Alle Artikel in: Energietechnik

Das Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS hat in Dresden solche Kermaik-Stapel für Hochtemperatur-Brennstoffzellen entwickelt. Diese Mini-Kraftwerke sollen nun zum Beispiel in Indien eine dezentrale Stromversorgung sichern. Foto: Heiko Weckbrodt

Leag plant „H2UB“-Zentrum für neue Energiekreisläufe in Boxberg

Am ehemaligen Braunkohle-Kraftwerk will der Konzern Elektrolyseure, Akkus und große Brennstoffzellen installieren Boxberg, 13. April 2024. Um eine neue Energiewirtschaft für die Zeit nach dem Braunkohleausstieg in der Lausitz vorzubereiten, baut die Leag in Boxberg ein Wasserstoff- und Stromspeicherzentrum. Dieses „H2UB“ („Hydrogen Unit and Battery“) genannte Vorhaben hat der ostdeutsche Energiekonzern nun angekündigt, es aber auch von Subventionen abhängig gemacht: „Wichtige Voraussetzung für die Realisierung des Projekts H2UB ist die Unterstützung durch Fördermittel, die das Unternehmen beantragt hat“, betonen die Leag-Manager.

Lithium-Metall-Akkuzelle von Northvolt Cuberg. Foto: Northvolt Cuberg

Baustart für deutsche Akku-Großfabrik von Northvolt

Ingenieure freuen sich, Ökonomen warnen vor immer mehr Subventionen Heide, 25. März 2024. Manager des schwedischen Energietechnik-Unternehmens „Northvolt“ rammen heute symbolisch die ersten Spaten für ihre neue Batteriezellenfabrik „Heide 3“ in Schleswig-Holstein in die Erde. Der Baustart stößt auf Zustimmung in Deutschland, aber es gibt auch warnende Stimmen angesichts der neu entfesselten Subventions-Spiralen.

Die Helmholtz International Beamline for Extreme Fields (HIBEF), die das HZDR am European XFEL in Schenefeld betreibt, ermöglicht Einblicke in die Struktur von Materialien und in sehr schnelle natürliche Prozesse, wie sie zum Beispiel in Proben warmer dichter Materie ablaufen. Grafik: HZDR / Science Communication Lab

Rolf aus der Lausitz soll mit Laser bei Kernfusion helfen

Casus Görlitz will Energiegewinnung per Trägheits-Fusion simulieren Görlitz, 19. März 2024. Helmholtz-Computerexperten vom „Casus“-Institut Görlitz wollen in ihrem neuen Projekt „Röntgenlaser-Optimierung der Laserfusion“ (Rolf) neue Messmethoden für Experimente mit lasergestützer Trägheits-Kernfusion entwickeln. „Statt der Methode ,Versuch und Irrtum’ könnten Laserfusionsexperimente künftig zielgerichteter konzipiert und durchgeführt werden – eine zwingende Voraussetzung für ein kommerzielles Fusionskraftwerk“, heißt es dazu vom Casus-Mutterinstitut, dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Weil das Casus in der Lausitz wächst, bekommen die Forscher für ihren „Rolf“ nun auch 700.000 Euro Kohleausstiegs-Fördergelder.

In Arukulä soll eines der Akku-Speicherwerke entstehen. Foto: Evecon via Open2Europe

Akku-Großspeicher in Estland geplant

Baltikum will sich von russischer Energie entkoppeln Paris, 14. Februar 2024. Franzosen und Balten wollen bis 2025 in Estland zwei Akku-Speicherkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 400 Megawattstunden (MWh) bauen. Das haben der französische Solaranlagen-Betreiber „Corsica Sole“ und das estnische Energieunternehmen „Evecon“ mitgeteilt.

So sieht ein fertiger Akku für den Elektro-Smart aus. Foto: Heiko Weckbrodt

Trendforce-Prognose: Akkus für E-Autos werden billiger

Taipeh/Peking, 13. Februar 2024. Der chinesische Markt für Elektrofahrzeug-Akkus befindet sich aufgrund mangelnder Nachfrage in Turbulenzen, berichtet das taiwanesische Marktforschungs-Unternehmen „Trendforce“ aus Taipeh. Demnach zögern Akku-Lieferanten, ihre Bestände aufzufüllen, was zu einem kontinuierlichen Rückgang der Preise führt.

Die "Citadel"-Forscher wollen sich besonders heiße und energiehungrige Industrieprozesse wie Stahlguss, Glasschmelze und Beton-Recycling vorknöpfen und dort elektrische statt fossile Heiztechnologien in 5 Demo-Anlagen vorexerzieren. Foto: Avanga via HZDR

Strom statt Gas: Citadel baut Öko-Pilotanlagen für 5 Industrien

Helmholtz Dresden leitet Dekarbonisierungs-Konsortium Dresden, 15. Januar 2024. In Europa sollen unter dem Projektnamen „Citadel“ bis 2028 fünf Demo-Anlagen entstehen, die Stahl, Kupferdrähte, Glas, Feuerschutz-Materialien und Beton bei großer Hitze herstellen oder wiederverwerten, dabei aber elektrische statt fossil befeuerte Heizungen einsetzen. Das hat das federführende Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) mitgeteilt.

Forscher und Forscherinnen vom Fraunhofer-Institut IWS in Dresden arbeiten an neuen Elektroden-Materialien für Festkörper-Akkus, die Elektroautos mehr Reichweite spendieren sollen. Foto: ronaldbonss.com für das Fraunhofer IWS

Nanotech für Elektroautos mit mehr Reichweite

Fraunhofer Dresden will mit drei Partner-Unis neue Siliziumnitrid-Anoden für energiereiche Festkörper-Akkus entwickeln Dresden, 12. Januar 2024. Nanoteilchen aus einer Verbindung von Silizium und Stickstoff sollen künftig besonders sichere und energiereiche Akkus ermöglichen – und damit letztlich Elektroautos mit Reichweiten jenseits von 700 Kilometern: Die ungeordneten – also „amorphen“ – Partikel könnten unter anderem für stabile Energiespeicher-Anoden mit langer Lebensdauer sorgen. Auf ein entsprechendes Entwicklungsvorhaben gemeinsam mit drei Universitäten hat das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden hingewiesen, das an der Entwicklung der neuen Anoden maßgeblich beteiligt ist.

Die Dresdner Softwareschmiede "Dieenergiekoppler" ist auf virtuelle Kraftwerke spezialisiert. Visualisierung: Dall-E

Kapitalspritze für Dresdner Uni-Ausgründung „Dieenergiekoppler“

Electrofleet Osnabrück steigt bei den Sachsen ein Dresden/Osnabrück, 10. Januar 2023. Das Energietechnik-Unternehmen „Electrofleet“ aus Osnabrück steigt in die Dresdner Uni-Ausgründung „Dieenergiekoppler“ ein. Darauf haben Electrofleet und Dieenergiekoppler aufmerksam gemacht. Die Niedersachsen vergrößern damit den Kreis der Risikokapitalisten, die die Energie-Softwareschmiede aus Dresden bisher finanziert haben. Bisher waren der Lausitzer Energieversorger Leag und der Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) auf diese Art Anteilseigner des noch jungen Unternehmens geworden.

Windpark in der Ostsee vor der dänischen Küste. Foto: Christian Hinsch frü den BWE

Deutsche Windkraft-Leistung um 16 % gestiegen

31.000 Windkraftanlagen mit insgesamt 68,4 Gigawatt Wiesbaden., 9. Januar 2023. Die Windkraft-Leistung in Deutschland ist seit 2018 spürbar gewachsen – hat allerdings nicht gerade Sprünge gemacht: Im September 2023 waren laut Angaben des statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden reichlich 31.000 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt knapp 68,4 Gigawatt an Land und auf See installiert. Das entspricht einer Leistungssteigerung um 16 Prozent binnen fünf Jahren.

Beim Fracking wird erst über 1000 Meter in die Tiefe gebohrt, um dann hydraulich bzw. durch Sprengungen Risse im gasführenden Gestein (braun-blau unten) zu erzeugen. Durch die wird das Gas dann mit einem Mix aus Wasser, Sand und Chemikalien zur Förderstelle gedrückt. Umstritten ist, ob und in welchem Maße die Chemikalien auch ins höhere Grundwasser (hellblau) gelangen können. Grafik: Heiko Weckbrodt

Ifo-Forscherin: Fracking derzeit kaum hilfreich für Deutschland

Verfahren könnte bis zu 12 % des deutschen Erdgas-Bedarfs decken, bräuchte jedoch jahrelangen Vorlauf München, 23. November 2023. Die Förderung eigener Erdgas-Bodenschätze durch Gesteinserschütterungen („Fracking“) – wie es die USA großformatig tun – könnte zwar einen Teil des deutschen Bedarfs an fossilen Energieträgern decken. Allerdings würde es Jahre dauern, die dafür nötige Infrastruktur und Industrie aufzubauen. Das hat Karen Pittel eingeschätzt, die im Ifo-Institut München das „Zentrum für Energie, Klima und Ressourcen“ leitet.

Die Pilotanlage von Sunfire in Dresden-Reick hat mit der Dieselproduktion aus Luft, Wasser und Ökostrom begonnen. Foto: Sunfire/ Cleantech Media

Sachsenenergie will Wärmeversorgung für 1,5 Milliarden Euro erdgasfrei machen

Neue Anlagen sollen Thermoenergie von Müll, Abwasser und Großrechner abzapfen Dresden, 10. Oktober 2023. Sachsenenergie will rund 1,5 Milliarden Euro investieren, um Ostsachsen spätestens ab 2045 ohne Erdgas oder andere fossile Energieträger zu heizen. Das geht aus einem Dekarbonisierungs-Konzept hervor, das Sachsenenergie-Vorstand Axel Cunow heute in Dresden vorgestellt hat.

Redox-Flussbatterie-Technikum im Fraunhofer ICT. In den Tanks sind die Elektrolyte gebunkert. Foto: Fraunhofer ICT

Milliardenmarkt für Fluss-Akkus für Energiewende erwartet

Redox-Flow-Technik könnte Lücke zwischen Pumpspeicherwerken und Lithium-Akkus füllen Cambridge, 30. September 2023. Fluss-Akkus spielen künftig ein wichtigere Rolle als Zwischenspeicher für Sonnen- und Windstrom. In den kommenden zehn Jahren wird der weltweite Umsatz mit solchen „Redox-Flow-Batterien“ (RFB) auf 2,8 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro) wachsen. Das hat Analyst Conrad Nichols vom britischen Marktforschungsunternehmen „IDTechEx“ aus Cambridge eingeschätzt.

Dr. Ran He im IFW Dresden. Foto: IFW Dresden

Weniger verplemperte Abwärme: IFW Dresden will thermoelektrische Ausbeute verdoppeln

Physiker Ran He möchte dafür Tellur in Wärme-Strom-Wandlern durch Magnesium ersetzen Dresden, 19. September 2023. Der chinesisch-sächsische Physiker Dr. Ran He arbeitet an neuen thermoelektrischen Materialien, die Abwärme doppelt so effizient wie bisher in elektrische Energie umwandeln können. Dabei will er mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: einerseits die Stromausbeute solcher Wandler erhöhen, dadurch wenig umweltfreundliche Energieverluste mindern – und das ohnehin seltene Element Tellur, das in heutigen Thermoelektrika noch üblich ist, durch das breit verfügbare Magnesium ersetzen.

Die Aufnahme zeigt aktive Zonen unserer Sonne. Solar Dynamics Observatory, NASA

370 Millionen Euro für Fusionsforschung – auch per Laser

Privatfirma soll Fusion per Laser vorantreiben Berlin/Leipzig, 5. September 2023. Damit Deutschland im Wettlauf um die ersten praxisreifen Fusions-Kraftwerke nicht zu weit zurückfällt, hat Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) heute rund 370 Millionen Euro zusätzliche Förderung bis 2028 versprochen. Sie will dabei auch die Forschung an Kernfusion per Laser unterstützen, von der es zuletzt aus den USA besonders hoffnungsvolle Signale gegeben hatte.