gegen Noro-Virus & Co.

Wenn das liebe Kind die Bude vollreihert und die Kindsmutter derweil wie Bonny Taylor am Whisky-Tresen krächzt, ist klar: Noro-Virus und Grippe-Bazille haben sich zum fröhlichen Stelldichein getroffen. Zum Glück gibt’s im Informationszeitalter ein paar digitale Trostpflaster, an denen wir uns weiden können, während wir den halben Tag auf der Kloschüssel oder im Bett abhängen. Nachfolgend eine kleine Auswahl:

Halloween-Doodle: Hexe köchelt auf Google

Internet, 31. Oktober 2013: Zu, Geisterfest Halloween hat sich Google heute eines seiner legendären Doodles auf die Startseite seiner Suchmaschine gestellt: Eine gar schaurige 3D-Hexe braut einen Zaubertrank und je nach Zutat, die der Nutzer in den brodelnden Kessel wirft, öffnen sich kleine Mini-Spiele mit Kürbissen, Gespenstern, schwarzen Mäusen und Zombie-Händen. Happy Halloween und viel Spaß beim Ausprobieren! Heiko Weckbrodt

Weltantwortmaschine am CERN per „Google Street View“ erkundbar

CERN, 28. September 2013: Was sonst nur wenigen Augen zugänglich ist, kann nun jedermann per „Google Street View“ virtuell durchwandern: Google hat die aktuelle Wartungspause der Weltantwortmaschine „LHC“ am europäischen Kernforschungszentrum CERN genutzt und seine Straßenkameras durch die 1,2 Kilometer langen Tunnel des größten Teilchenbeschleunigers der Welt tief unter der französisch-schweizerischen Grenze geschickt, außerdem auch die hochhausgroßen unterirdischen Detektoren aufgenommen. Die Ergebnisse können nun als Panorama-Tour über die Google-Seite im Internet von den Nutzern erkundet werden, wie CERN und Google nun mitteilten.

Tötende „Blüten“ und das kosmische Netz dunkler Materie

Planck-Gesellschaft zeigt in Internet-Ausstellung ungewöhnliche Wissenschaftsbilder Internet, 25. Dezember 2012: Eine exotische Blüte entpuppt sich als fressgieriges Bio-Krankenhaus, ein paar Aliens als harmlose Fischlarven, ein gelber Blitz als Netzhautzelle: Viele Phänomene der Natur, die in unserer Alltagswelt für das bloße Auge nicht erfassbar sind, erscheinen wie verwirrende Kunstwerke, wenn sie mit Hilfe von sauteuren Forschungsgeräten, mit Mikroskopen oder Computersimulationen von Forschern sichtbar gemacht werden. Die Max-Planck-Gesellschaft hat die 50 spektakulärsten dieser Bilder inzwischen in einer Internetausstellung „Bilder aus der Wissenschaft“ öffentlich zugänglich gemacht – eine analoge Druckversion dieser Schau tourt derzeit durch Russland.

Ein Nerd spuckt auf die Apokalypse

Dresden, 21. Dezember 2012 (13.0.0.0.0 Maya-Kalender): Panikmache ist erbärmlich. Dieses Rumgeheule zum Beispiel vorhin in den Nachrichten: „Staudamm in Südchina gebrochen“, „Subkontinent unter Wasser“, „Menschen fliehen zu Hunderttausenden“, „Größte Flutkatastrophe aller Zeiten“. Blah, Blah, blah. Den Fernseh-Fritzen ist doch nichts zu reißerisch. Immer diese Superlative.

Foto-Blog „Film-Riss“: Die Details im Alltagsrauschen

„Run!“ – Uninszeniert birgt solch eine Aufnahme einige Tücken, um zu gelingen: Im rechten Moment bei ungünstiger Beleuchtung auf den Auslöser gedrückt. Abb. (alle): Jan Gütter Dresden/Radebeul, 9.1.2012: Einladend sieht anders aus. Schwere Stahltüren öffnen den Blick in einen Fußgängertunnel. Ummantelt von nüchternen Betonplatten und grell ausgeleuchtet von künstlichem Licht wirkt die Passage wie ein Bunkertrakt. Eine Frau rennt quer durchs Bild: Hat Sie Angst vor nächtlichen Verfolgern oder will sie nur ihre Straßenbahn nicht verpassen? „Run!“ ist nur eine von vielen bemerkenswerten urbanen Szenarien, die Jan Gütter mit seiner Kamera eingefangen und in seinem Internet-Tagebuch (Blog) namens „Film-Riss“ veröffentlicht hat.

Netzportal zeigt Repressionsorte – vom Dresdner Fallbeil bis zum Speziallager Nr. 9

Dresden/Berlin, 16.11.2011: „Zum Tode Verurteilten wird am Vorabend ihrer Hinrichtung mitgeteilt, dass ihr Gnadenverfahren abgelehnt ist und das Urteil am folgenden Tag vollstreckt werden wird. Sie erhalten eine Mahlzeit und die Möglichkeit, einen Abschiedsbrief zu schreiben. Weitergeleitet werden diese Briefe in der Regel nicht. In den frühen Morgenstunden vollstreckt der Scharfrichter das Urteil mit Fallbeil…“ Die Rede ist vom alten Gerichtsgebäude am Münchner Platz in Dresden – von 1952 bis 1956 die zentrale Hinrichtungsstätte der DDR. Diese und andere Orte, an denen (auch) Unrecht geschah, sind nun im Internetportal „Orte der Repression“ dokumentiert. „Mit zunehmendem zeitlichen Abstand vermehren sich Tendenzen, die DDR, ein Unrechtsstaat, der Menschenrechte verletzte und Bürgerrechte versagte, zu verharmlosen“, erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), als er das Portal gestern freischaltete. „Umso wichtiger ist der Zugang zu Informationen über die historische Wirklichkeit.“ Um vor allem Jugendliche über deren Leitmedium Internet zu erreichen, finanzierte dieses Projekt des „Hauses der Geschichte der Bundesrepublik“ mit 90.000 Euro aus seinem Etat.

Wo die Photografie zu Hause ist

Berlin/Stuttgart, 2.10.2011: Fotografien umgeben uns tagtäglich: Freunde stellen ihre Handy-Schnappschüsse bei Facebook ein, wir schlagen die Zeitung auf und sehen eine im Lichtbild fixierte Revolution auf der anderen Seite des Erdballs. Seltener bekommen wir Fotos mit hohem künstlerischen Anspruch zu Gesicht, denn die verstecken sich meist in kleinen Gallerien. Das Berliner Portal „Photography Now“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf eben solche Expositionen aufmerksam zu machen.

Surftipp „History Pin“: Eine Weltzeitreise

London/Webster, 31.7.2011: Ein Paar in den mittleren Jahren auf einer alten Schwarz-Weiß-Fotografie. Er sieht ein wenig in sich gekehrt drein. Sie schaut angespannt genau in die Kamera. Daheim, in Norwegen, war Ole Tostensen Anonby Lehrer. Er hat Tuberkolose und das weiß er. Trotzdem ist er mit Elisabeth Olsdatter Iglerød und den drei jungen Töchtern nach Amerika ausgewandert, ins gelobte Land – damit es den Kindern einmal besser geht als den Eltern. Das Foto ist fast eineinhalb Jahrhunderte alt und heute weiß niemand mehr, warum Elisabeth irgendwann im Jahr 1867 in Webster, Minnesota, so angestrengt guckte: War es die Angst um Ole, der dem Tod ins Auge schaute? Die Sorge um die drei Töchter, die zu füttern waren? Oder schlicht die Mühe der Lichtbildsitzung, bei der man minutenlang ganz still sitzen musste? Ole und Elisabeth sind längst tot – aber nicht vergessen. Ihr Foto hängt an einem globalen „Schwarzen Brett“, an der Weltkarte von „History Pin“. Vor wenigen Tagen erst haben das gemeinnützige Londoner Unternehmen „We are what we do“ („Wir sind, was wir tun“) und …

Schlapphüte im Netz

Ufos. Kinderspiele, Weltbuch: Was die CIA via Internet dem Bürger mitteilt Auch auf der CIA-Seite zu finden: 332 Dossiers über UFOs. Foto: Wmpearl/Wikipedia In der Populärkultur kommt die CIA im besten Falle als Akteur machiavellistischer Spionagekrimis vor, im schlechteren als monströser Weltstrippenzieher. Im Internet dagegen geben sich die amerikanischen Schlapphüte kinderlieb: Die „Central Intelligence Agency“ hat unter der Adresse www.cia.gov gar eine „Kid’s Page“, eine elektronische Tummelwiese für Kinder angelegt und – mit einem selbstironischen Augenzwinkern – natürlich mit Schlapphüten garniert. CIA-Kinderseite/BSF Und was immer gar Schreckliches hinter den Häusern mit dem Adlersiegel wirklich so passieren mag: Vom eher bürokratischen Ambiente der deutschen BND-Internetpräsenz (www.bnd.de) sind die Amis weit entfernt, die CIA-Kinderseite hat Charme: Da kann der Juniorspion Fotoanalysespiele, Codeknackereien und Puzzle lösen (allerdings nur auf Englisch) und bekommt dabei allerlei PR-Infos der „Firma“ untergejubelt. Aber die CIA-Seite hat auch für Erwachsene nützliche Seiten. Echte Geheiminfos stehen hier zwar nicht (dafür ist eher Wikileaks zuständig ;-)), dafür aber steht hier das „World Factbook“ – eine Sammlung von Dossiers über nahezu alle Länder der Welt. Da …