Alle Artikel in: Sensorik

Ein Experiment zu passiven Gehirn-Computer-Schnittstellen/Passive BCIs. Auf der Kopfhaut aufliegende Elektroden zeichnen die Gehirnaktivität auf und übersetzen diese in Echtzeit in Veränderungen, die auf dem Computerbildschirm sichtbar sind. Foto: Gedachtegoed via Cyberagentur

30 Millionen Euro für gedankengesteuerte Maschinen

Cyberagentur schießt für Cottbuser Zander-Projekt rekordverdächtige 30 Millionen Euro zu Cottbus/Halle, 15. Dezember 2023. Die Bundes-Cyberagentur gibt „Zander Laboratories“ über 30 Millionen Euro, damit die Cottbuser Neurotech-Firma damit die hirngesteuerte Interaktion zwischen Mensch, Maschine und „Künstlicher Intelligenz“ (KI) revolutioniert. Das hat die „Agentur für Innovation in der Cybersicherheit“ aus Halle mitgeteilt. Es handele sich dabei um die bisher „größte Forschungsfinanzierung in Europa“, die die Agentur bisher bewilligt hat.

Mems-Lautsprecher von Arioso mit Ohrhörer im Hintergrund. Foto: Arioso

Prognose: Sensordichte im Alltag wächst weiter

Bosch Sensortec arbeitet an Sensoren, die Treppenstufen per Luftdruck unterscheiden, und automatischen Waldbrand-Erahnern Dresden, 1. November 2023. Was haben Quantentunnel, Treppenstufen und Aale gemeinsam? Nun sie waren Gesprächsthemen beim jüngsten Mikrosystemtechnik-Kongress in Dresden, auf dem rund 500 Branchenvertreter unter anderem auch die neuesten Fortschritte in der Sensortechnologie diskutiert haben. Dabei prognostizierte Bosch-Sensortec-Chef Stefan Finkbeiner, dass die Sensor- und Mikrosystem-Dichte in den nächsten Jahren sowohl in der Industrie wie auch im Verkehrssektor und im Alltag nahezu jedes Endverbrauchers noch einmal deutlich steigen wird.

Themenfoto: Dall-E & hw

Milliardenmarkt für Quantensensoren

IDTechEx rechnet mit 18 % Umsatzwachstum pro Jahr Cambridge, 29. Oktober 2023. Neuartige Quantensensoren werden die Empfindlichkeit künstlicher „Sinne“ technologisch auf eine neue Stufe heben und dem Sensorik-Weltmarkt einen starken Schub verpassen. Davon sind die Marktanalysten von „IDTechEx“ aus Cambridge überzeugt. Sie gehen davon aus, dass die Umsätze mit Quantensensoren in den nächsten zwei Dekaden auf etwa 7,1 Milliarden Dollar zulegen wird – bei jährlichen Zuwachsraten um die 18 Prozent.

Organischer Sensor von Senorics im Größenvergleich auf einer Fingerkuppe Foto: Heiko Weckbrodt

Sensorauge durchschaut des Pudels Kern

Organische Sensoren von „Senorics“ Dresden erkennen falsche Seide und faulen Apfel im Laden Dresden, 21. August 2023. Wenn sich künftig Saubermach-Roboter zielgerichtet auf die Flecken im Teppich stürzen oder Smartphones im Supermarkt durch bloßen „Anschauen“ erkennen, ob der rote Apfel im Regal innerlich längst überreif ist, dann ist das auch einer einstigen Uni-Ausgründung aus Sachsen zu verdanken: Senorics Dresden hat einzigartige organische Mini-Spektrometer entwickelt, die wie allesdurchdringende Superaugen arbeiten. Die daumennagelkleinen Sensoren können zum Beispiel auf den ersten Blick echte Seide vom Polyester-Imitat unterscheiden, die Qualität frischgebrauter Biere einschätzen und sogar manipulierte Drogen erkennen.

Der Neurochip vermisst die Neuronen-Aktivitäten pro Minute im Hippocampus von Mäusen ohne besondere Anregungen im Leben (links) und Mäusen mit einem abwechslungsreichen Leben (rechts). Grafik: DZNE

Abwechslungsreiches Leben sorgt für Gehirn-Upgrades

Dresdner Forscher vermessen mit neuem Neurochip den Hippocampus von Mäusegruppen Dresden, 19. Juli 2023. Ein abwechslungsreiches Leben sorgt für leistungsfähigere und besser vernetzte Neuronen-Strukturen im Gehirn. Darauf deuten Experimente mit Mäusen und neuartigen Biosensoren im „Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen“ (DZNE) in Dresden hin. Das hat die TU Dresden mitgeteilt.

Eine Künstliche Intelligenz fahndet ab sofort mit 300 Sensoren nach urbanen Hitzeinseln in Dresden. Visualisierung: Dall-E,, bearbeitet (hw)

KI sucht mit 300 Fühlern in Dresden nach Hitze-Inseln

„Klips“ soll Prognosen und Ratschläge gegen Dürre-Sommer in der Stadt liefern Dresden, 4. Juli 2023. Um sich für den Klimawandel zu rüsten, hat ein Dresdner Konsortium rund 300 eigens dafür entwickelte Stadtklima-Sensoren im urbanen Raum installiert. Eine Künstliche Intelligenz (KI) wird ab diesem Sommer die damit erfassten Echtzeit-Daten über die örtlichen Temperaturen und Luftfeuchte in den Stadtteilen auswerten, entstehende Hitze-Inseln prognostizieren und Gegenmaßnahmen empfehlen, um Anwohner vor einem Hitzeschlag zu bewahren. Die Daten sollen in die künftige Stadtplanung einfließen. Das geht aus einer Mitteilung der Landeshauptstadt Dresden hervor.

Das "Diagnose-Bonbon" im Größenvergleich mit einem Lineal. Foto: Fraunhofer IZM

Diagnose-Bonbon für kranke Maschinen

Berliner und Dresdner entwickeln Spektroskopie-Kapsel, die durch Anlagen wandert und Fehler entdeckt Berlin/Dresden, 17. Mai 2023. Um schnell Schäden in Raffinerien, Synthesereaktoren oder anderen komplexen Anlagen zu finden, haben Fraunhofer-Forscher aus Berlin gemeinsam mit Dresdner Sensor-Experten ein neuartiges „Diagnose-Bonbon“ entwickelt. Das lässt sich in die Öl- oder Wasser-Kreisläufe defekter Maschinen einwerfen, um rasch die Art und Ursache des Störfalls zu erkennen. Das hat das federführende „Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration“ (IZM) aus Berlin mitgeteilt.

Das Laser-Scanning-Mikroskop des Projekts LSC-Onco ist durch den Einsatz von MEMS-Technik so klein und kompakt, dass es auch im Operationssaal direkt an der Patientin oder am Patienten eingesetzt werden kann. Foto: Fraunhofer-IPMS

Tumorreste-Jagd während der OP

Fraunhofer Dresden entwickelt neuartige Laserspiegelmikroskope für die Echtzeit-Erfolgsanalyse bei Krebs-Operationen Dresden, 30. Januar 2023. Krebsmikroskope sollen künftig in Echtzeit bei onkologischen Operationen den Ärzten helfen, auch kleinste Tumor-Reste noch im Körper des Patienten zu erkennen. Dafür hat das Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS in Dresden nun ein spezielles Laser-Scanning-Mikroskop entwickelt. Es basiert auf einer neuen Generation von winzig kleinen Spiegelchips.

Links ein Bodensensor, der neben der Bodentemperatur auch über die Leitfähigkeit den Salzgehalt im Boden misst. Foto: Murata und Uni Tohoku

Japan setzt auf Sensoren im Kampf gegen Boden-Versalzung

Ernten durch Tsunami und Klimawandel bedroht – Bauern reagieren mit Hightech-Überwachung Tohoku/Dresden, 30. Januar 2023. Japanische Experten verwenden in der Region Tohoku auf moderne Sensorik, um die Versalzung von Reisfeldern und anderen landwirtschaftlichen Flächen infolge von Klimawandel und Tsunamis zu überwachen und zu stoppen. Das geht aus einer Mitteilung des japanischen Elektronikkonzerns „Murata“ hervor, der die Sensoren gemeinsam mit lokalen Bauern und der Tohoku-Universität.

Umweltdrohne der TU Dresden im Flug. Foto: Heiko Weckbrodt

Radaraugen und Abwehrsysteme gegen Drohnen und Klimakleber?

Ingenieure schlagen Schutzperimeter für Flughäfen, Bahnhöfe und Kraftwerke vor Frankfurt am Main, 17. Januar 2023. Mit mehr Sensoren, Elektronik, Radaraugen und Drohnenabwehrsystemen könnten Flughäfen, Industrieanlagen, Bahnstrecken und Kraftwerke besser gegen Klimakleber, Terroristen, Industriespione und andere Angreifer geschützt werden. Denn dann hätten die Betreiber mehr Zeit, auf die nahende Attacke vorbeugend zu reagieren. Das geht aus Vorschlägen hervor, mit denen der „Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik“ (VDE) aus Frankfurt am Main moderne „Perimeter-Sicherungs-Systeme“ (PSS) standardisieren will.

Tharandter Wald. Foto: TU Dresden

Schnüffel-KI soll Nonnen-Attacken im Wald voraussagen

Sachsen kombinieren Sensorik und Künstliche Intelligenz für den Baumschutz Dresden, 17. Januar 2023. Um die Wälder besser als bisher gegen Borkenkäfer, Nonnen-Schmetterlinge und andere zerstörerische Insekten zu schützen, arbeiten Forscher aus Sachsen derzeit an mobilen Insektenerkennern. Ausgestattet mit künstlicher Intelligenz (KI) und künstlicher Nase, sollen diese Geräte unerwünschte Waldbesucher erschnüffeln, so dass Förster beizeiten mit dem Insektenabwehrkampf beginnen können. Dies geht aus einer Mitteilung der federführenden TU Dresden hervor.

Celina Scheumann lötet Platinen für Messsonden im Lumiloop-Labor in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Lichtbälle gegen Militärbremsen

Dresdner Uni-Ausgründung Lumiloop baut lasergespeiste Sensorsysteme, mit denen Technologiekonzerne weltweit Störfelder ausmessen Dresden, 7. November 2022. Die Freude über die niegelnagelneue Marken-Waschmaschine mit den 47 Programmen währte für Rita* nicht lange: Schon am dritten Tag erstarrte die Trommel mitten in der Wäsche. Bei den folgenden Startversuchen drehte die Maschine vollkommen durch. Selbst ein Komplettaustausch änderte nichts daran: Auch die neue Maschine wusch manchmal anstandslos und verweigerte an anderen Tagen den Dienst. Es war wie verflixt. Bis sich ein paar echte Experten das Teil in Aktion vorknöpften und die Ursache herausfanden: Rita legte ihr Handy im Bad gern auf der Waschmaschine ab – und wenn sie das Telefon auf einer ganz bestimmten Stelle positionierte, brachten die elektromagnetischen Felder des Smartphones die Waschmaschinen-Elektronik unter der Kunststoffhaube durcheinander. Vertrackte Kettenreaktionen wie die in Ritas Waschmaschine sind für die Uni-Ausgründung „Lumiloop“ im Technologiezentrum Dresden das täglich Brot: Zwar schwärmt das 15-köpfige Team nicht in Haushalte aus, um solche Probleme vor Ort zu lösen. Aber die Ingenieure, Uhrmacher und anderen Spezialisten von Lumiloop stellen ganz spezielle Messtechnik her. Und die …

Das Team der Ausgründung "Nanosen" (von links nach rechts): Rick Henkner, Dr. Sonia Bradai, Rajarajan Ramalingame und Joseph Stephens. Foto: privat via TUC

Chemnitzer Uni-Ausgründung Nanosen plant Fabrik für Nanokraftsensoren

Kraftmesser sollen sich künftig in Sportklamotten einbetten und Trainingsfortschritte analysieren Chemnitz, 15. Oktober 2022. Um intelligente kraftmessende Kleidung für Leistungssportler und Reha-Patienten zu ermöglichen, will die Chemnitzer Uni-Ausgründung „Nanosen“ eine Fabrik für die Massenproduktion von Nanokomposit-Kraftsensoren einrichten. Das hat die TU Chemnitz mitgeteilt. Diese preiswerten und genauen Sensoren sollen künftig in T-Shirts, Hosen und andere Kleidung integriert werden, um Trainingsfortschritte von Sportlern und Telemedizin-Patienten besonders präzise und automatisiert zu analysieren.

Jenoptik-Manager und Poltiker darunter Ministerpräsident Michael Kretschmar (4. v. l.) stechen und schleudern mit Spaten, um den Baubeginn für die neue Mikrooptikfabrik von Jenoptik an der Knappsdorfer Straße zu feiern. Foto: Heiko Weckbrodt

Baustart für Mikrooptik-Fabrik von Jenoptik in Dresden

Neues Werk neben der Bosch-Chipfabrik ist die größte Nachwende-Investition des Thüringer Unternehmens Dresden, 6. September 2022. Jenoptik-Manager und Politiker haben heute die ersten Spaten für die neue Mikrooptik-Fabrik im Dresdner Norden in den Boden gerammt. Das Werk an der Knapsdorfer Straße nahe der Bosch-Chipfabrik soll ab Anfang 2025 spezielle Mikro- und Nanooptiken für die Mikroelektronik-Industrie herstellen. Jenoptik will in diesem Zuge seine Dresdner Belegschaft auf rund 120 Beschäftigte verdoppeln und investiert voraussichtlich über 70 Millionen Euro in die Fabrik. Es handelt sich dabei um die größte Einzelinvestition in der drei Dekaden umfassenden Nachwende-Geschichte des Thüringer Unternehmens.

Hölzernes Transportsystem von Ligenium. Foto: Ligenium via Wirtschaftsförderung Erzgebirge

Fabriktransporter aus „schlauem“ Holz

Erzgebirgische „Löst“-Partner wollen Leichtbau-Rollregale mit GPS und Sensoren an Bord entwickeln Chemnitz, 19. August 2022. Um Industrieprodukte auf dem Weg durch die Fabrik und später zum Kunden exakt orten zu können und beim Transport Ressourcen zu sparen, entwickeln erzgebirgische Forscher unter der Leitung der Chemnitzer Firma „Ligenium“ derzeit Leichtbau-Rollregale aus „schlauem“ Holz und mit integrierten Satelliten-Sensoren. Das hat die Wirtschaftsförderung Erzgebirge (WFE) mitgeteilt.