Alle Artikel in: Wirtschaftspolitik

Wirtschaftspolitik

Die Bundesampel streitet sich, ob neue Schulden oder Ausgabenkürzungen die Haushaltslöcher stopfen sollen. Auch die Ökonomen sind uneins, neigen aber eher dazu, die Schuldenbremse in der einen oder anderen Form beizubehalten. Foto: Heiko Weckbrodt

Ökonomen uneins über Schuldenbremse

Hälfte ist für Ausgaben-Kürzungen im Haushalt, 38 % sind für mehr Schulden München, 10. Dezember 2023. Die deutschen Wirtschaftsexperten sind uneins über die Frage, ob sich Deutschland weiter verschulden sollte – tendieren aber eher dafür, eine Schuldenbremse in irgendeiner Form beizubehalten. Das geht aus einer Experten-Umfrage des Ifo-Instituts aus München hervor.

Eine Brücke verbindet die Häuser des Fraunhofer-Photonikinstituts IPMS in Dresden. Und virtuell wollen sich die sächsischen Mikroelektronik-Wissenschaftler mit ihren Kollegen vom Imec in Löwen und vom Cea-Leti in Grenoble zu einer paneuropäischen Plattform für Halbleiter-Forschung zusammentun. Foto: Heiko Weckbrodt

König in der Chipfabrik: Sachsen und Flamen vertiefen Kooperation in der Mikroelektronik

Belgischer Monarch Philippe besucht „X-Fab in Dresden Dresden, 7. Dezember 2023. Flämische, sächsische und französische Mikroelektronik-Forscher wollen künftig enger zusammenarbeiten. „Wir wollen unsere Kooperation vertiefen“, kündigten unisono Strategiechef Jo De Boeck vom „Interuniversity Microelectronics Centre“ (IMEC) aus Löwen und Prof. Harald Schenk vom Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) bei einem Besuch des belgischen Königs Philippe in der Dresdner Chipfabrik der „X-Fab“-Gruppe an. Neben dem Imec und Fraunhofer gilt das Halbleiter-Forschungszentrum Cea-Leti im französischen Grenoble als Dritter im Bunde.

Die Wirtschaftskammern warnen vor der wachsenden Bürokratie in Deutschland. Visualisierung: Dall-E

Wirtschaftsverbände kritisieren deutsche „Überregulierung“

„Belastungsmoratorium“ aus Berlin und Brüssel gefordert Berlin, 29. November 2023. Scharfe Kritik an der „Überregulierung“ in Deutschland haben mehrere Wirtschaftsverbände geübt. „Die deutsche Bürokratie hat sich inzwischen von einem Ärgernis zu einem handfesten Standortnachteil entwickelt“, heißt es in einer gemeinsame Erklärung des Arbeitgeberverbands „Gesamtmetall“, der „Stiftung Familienunternehmen und Politik“, des „Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau“ (VDMA) und des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Die Verbände fordert nun ein „Belastungsmoratorium“ aus Berlin und Brüssel.

Die US-Mikroelektronik - hier ein Intel-Wafer - dominiert mit 55 % Anteil ganz klar den Halbleiter-Weltmarkt. Europas Antel wrd auf nur 6 % geschätzt. Foto: Intel

Gewerkschaft fordert Chipmilliarden vom Bund ein

IGBCE: Ostdeutschland hat Ansiedlungen von Intel und TSMC bitter nötig Berlin/Dresden/Magdeburg, 28. November 2023. Der Bund muss seine Milliardenversprechen für die Chipfabrik-Ansiedlungen von Intel, TSMC & Co. in Ostdeutschland unbedingt einhalten. Das hat die Nordost-Landesbezirksleiterin Stephanie Albrecht-Suliak von der „Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie“ (IGBCE) heute gefordert.

Früher hat TSMC immer nur Fabriken in Asien - hier die Fab16 in China - betrieben. Inzwischen stehen auch Chipwerke in Japan, den USA und in Deutschland auf der Agenda. Abb.: TSMC

Bosch hat TSMC-Ansiedlung in Dresden nachgeholfen

Europäischer Partner hat Interesse der Taiwanesen auf Sachsen hingelenkt Dresden, 18. November 2023. Bei der Ansiedlung des taiwanesischen Chipriesens TSMC in Dresden hat eines der europäisches Partner-Elektronikunternehmen als Vermittler agiert. Das hat Amtsleiter Steffen Rietzschel von der Wirtschaftsförderung Dresden auf konkrete Anfrage während einer Podiumsdiskussion „Taiwan comes to Dresden“ des „Marketing Club Dresden“ bestätigt. Auf konkrete Nachfrage wollte er nicht dementieren, dass es sich dabei um Bosch gehandelt hatte – im Sinne einer indirekten Bestätigung.

Land mit langen Traditionen und vielen jungen Menschen - hier ein Blick auf das historische Ensemble in Buchara. Foto: Katrin Tominski

Sachsen fischt nach Talenten in Usbekistan

Bergakademie Freiberg eröffnet Verbindungsbüro in Taschkent Freiberg/Taschkent, 17. November 2023. Sachsen setzt seine Fachkräfte-Akquise im Ausland mit universitärer Hilfe fort: Nachdem kürzlich bereits die TU Dresden ein Verbindungsbüro in Taiwan eingerichtet hatte, folgt nun die Bergakademie Freiberg mit einer Dependance in Usbekistan. Das hat das sächsische Wissenschaftsministerium mitgeteilt, das dieses Außenstellennetz aufbaut und koordiniert.

Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Foto: Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsminister sieht trotz Urteil TSMC-Subventionen nicht in Gefahr

IHk-Präsident gegen Winkelzüge Dresden, 16. November 2023. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) ist optimistisch, dass der Bund trotz des jüngsten Bundesverfassungsgerichts-Urteils die Subventionen für die TSMC-Ansiedlung finanzieren wird. Das erklärte der Minister auf Oiger-Anfrage. Derweil hat Präsident Andreas Sperl von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden vor „finanzpolitischen Winkelzügen“ gewarnt.

Blick in einer der 300-mm-Chipwerke von Foundry-Primus TSMC in Taiwan. Foto: TSMC

Subventionen für TSMC und Intel gefährdet

Silicon Saxony fordert nach Verfassungsgerichts-Urteil einen Plan B vom Bund für Chipfabrik-Ansiedlungen Dresden/Karlsruhe/Berlin, 15. November 2023. „Silicon Saxony“ sieht nach einem Finanzierungs-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes die Subventionen für die Ansiedlung von TSMC, Intel und womöglich weiteren Technologieunternehmen in Ostdeutschland in Gefahr. Die Bundesregierung müsse die Beihilfen nun anderweitig sicherstellen, fordert der sächsische Hightech-Branchenverband.

Foto/Montage: hw

Technik für Informatik-Ausbildung „hinkt ein Jahrzehnt hinterher“

Kritik an alten PCs und Lehrbüchern in Hallenser Berufsschule – die verweist auf Modernisierungsprogramm Halle, 14. November 2023. Durch die Intel-Ansiedlung und dessen Folgeeffekte dürfte in Sachsen-Anhalt der Bedarf an Mikrotechnologen, Wartungsingenieuren und Mechatronikern, aber auch von Informatikern in den nächsten Jahren deutlich wachsen. Gerade bei der beruflichen Informatiker-Ausbildung gibt es anscheinend mindestens punktuell technologische und organisatorische Defizite – meint der angehende Fachinformatiker Jonas Lohrmann, der die Berufsschule Gutjahr in Halle-Neustadt besucht.

Der Dresdener "Smart Systems Hub – Enabling IoT" ist ein Zusammenschluss von Software-, Hardware- und Datenübertragungs-experten, die komplexe Lösungen für das Internet der Dinge entwickeln wollen. Grafik: Smart Systems Hub

Millionenzuschuss für Smart Systems Hub Dresden

Netzwerk lädt zur Tech-Konferenz in die VW-Manufaktur ein Dresden, 8. November 2023. Damit der Dresdner „Smart Systems Hub“ auch künftig auf kurzem Wege kreative Tüftler für knifflige Entwicklungsprojekte vernetzen kann, bekommt er nun 4,2 Millionen Euro Fördergeld vom Freistaat Sachsen. Das hat das sächsische Wirtschaftsministerium angekündigt.

Das Kunstwerk "Feldzeichen" im Findlingspark Nochten interpretiert das Thema "Findlinge und Eiszeit". Foto: Peter Weckbrodt

Volkswirt: CO2-Preisexplosion verteuert Strom am meisten

Gaspreis-Schock nach russischer Invasion ist längst in den Hintergrund getreten Dresden, 3. November 2023. Haupttreiber für die hohen deutschen Strompreise ist längst nicht mehr der Gaspreis-Schock im Gefolge des Ukraine-Krieges, sondern „immer mehr der CO2 Preis“. Darauf hat Prof. Alfons Weichenrieder von der Uni Frankfurt am Main in einem Gastbeitrag für „Ifo Dresden berichtet“ hingewiesen. Insofern handelt es sich hier vor allem eine umweltpolitisch gewollte Verteuerung. Ob der Staat mit dem sogenannten „Brückenstrompreis“ dagegen ansubventionieren sollte, sei eher fraglich.

Viele Handwerksbetriebe haben angesichts voller Auftragsbücher Probleme, neue Kapazitäten aufzubauen: Es fehlen Meister, Gesellen und andere Fachkräfte, während Ungelernte kaum noch gefragt sind. Foto: Heiko Weckbrodt

Flüchtlinge sollen doch noch Teil der Arbeitskräftelücke füllen

IHK Dresden: Quali-Anfrage, Teilzeit-Jobs und Sprachkurs sollten parallel laufen Dresden, 30. Oktober 2023. Damit Flüchtlinge schneller eine Arbeit finden, prüfen die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden, die Arbeitsagentur und weitere Protagonisten in Sachsen ein Pilotprojekt nach bayrischem Vorbild. Das hat die Dresdner IHK angekündigt. Damit wollen die Akteure einerseits den Arbeitskräfte-Mangel in vielen Branchen lindern, anderseits den Flüchtlingen bei der Integration in die deutsche Gesellschaft helfen.

Das Fraunhofer-Institut Enas aus Chemnitz präsentiert zum Mikrosystem-Kongress in Dresden ein Metalinsen-Array für die Nanostrukturierung von Chips und Mikrosystemen. Foto: Heiko Weckbrodt

Bund will Pilotlinien in Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik subventionieren

Auch quelloffenes Prozessordesign in Deutschland kann mit Förderung rechnen Dresden, 24. Oktober 2023. Der Bund wird im Zuge des Europäischen Chipgesetzes künftig stärker als bisher auch Pilotlinien für innovative Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik sowie neue Chipdesign-Exzellenzzentren fördern. Das hat Stefan Mengel vom Bundesforschungsministerium heute beim Mikrosystemtechnik-Kongress des „Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik“ (VDE) in Dresden avisiert.

Mit einem Welcome-Center und anderen Aktivitäten versucht die TU Dresden seit Jahren, internationalen Studenten und Forschern das Gefühl zu geben, in Dresden willkommen zu sein. Doch die Pegida-Demos haben diese Bemühungen stark zurückgeworfen, warnt Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen. Foto: Heiko Weckbrodt

IHK: Dresden plant „One Stop Shop“ für ausländische Fachkräfte

Kontaktstelle soll alle Behördengänge für eingewanderte Arbeiter und Akademiker zusammenführen Dresden, 23. Oktober 2023. Um ausländische Arbeitskräfte rascher und einfacher in Dresden zu integrieren, will die Stadt laut Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden alle Behördengänge für die Einwanderer in einer Kontaktstelle zusammenführen – neudeutsch „One Stop Shop“ genannt. Das „Welcome Center“ am Postplatz soll in dieser neuen Institution aufgehen, die aber einen anderen Namen bekommen soll.

Prof. Dr. Clemens Fuest beim Besuch in der ifo-Niederlassung Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo-Chef Fuest gegen „Brückenstrompreis“

Gründe: Politiker verknappen Energie dauerhaft, andere Länder besser für Ökostrom-Erzeugung geeignet München, 20. Oktober 2023. Gegen den „Brückenstrompreis“ genannten Plan, besonders energiehungrigen Industriebetrieben auf Jahre den Strompreis herunter zu subventionieren, hat sich Ifo-Präsident Prof. Clemens Fuest ausgesprochen. Denn ein Ende dieser staatlichen Beihilfen sei gar nicht absehbar.