Alle Artikel in: Luftfahrt

Die Cessna 172 mit der Kennung "D-EMWF" ist das "neue" Forschungsflugzeug der TU Dresden. Foto: Professur für Luftfahrzeugtechnik

Flug als Königin im Drohnenschwarm

TU Dresden will mit ihrem Forschungsflugzeug auch Wasserstoff-Antrieb für Luftfahrt entwickeln Dresden, 13. Juli 2023. Das Zusammenspiel künstlicher Drohnenschwärme in der Luft – inklusive Andockmanöver an die stählerne Königin – sowie neue Wasserstoffantriebe für Kleinflugzeuge wollen Teams der TU Dresden mit ihrem neuen Forschungsflugzeug vom Typ Cessna 172 erproben und entwickeln. Das hat die Technische Universität Dresden (TUD) angekündigt.

Blick in einen umgerüsteten Airbus: Anstelle der Sitzreihen können hier nun Container verankert werden. Foto: Heiko Weckbrodt

Lebensverlängerung für Flugzeuge am Fließband

Elbe-Flugzeugwerke setzen auf parallelisierte und standardisierte Arbeitsschritte, um gegen internationale Konkurrenz zu bestehen Dresden, 11. Juli 2023. Um bei der Umrüstung von Passagierflugzeugen in fliegende Frachter anderen, internationalen Standorten mit niedrigeren Lohnkosten Paroli zu bieten, setzen die Elbe-Flugzeugwerke (EFW) auf beschleunigte Umbautechnologien. Dazu zählen parallele, standardisierte, möglichst genau getaktete Verfahren für die Demontage des alten Innenlebens und die Montage der neuen Einbauten. Das hat EFW-Chef Jordi Boto erklärt. „So können wir auch in Deutschland wettbewerbsfähig bleiben.“

Technikchef Volker Dittel steht vor der neuinstallierten Umspanntechnik in der Flugzeug-Galvanik Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Galvaniker durch hohe Strompreise unter Druck

Flugzeug-Galvanik Dresden sieht sich nach 9-Millionen-Euro-Investition aber gut in Luftfahrt positioniert Dresden/Hilden, 1. Juni 2023. Die Galvanikbranche in Deutschland steht unter Druck: Hatten in früheren Dekaden noch zahlreiche metallverarbeitende Unternehmen eigenen Galvanik-Abteilungen, haben steigende Strompreise und strengere Umweltauflagen diesen Kreis immer weiter eingeengt. Inzwischen gibt es in der Bundesrepublik laut Angaben des „Zentralverbandes Oberflächentechnik“ (ZVO) aus Hilden weniger als 1000 Betriebe, die noch selbst Bauteil-Oberflächen auf diese Weise elektrochemisch veredeln. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und den folgenden Energiepreisschocks hat sich die Lage in der Branche weiter verschärft. Und trotz Strompreis-Bremse stehen viele Betriebe weiter unter enormem Kostendruck, wie das Beispiel der „Nehlsen-BWB Flugzeuggalvanik Dresden“ zeigt:

Ein Diehl-Mitarbeiter bei der Prüfung einer Flugzeug-Toilette. Foto: Heiko Weckbrodt

Luftfahrtfirma „Diehl“ schwört auf Standort Dresden

Auch neue Ausbaustufe für 15 Millionen Euro steht weiter zur Debatte Dresden, 23. Mai 2023. Wenn man Robert Hellwig vom Flugzeug-Zulieferer „Diehl Aviation“ im Dresdner Norden über eigene Leiterplatten-Entwürfe, seine Leute im Metallbau oder über Hightech-Sauger für Toiletten reden hört, denkt man unwillkürlich an einen Trend, dem viele deutsche Industrie-Unternehmer in den vergangenen Dekaden hinterhergerannt sind: Sie haben die eigene Fräshalle, den Werkzeugbau oder andere Abteilungen im Hause auf „Outsourcing“-Altar geopfert, diese Prozessschritte an chinesische Sub-Auftragnehmer weiterdelegiert, um sich, wie es immer wieder hieß, auf ihre „Kernkompetenzen“ zu konzentrieren. Das hat oft die Betriebsabschlüsse besser aussehen lassen und manchen angeschlagenen Betrieb mit überbordenden Kosten vielleicht wirklich gerettet.

Prof. Sabine Roller vor dem DLR-Suprerrechner Cara in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

DLR-Softwareinstitut Dresden zieht Anfang 2024 in Neubau um

Auch „Cara“-Supercomputer soll wachsen Dresden, 19. Mai 2023. Das wachsende „Institut für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung“ verlässt voraussichtlich im März 2024 sein derzeitiges Miet-Domizil in den „Universellen Werken Dresden“ und zieht dann in einen eigenen Neubau auf dem Campus der Technischen Universität Dresden (TUD) um. Das hat Instituts-Chefin Prof. Sabine Roller angekündigt. Das Gebäude entsteht derzeit direkt neben dem Lehmann-Zentrum, in dem die Supercomputer der TUD, des Software-Instituts und weiterer Forschungseinrichtungen installiert sind.

Herone-Chef Daniel Barfuß (links) zeigt dem sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig seine Carbonband-Flechtmaschine (Hintergrund) und eines der Leichtbauteile. Foto: Heiko Weckbrodt

Herone Dresden: Leichtbau wird beim elektrischen Fliegen noch wichtiger

Uni-Ausgründung kämpft in der Luftfahrt aber noch mit einem Henne-Ei-Problem Dresden, 12. Mai 2023. Die Dresdner Uni-Ausgründung „Herone“ zielt mit ihren Leichtbauteilen zwar vor allem auf die Luftfahrt, wird aber demnächst wohl erst mal in anderen Sparten mit ersten End-Produkten vertreten sein: in Tennisschlägern und BMW-Automobilen beispielsweise. Das hat Geschäftsführer Daniel Barfuß bei einem Besuch des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig (SPD) angekündigt.

Beispiel Elbe-Flugzeugwerke: Dort, wo Brunolf Baade und seine Konstrukteurs-Teams einst zivile Düsenflieger für die DDR entwickelten, bauen die EFW heute Passagier-Airbusse zu fliegenden Frachtern um - und hauchen ihnen damit ein zweites Leben ein, das durchaus noch mal 30 Jahre dauern kann. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsens Luftfahrtindustrie im Aufschwung

7000 Arbeitsplätze und 1,4 Milliarden Euro Umsatz hängen an der Branche im Freistaat Dresden, 10. Mai 2023. Reichlich 60 Jahre nach dem Absturz der „Baade 152“ und dem abrupten Ende der DDR-Flugzeugindustrie hat sich in Sachsen wieder eine leistungsstarke, teils hochspezialisierte Luftfahrtbranche entwickelt. Jets bauen die Unternehmen und Institute im Freistaat zwar nicht mehr, schenken dafür aber alten Passagiermaschinen ein zweites Leben als Luftfrachter, entwickeln Leichtbauteile für Elektro-Flugtaxis, veredeln Airbus-Komponenten, leiten Luft und Wasser durch die fliegenden Jumbos oder erschaffen digitale Zwillinge, die die Luftvehikel ein ganzes Flugzeugleben lang begleiten. Mittlerweile erwirtschaften rund 160 Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit insgesamt mehr als 7000 Beschäftigten am Luftfahrtstandort Sachsen jährlich einen Umsatz von etwa 1,4 Milliarden Euro. Bis zu 13 Prozent des Umsatzes fließen wieder in Forschung und Entwicklung. Das hat das sächsische Wirtschaftsministerium eingeschätzt.

Lithium-Metall-Akkuzelle von Northvolt Cuberg. Foto: Northvolt Cuberg

Northvolt arbeitet an Antriebsakkus für Elektro-Flugzeuge

Schweden setzen auf Lithium-Metall-Technologie Stockholm, 25. April 2023. Lange Zeit galt der Traum vom rein elektrischen Fliegen als ferne Utopie – weil die Energiedichte handelsüblicher Akkumulatoren nicht einmal annähernd die Energiedichte hatten, um ein Flugzeug abheben und über weite Strecken fliegen zu lassen. Inzwischen haben zumindest kleinere elektrische Fluggeräte längst schon abgehoben. Für große Maschinen und Distanzen galt und gilt aber weiterhin eher synthetischer Kraftstoff als die Zukunftsalternative zum Kerosin. Nun aber will „Northvolt“ die Karten neu mischen: Der schwedische Energiespeicher-Hersteller und dessen Tochter „Cuberg“ arbeiten an leichten Lithium-Metall-Akkus, deren Energiedichte für Flugzeuge ausreichen soll. Ein entsprechendes „Entwicklungsprogramm für Batteriesysteme für die Luftfahrt“ haben die Schweden heute in Stockholm angekündigt.

Das sind die bisher besten Aufnahmen, die der Menschheit durch das Hubble-Teleskop von unserem Nachbar-Sonnensystem vorliegen, das aus drei Sternen besteht: dem hier nicht sichtbaren roten Zwerg Proxima Centauri sowie dem Doppelgestirn Alpha Centauri A (links) und B (rechts). Abb.: ESA/NASA

Mit Superlasern zu den Sternen: Luft- und Raumfahrtkongress in Dresden

Rund 700 Experten wollen sich über Öko-Antriebe für Flugzeuge, neue Raumsonden-Konzepte und kosmische Küsse austauschen Dresden, 8. September 2022. Bringen uns schon bald superschnelle Sonden mit neuartigen Laserantrieben Kunde von Alpha Centauri und anderen Nachbar-Sonnensystemen, die mit chemischen Raumschiffantrieben nahezu unerreichbar erscheinen? Können fliegende Brennstoffzellen und „nasse Gasturbinen“ für fast abgasfreie Flugzeuge sorgen? Und wie fühlt sich eigentlich ein kosmischer Kuss an? Über diese und weitere Weichenstellungen für die Zukunft wollen sich Forschende, Ingenieure und Professoren aus Deutschland und dem Ausland auf dem „71. Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress“ (DLRK) vom 27. bis 29. September 2022 in Dresden austauschen.

Jordi Boto. Foto: EFW

Boto wird neuer Chef der Elbe-Flugzeugwerke

Langjähriger Chef Sperl ist inzwischen 74 Dresden, 5. April 2022. Der 52-jährige Spanier Jordi Boto löst den langjährigen Chef Andreas Sperl an der Spitze der „Elbe-Flugzeugwerke“ (EFW) ab. Das hat das Unternehmen in Dresden mitgeteilt. Der inzwischen 74 Jahre alte Sperl hatte die EFW über 15 Jahre lang geleitet, neu ausgerichtet und auf einen Wachstumspfad gebracht.

Der A380 von Qantas mit der Kennung VH-OQB beim Start in Dresden für den langen Nonstop-Flug nach Australien. Foto: EFW

EFW schickt Riesen-Airbus nonstop zurück nach Australien

Dresdner Unternehmen hatte A380 für Qantas gewartet Dresden/Sydney, 8. November 2021. Eigentlich hatte die Luftfahrtbranche den Riesen-Airbus A 380 schon fast abgeschrieben: zu hoch sei der Spritzverbrauch, zu schwer sei er kostendeckend auszulasten, hieß es immer wieder. Dann kam Corona, viele Airlines parkten ihre Flieger. Nun aber steigt der Flugverkehr in einen Regionen so stark an, dass mehrere Fluggesellschaften nun ihre 380er-Airbusse rasch reaktivieren. Die „Elbe-Flugzeugwerke“ (EFW) haben eines dieser gewarteten Großflugzeuge von „Qantas“ heute von Dresden aus auf die Heimreise ins australische Sidney geschickt – in einem knapp 20-stündigen Direktflug. Es handele sich bei der Maschine um den „ersten A380, der nach knapp zwei Jahren Pandemie-bedingtem Stopp nun wieder in Australien landet“, teilten die EFW mit.

Die Visualisierung zeigt eine Stadler-Straßenbahn. Visualisierung: Stadlerrail

Dresdner Flugzeugwerft baut Straßenbahn-Geschäft aus

Sachsen beliefern Schweizer Stadler mit Leichtbau-Platten Dresden/Bussnang, 30. September 2021. Die „Elbe Flugzeugwerke“ (EFW) in Dresden haben einen neuen Auftrag für den Straßenbahn-Bau an Land gezogen: Die Sachsen sollen besonders leichte und langlebige Fußbodenplatten für die Schweizer „Stadler Rail AG“ aus Bussnang liefern. Die damit gebauten Straßenbahnen sind voraussichtlich ab Mitte 2023 für die HEAG Darmstadt unterwegs. Das geht aus einer EFW-Mitteilung hervor.

Das elektrische Lufttaxi von Joby Aviation auf dem Textfeld des Unternehmens in Kalifornien. Foto: Joby Aviation

Lufttaxis: Milliardenmarkt oder nur ein Hype?

Auch die Nasa testet nun ein Lufttaxi von Joby – doch die Zukunft der Elektro-Senkrechtstarter bleibt umstritten Big Sur/Cambridge, 4. September 2021. Die Nasa testet derzeit im kalifornischen Big Sur ein Flugtaxi. Dabei handelt es sich um einen elektrischen Senkrecht-Starter des Luftfahrtunternehmens „Joby Aviation“ aus Santa Cruz. Die US-Raumfahrtbehörde will damit untersuchen, ob und in welchem Maße sich Lufttaxis für künftige Mobilitätskonzepte in den USA eignen. Hintergrund: Zwar gibt es viele Ankündigungen, den Lufttaxis stehe eine goldene Zukunft bevor. Doch über Versprechen und Einzelanfertigungen ist diese Mobilitätstechnologie bisher nicht hinausgekommen.