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Schlapphüte im Netz

Ufos. Kinderspiele, Weltbuch: Was die CIA via Internet dem Bürger mitteilt
Auch auf der CIA-Seite zu finden: 332 Dossiers über UFOs. Foto: Wmpearl/Wikipedia
In der Populärkultur kommt die CIA im besten Falle als Akteur machiavellistischer Spionagekrimis vor, im schlechteren als monströser Weltstrippenzieher. Im Internet dagegen geben sich die amerikanischen Schlapphüte kinderlieb: Die „Central Intelligence Agency“ hat unter der Adresse www.cia.gov gar eine „Kid’s Page“, eine elektronische Tummelwiese für Kinder angelegt und – mit einem selbstironischen Augenzwinkern – natürlich mit Schlapphüten garniert.

CIA-Kinderseite/BSF
Und was immer gar Schreckliches hinter den Häusern mit dem Adlersiegel wirklich so passieren mag: Vom eher bürokratischen Ambiente der deutschen BND-Internetpräsenz (www.bnd.de) sind die Amis weit entfernt, die CIA-Kinderseite hat Charme: Da kann der Juniorspion Fotoanalysespiele, Codeknackereien und Puzzle lösen (allerdings nur auf Englisch) und bekommt dabei allerlei PR-Infos der „Firma“ untergejubelt.

Aber die CIA-Seite hat auch für Erwachsene nützliche Seiten. Echte Geheiminfos stehen hier zwar nicht (dafür ist eher Wikileaks zuständig ;-)), dafür aber steht hier das „World Factbook“ – eine Sammlung von Dossiers über nahezu alle Länder der Welt. Da findet man die Stärke der wehrfähigen Bevölkerung Venezuela ebenso wie die Hauptexportgüter Kasachstans. Damit toppt die CIA auch die Wikipedia, die derart umfangreiche Informationen nicht durchgängig zu bieten hat.

Und natürlich kommen unter cia.gov auch die Verschwörungstheroretiker auf ihre Kosten: Dank des US-„Freedom of Information Acts“ musste die CIA unzählige ältere (teils geschwärzte) Geheimdienstdokumente veröffentlicht. Darunter sind auch 332 UFO-Dossiers – von einem Bericht über Sichtungen außerirdischer Untertassen 1949 bis hin zu einer Analyse aus dem Jahr 1993, in dem über Versuche der japanischen Regierung referiert wird, UFO-Technologien für die eigene Hightech-Industrie einzuspannen.

Fazit: Keine Ahnung, ob und wieweit sich die CIA hier wirklich in die Karten gucken lässt, aber das Internetportal bietet amüsanten Lesestoff. Heiko Weckbrodt
Interaktiver Besuch im CIA-Museum/BSF
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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