Alle Artikel in: Wirtschaftspolitik

Wirtschaftspolitik

Im ehemaligen Plastic-Logic-Reinraum nahe der Fabriken von Bosch, Jenoptik und künftig auch TSMC im Dresdner Norden installiert Fraunhofer bereits eine Mikroelektronik-Forschungsfabrik: das Zentrum für fortgeschrittene CMOS-Technologien und Heterointegration Sachsen. Hier soll auch ein Teil der "paneuropäischen Plattform" entstehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Hoffnungssignale für paneuropäische Chip-Pilotlinie

Dresdner Institutsleiter Lakner ist optimistisch, dass Bundeszuschüsse für 850 Millionen Euro teures Projekt doch noch fließen Dresden, 22. Januar 2024. Die von Fraunhofer, Imec und Leti geplante „Paneuropäische Pilotlinie“ für neuartige Mikroelektronik wird trotz der Haushaltsprobleme der Bundesampel kommen – das hat Prof. Hubert Lakner vom Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS in Dresden eingeschätzt. „Ich bin optimistisch, dass Bund und Land auf deutscher Seite das Projekt kofinanzieren“, erklärte er auf Oiger-Anfrage. „Ende Februar reichen wir die Anträge offiziell ein.“

Die Lohnlücke zwischen Ost und West liegt in Deutschland bei etwa 15 %. Themenfoto: Heiko Weckbrodt

Ifo: Arbeit lohnt auch nach Bürgergeld-Erhöhung

Geringverdiener müssen aber Wohngeld & Co. beantragen, damit die Rechnung aufgeht München/Dresden, 20. Januar 2024. Auch nach der deutlichen Erhöhung des sogenannten „Bürgergeldes“ lohnt es sich auch für Geringverdiener weiter zu arbeiten, weil er oder sie letztlich mehr Geld bekommt – durch die Kombination aus Lohn und Sozialleistungen. Das haben Münchner Ifo-Wirtschaftsforscher mit Mikrosimulationsmodellen errechnet.

Ein Integrationszentrum für internationale Fachkräfte soll das "Welcome Center" in Dresden ersetzen. Grafik: Heiko Weckbrodt

Dresden will neben Akademikern mehr Facharbeiter aus dem Ausland anlocken

Neues „Integrationszentrum für internationale Fachkräfte“ ersetzt „Welcome Center“ Dresden, 19. Januar 2023. Neben internationalen Akademikern sollen künftig auch Facharbeiter aus dem Ausland mehr Hilfe beim Umzug nach Dresden bekommen. Daher löst Jan Pratzka (CDU) das „Welcome Center“ an der Schweriner Straße auf und richtet statt dessen in der zweiten Jahreshälfte 2024 ein „Integrationszentrum für internationale Fachkräfte“ in der Ausländerbehörde an der Theaterstraße ein. Das hat der Dresdner Wirtschaftsbürgermeister auf Oiger-Anfrage mitgeteilt. „Wir möchten damit Fachkräfte aus dem Ausland unterstützen, aber auch Unternehmen, die solche Fachkräfte einstellen möchten“, sagte er.

Sachsen Regierung fordert nach den Drohungen aus der Schweiz nun von der Bundesampel ein Rettungspaket für die deutsche Solarindustrie. Visualisierung: Dall-E

Sachsen fordert nach Drohung von Meyer Burger ein Rettungspaket vom Bund

Ifo Dresden warnt indes vor neuem Subventionswettlauf mit den USA Dresden/Freiberg/Thun, 17. Januar 2024. Ein Rettungspaket für die deutsche Solarindustrie hat die sächsische Staatsregierung von der Bundesampel gefordert. Damit reagierte die schwarz-grün-rote Koalition in Dresden auf die Drohung der Schweizer „Meyer Burger“-Gruppe (MB), die Solarmodul-Fabrik in Freiberg zu schließen, wenn sie in Deutschland keine Subventionen bekommt.

Der demografische und politische Sonderwünsche belasten die Rentensysteme und andere Sozialversicherungen zunehmend. Visualisierung: Dall-E

Ifo Dresden: Rente an Lebenserwartung koppeln

Wirtschaftsforscher verweisen auf ähnliche Lösungen in anderen Ländern Dresden, 16. Januar 2024. Die Deutschen sollten künftig abhängig von der Lebenserwartung in Rente gehen. Das haben Ifo-Forscher aus Dresden vorgeschlagen. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, verweist Ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz auf ähnliche Regeln aus anderen Staaten.

Studenten und Studentinnen der TU Dresden können sich in einem Sonderprogramm in Taiwan auf eine Arbeit bei TSMC Dresden vorbereiten. Foto: André Wirsig für die TUD

IfW-Forscherin plädiert für enge Beziehungen zu Taiwan

Präsidentschaftswahl steht im Inselstaat bevor Berlin/Dresden/Taipeh, 13. Januar 2024. Deutschland sollte seine Handelsbeziehungen mit Taiwan ausbauen – um die Unabhängigkeit und Demokratie in diesem Land zu stärken und um selbst unabhängiger von Zulieferungen aus China zu werden. Dafür hat China-Expertin Dr. Wan-Hsin Liu vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) mit Blick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahl in Taiwan plädiert.

Eine Rechenanlage "Robotron 300" in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Bezirksrechenzentren sollten in DDR für Digitalisierungs-Schub sorgen

Leitbeschluss vor 60 Jahren – später wurde aus dem VEB Maschinelles Rechnen das „Kombinat Datenverarbeitung“ Berlin/Dresden, 3. Januar 2024. Vor 60 Jahren starteten die ostdeutschen Wirtschaftslenker in Berlin einen wichtigen Anlauf, um die weltweiten Umwälzungen hin zu elektronischen Computern und digitalen Lösungen auch in der DDR systematisch anzugehen: Zum Jahreswechsel 1963/64 beschloss der SED-geführte Ministerrat ein Bündel aus „Sofortmaßnahmen zur Entwicklung der Datenverarbeitung“. Einige davon wurden in den Folgejahren realisiert. Andere scheiterten an Ressourcenmangel, wegen des Machtwechsels von Ulbricht zu Honecker, teils aber auch in Reaktion auf neue Trends.

In "Schwarze Pumpe" entsteht ein C irececon-Forschungszentrum für Kreislaufwirtschaft. Visualisierung: Dall-E

Lausitz-Förderung fließt nun doch stärker in Zukunftsprojekte

Ifo-Forscher: Region wird wohl dennoch nach Kohleausstieg strukturschwach bleiben Dresden, 3. Januar 2023. Die Kohleausstiegs- Gelder für die Lausitz werden von den Kommunen und Landkreisen zwar teilweise immer noch in Schwimmhallen, Altenheime, Dorf-Kulturzentren und konsumtive Projekte gesteckt. Doch der größere Teil fließt inzwischen tatsächlich in Vorhaben, die auf einen echten Strukturwandel und neue wirtschaftliche Perspektiven für die alten Braunkohle-Reviere zielen. Das hat Wirtschaftsforscher Prof. Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut in Dresden auf Oiger-Anfrage eingeschätzt und damit frühere Kritikpunkte relativiert.

Seit der Wende verfallen ganze Betriebe in Ostdeutschland - hier ein Beispiel aus der Lausitz. Foto: Heiko Weckbrodt

Kohlegeld für Gewerbepark in der Lausitz

Ausbau soll Schlungwitz attraktiver für Investoren und junge Leute machen Schlungwitz, 28. Dezember 2023. Damit sich die Lausitz besser für die Zeit nach der Braunkohle wappnen und einen Teil der Nachwende-Deindustrialisierung wett zu machen, bekommt Gaußig rund 650.000 Euro Kohleausstiegs-Fördergelder. Damit will die zwischen Dresden und Görlitz gelegene Gemeinde Gaußig ihren Gewerbepark im Ortsteil Schlungwitz ausbauen. Das hat das sächsische Regionalministerium (SMR) mitgeteilt.

Auch der Teddybär will mit VR-Brillen und Headsets videotelefonieren. Foto (freigestellt): Heiko Weckbrodt

Erfurt bekommt eine Bundes-Transferagentur

Agentur soll Überführung technologischer und sozialer Innovationen in Praxis erleichtern Berlin/Erfurt, 21. Dezember 2023. Um technologische und soziale Innovationen künftig schneller in die wirtschaftliche und gesellschaftliche Praxis zu überführen, will Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) in Erfurt eine „Deutsche Agentur für Transfer und Innovation“ (Dati) einrichten. Diese Standort-Entscheidung hat die Ministerin heute bekannt gegeben.

Vorserien-Modell aus der ID-Familie in der Volkswagen-Manufaktur Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

VW und Tesla wollen Umweltprämie auch ohne Staatszuschuss fortsetzen

Elektroauto-Preisstütze läuft aber nach und nach aus Wolfsburg/Grünheide/Zwickau, 19. Dezember 2023. Nach dem abrupten Wegfall der „Umweltprämie“ für Elektroauto-Käufer wollen wichtige Hersteller in die Bresche springen: Volkswagen wie auch Tesla haben angekündigt, die Prämie für ihre Kunden zumindest teilweise zu übernehmen – de facto also die Preise für ihre E-Autos zu senken. Das geht aus Mitteilungen von VW und Tesla hervor.

In Chemnitz sind bereits viele Wasserstoff-Forschungsprojekte konzentriert. Hier im Bild beispielsweise installiert Peter Schwotzer-Uhlig im Brennstoffzellenlabor der Professur für "Alternative Fahrzeugantriebe" (Alf) eine Versuchsanordnung. Sachsen bemüht sich bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nun darum, in Chemnitz ein "Hydrogen and Mobility Innovation Center" (HIC) anzusiedeln. Foto: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Sachsen will Wasserstoff-Forschungszentrum „auf Weltniveau“ in Chemnitz

Freistaat schießt 15 Millionen zu Bundesmitteln zu Chemnitz/Dresden, 19. Dezember 2023. Um ein nationales Wasserstoff-Forschungszentrum „auf Weltniveau“ in Chemnitz einzurichten, schießt der Freistaat Sachsen von 2024 bis 2028 rund 15 Millionen Euro für das künftige „Hydrogen Innovation Centers“ (HIC) zu. Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) soll dafür eine Vereinbarung mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) aushandeln. Das hat die sächsische Regierung heute in Dresden beschlossen.

Han Ye. Foto: Epos

Großzügige Sozialleistungen steigern Arbeitslosigkeit in Deutschland

Unis Mannheim und Bonn analysieren Sozialversicherungs-Daten Mannheim, 15. Dezember 2023. Wechselwirkungen zwischen großzügigen Arbeitslosen- und Rentenleistungen können zu höherer Arbeitslosigkeit führen. Das gilt besonders bei älteren Arbeitnehmern, die kurz vor dem Ruhestand stehen. Das hat das „Economic Research Center“ (Epos) der Universitäten Bonn und Mannheim eingeschätzt.

Um Strom über große Entfernungen zu transportieren, wird Wechselstrom auf hohe Spannungen transformiert und dann in der Nähe der Verbraucher wieder umgespannt - wie hier im Umspannwerk im Technopark Dresden-Nord. Da manche Anlagen, Geräte und Leuchten aber Gleichstrom brauchen, sind oft vor Ort noch weitere Transformationen durch Gleich- und Wechselrichter nötig. In DC-Fabriken sollen viele dieser Umwandlungen wegfallen. Foto: Heiko Weckbrodt

IHK Dresden kritisiert Energiepreis-Pläne der Ampel

Dresden, 14. Dezember 2023. Vor erneuten Energiepreis-Steigerungen für kleine und mittelere Unternehmen durch die jüngsten Haushalts-Pläne der Bundesampel hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden gewarnt. Begrüßenswert sei indes, dass sich die Koalition in Berlin darauf geeinigt hat, die Subventions-Zusagen für TSMC und anderen Mikroelektronik-Unternehmen einzuhalten.