Alle Artikel in: Quantencomputer

Ein Quantenwissenschaftler testet ein Ionenfallenmodul im Quantenlab von Infineon in Villach. Foto: Infineon

Mobile Quantencomputer für das deutsche Militär

Cyberagentur Halle fördert drei Konzepte mit 35 Millionen Euro – auch Infineon macht mit Halle, 19. September 2024. Damit sie einen mobilen Quantencomputer für das deutsche Militär, Geheimdienste und zivile Nutzer bauen, bekommen die Technologie-Unternehmen „Neqxt“, „Oxford Ionics“, Infineon, „Quantum Brilliance“ und „Parity Quantum Computing“ insgesamt 35 Millionen Euro. Das hat die Bundes-Cyberagentur in Halle mitgeteilt, die diese Fördergelder für innovative Projekte verteilt.

Kryogener Aufbau und Ansteuerung eines supraleitenden Quantencomputers am FZ Jülich. Foto: Sascha Kreklau für das Forschungszentrum Jülich

Qsolid startet bald Demonstrator für deutschen Quantencomputer auf Q-Chipbasis

Konsortium setzt auf supraleitende Quanten-Schaltkreise, Sachsen kümmert sich um Kontrollelektronik Jülich/Dresden, 2. September 2024. Auf dem Weg zu einem eigenen deutschen Quantencomputer aus supraleitenden Chips will das „Qsolid“-Konsortium demnächst im Forschungszentrum Jülich einen ersten Demonstrator mit zehn Quanten-Datenwerken (Qubits) in Betrieb nehmen. Die supraleitende Ansteuerelektronik in klassischer Halbleiter-Bauweise steuern unter anderem Globalfoundries und das Fraunhofer-Photonikinstitut „IPMS“ aus Dresden bei. Das haben das Forschungszentrum Jülich und das IPMS anlässlich der „Qsolid“-Halbzeit angekündigt.

Mit solchen Anlagen will das Fraunhofer-Photonikinstitut Steuerelektronik für Quantencomputer bei sehr tiefen Temperaturen durchtesten. Foto: Fraunhofer IPMS

Imec und Fraunhofer feilen an besseren Tiefkühl-Steuerchips für Quantencomputer

36 europäische Partner am Projekt „Arctic“ beteiligt Löwen/Dresden, 12. August 2024. Damit tiefgekühlte Quantencomputer brauchbare fehlerarme Ergebnisse liefern, brauchen sie neben ihren Qubit-Schaltern auch klassische Ansteuer-Mikroelektronik, die auch bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt noch zuverlässig funktionieren. Ein europäisches Konsortium „Advanced Research on Cryogenic Technologies for Innovative Computing“ (Arctic) unter Führung des belgischen Elektronikzentrums Imec aus Löwen will bis 2027 eine neue Generation dieser Kryo-Chips entwickeln. Sächsische Ingenieure kümmern sich dabei um die Analyse und Qualitätssicherung der verwendeten Bauelemente. Dies geht aus einer Mitteilung des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme (IPMS) aus Dresden hervor.

"Menschen hören das, was sie zu hören erwarten", hat eine Studie der TU Dresden ergeben. Das fängt schon bei der Verbindung zwischen Ohr und Gehirn an. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Horchen Quantensensoren digitale Geheimnisse aus?

Cyberagentur lädt Experten ein, Seitenkanal-Angriffe auf Computerchips durch hochpräzise Quantensensoren auszutesten Halle, 25. Juni 2024. Neuartige Quantensensoren sind teils derart leistungsstark und empfindlich, dass sich mit ihnen womöglich das Innere von Prozessoren, Speicherchips und anderer Mikroelektronik per Seitenkanal-Angriff aushorchen lässt. Das befürchtet zumindest die Bundes-Cyberagentur in Halle. Daher können sich nun Unternehmen, Forschungsinstitute und andere Einrichtungen um Zuschüsse für das Projekt „Seitenkanalangriffe mit Quantensensorik“ (SCA-QS) bewerben, um denkbare Einfallstore für quantentechnologisch gerüstete Spione auszutesten.

Mit Quarks-Kursen wollen Forscher aus Sachsen und Bayern die Perspektiven der Quantentechnologien bekannt machen. KI-generierte Animation von Angela Müller via TUD

„Quarks“ will Quantentech in Schulen und Wirtschaft tragen

4,5 Millionen Euro für Hightech-Bildungsprojekt des Ceti Dresden Dresden, 20. Juni 2024. Um Schüler, Unternehmer und Facharbeiter aus der Praxis für Quantencomputer, Quantenkommunikation und verwandte Zukunftstechnologien zu begeistern, startet das Forschungszentrum „Ceti“ der TU Dresden das Bildungsprojekt „Quarks“. Gemeinsam mit der Leipziger Quantenchip-Firma „Xeeq“, der TU München und weiteren Partnern will das Team um Prof. Frank Fitzek die Segnungen der Quantentechnologien einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Das Bundesforschungsministerium unterstützt diese Unterfangen mit 4,5 Millionen Euro, teilt die TU Dresden mit.

Die Visualisierung zeigt, wie sich ein Qubit (rotes Element im Silizium-Karbid-Kristall) durch ein spezielles Scheiben-Bauelement (oben) ansteuert lässt. Grafik: Mauricio Bejarano via HZDR

Quanten-Computer plaudern per Magnetwelle

Goldenes Omega hilt Dresdner Helmholtz-Forschern, Qubits zu steuern Dresden, 21. März 2024. Um leistungsstärkere und stabiler funktionierende Quantencomputer zu bauen, schlagen Dresdner Helmholtz-Forscher eine alternatives Bauweise vor: Statt die Qubits – also die kleinsten Bauelemente in einem Quantenrechner – durch Mikrowellen anzusteuern und zu vernetzen, wie es beispielsweise Google und IBM tun, wollen die Sachsen eine Art Magnetwellen dafür einsetzen. Wie sich diese „Magnonen“ mit Hilfe eines goldenen Omega-Buchstabens künftig in Chipfabriken erzeugen lassen, hat das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) nun demonstriert.

Logo für das Condor-Projekt. Visualisierung: Condor, IPMS, MSP

Fraunhofer Dresden arbeitet an Kryo-Elektronik für kühle Quantencomputer

Supraleit-Forschungsprojekt „Condor“ gemeinsam mit Hallenser Planck-Forschern gestartet Dresden/Halle, 17. März 2024. Fraunhofer Dresden und Planck-Forscher aus Halle wollen die Massenproduktion von Kryo-Elektronik vorbereiten, die bei sehr tiefen Temperaturen im Weltall oder in Quantencomputern. Dafür haben das „Center Nanoelectronic Technologies“ (CNT) in Sachsen und das Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik (MPI-MSP) in Sachsen-Anhalt nun ein gemeinsames Projekt gestartet: Gemeinsam wollen sie „Superconducting spintronic devices for cryogenic electronics“ (Codename: Condor) entwickeln, die bei Temperaturen nahe am absoluten Nullpunkt jeden Stromwiderstand aufgeben – und dann als supraleitende Speicher und Logikbausteine einsetzbar sind. Das haben das CNT-Mutterinstitut für photonische Mikrosysteme (IPMS) in Dresden und das MSP mitgeteilt.

Die Abbildung visualisiert den Quanten-Halbleiter-Bauelement, in dem ein topologischer "Skin"-Quanteneffekt für einen stabilen Elektronenfluss (blauer Kreis) am Rand sorgt. Visualisierung: Christoph Mäder/pixelwg für die TUD und Ct.qmat

Unis Dresden und Würzburg bauen topologische Quanten-Schaltung

Skin-Quanteneffekt soll besonders präzise Sensoren und Verstärker ermöglichen Dresden/Würzburg, 18. Januar 2024. Gezielt aktivierte Quanteneffekte sollen künftig besonders genaue Messgeräte und Rechner ermöglichen. Auf dem Weg dorthin haben Quantenphysikerinnen aus Dresden und Würzburg nun ein mikroelektronisches Bauteil entwickeln, das Elektronenströme gegen Störungen von außen oder durch Materialeffekte durch den sogenannten „Skin“-Quanteneffekt abschirmt. Das hat die TU Dresden mitgeteilt, die gemeinsam mit der Uni Würzburg das Quantenphysik-Exzellenzzentrum betreibt.

Die Eiscreme-Sandwiches stehen symbolisch für das Prinzip gestapelter und in sich verdrehter Supraleit-Kristallschichten: Die Sauerstoffatome, die dem Material Supraleitfähigkeit verleihen, sind in die Struktur eingefroren wie Schokoladenstücke in der Eiscreme. Doch schmilzt das Eis, bleibt nur strukturloser Matsch zurück - die Supraleitung bricht zusammen. Fotos: IFW Dresden

Verdrehtes Sandwich spart Strom

Für bessere Quantencomputern setzen Forscher aus Dresden und Harvard auf verdreht gestapelte Supraleit-Kristalle Dresden, 8. Dezember 2023. Auf dem Weg zu zielgerichtet designten Supraleitern, die auch jenseits extrem tiefer Temperaturen Strom noch verlustfrei leiten, sind Teams vom „Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung“ (IFW) in Dresden und von der Harvard University ein Stück vorangekommen: Sie haben dünne Kristalle aus Kupfer, Sauerstoff, Wismut und weiteren Elementen so in sich verdreht und gestapelt, dass diese Supraleitung auch bei höheren Temperaturen erhalten geblieben ist – wenngleich noch weit unter Raumtemperatur. Das geht aus einer IFW-Mitteilung hervor.

In Kiew soll mit sächsischer Unterstützung ein Exzellenzzentrum für Quantenmaterialien entstehen. Visualisierung: Dall-E

Ukrainer und Sachsen planen Quantenmaterial-Zentrum

Bund schießt 2,5 Millionen für „GU-QuMat“-Aufbau zu Dresden/Kiew, 6. November 2023. Auf der Suche nach dem Hightech-Werkstoffen der Zukunft wollen Physiker aus Sachsen und der Ukraine ein gemeinsames Exzellenz-Forschungszentrum für Quantenmaterialien aufbauen. Das Bundesforschungsministerium hat für die vierjährige Startphase von „GU-QuMat“ rund 2,5 Millionen Euro zugesagt. Dies haben das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) in Dresden und die „Kyiv Academic University“ (KAU) mitgeteilt, die das Quantenzentrum zusammen etablieren wollen.

Themenfoto: Dall-E & hw

Milliardenmarkt für Quantensensoren

IDTechEx rechnet mit 18 % Umsatzwachstum pro Jahr Cambridge, 29. Oktober 2023. Neuartige Quantensensoren werden die Empfindlichkeit künstlicher „Sinne“ technologisch auf eine neue Stufe heben und dem Sensorik-Weltmarkt einen starken Schub verpassen. Davon sind die Marktanalysten von „IDTechEx“ aus Cambridge überzeugt. Sie gehen davon aus, dass die Umsätze mit Quantensensoren in den nächsten zwei Dekaden auf etwa 7,1 Milliarden Dollar zulegen wird – bei jährlichen Zuwachsraten um die 18 Prozent.

Ein Quantenwissenschaftler testet ein Ionenfallenmodul im Quantenlab von Infineon in Villach. Foto: Infineon

Infineon eröffnet Quantenlabor

Team in Oberhaching wird sich auf Ionenfallen spezialisieren, Dresden auf Silizium-Lösungen für Quantencomputer München/Dresden/Villach, 23. Oktober 2023. Infineon hat ein neue Labor für Quantenelektronik und Künstliche Intelligenz (KI) in Oberhaching bei München eröffnet. Das hat der bayrische Mikroelektronik-Konzern heute mitgeteilt. In dem Labor sollen 20 Forscher und Forscherinnen neuartige Schaltkreise für Quantencomputer sowie KI für die vorausschauende Wartung von Leistungselektronik entwickeln.

Themenfoto: Dall-E & hw

IDTechEx: Quantencomputer-Markt wächst bis 2043 auf 2,9 Milliarden Dollar

Analysten erwarten in 20 Jahren rund 3000 installierte Systeme Cambridge, 13. August 2023. Quantencomputer werden noch etwa zwei Jahrzehnte der Weiterentwicklung brauchen, bis sie sich zu einem echten Massenphänomen und -markt werden. Das haben die Analysten Dr. Tess Skyrme und Dr. Matthew Dyson vom britischen Marktforschungsunternehmen „IDTechEx“ aus Cambridge in ihrem Aufsatz „Quantencomputer 2023-2043“ eingeschätzt.

Ein Quantenwissenschaftler testet ein Ionenfallenmodul im Quantenlab von Infineon in Villach. Foto: Infineon

Infineon baut Quantenprozessoren für Eleqtron Siegen

Gemeinsame Entwicklung soll auf Ionenfallen basieren München/Siegen/Villach, 26. Huni 2023. Für den Einsatz in künftigen Quantencomputern wollen der bayrische Halbleiterkonzern Infineon und das westdeutsche Unternehmen Eleqtron aus Siegen gemeinsam Quantenprozessoren entwickeln, die auf Ionenfallen basieren. Infineon wird diese Spezialprozessoren dann auch fertigen und an Eleqtron liefern. Das sieht eine Vereinbarung vor, über die Infineon heute in München informiert hat.

Quantenkommunikationssysteme ermöglichen eine sichere Datenübertragung zwischen Sender (hier im Laboraufbau »Alice«) und Empfänger über einen geheimen Schlüsselaustausch mithilfe von Lichtquanten. Foto: Frank Grätz (BLEND3) für das EAS

Fraunhofer Dresden baut Quantentech-Labor für 5 Millionen Euro aus

Unternehmen können im EAS-Zentrum nun Quantenkommunikations-Chips praktisch testen Dresden, 2. Juni 2023. Fraunhofer baut sein Applikationszentrum für Quantenkommunikation in Dresden für fünf Millionen Euro aus. Das Team um Dr. Kay-Uwe Giering will dort künftig Unternehmen die Chance bieten, eigene Quantentech-Chips praktisch auszutesten. Das hat der Fraunhofer-Institutsteil für die „Entwicklung Adaptiver Systeme“ (EAS) Dresden mitgeteilt, zu dem das noch junge Quantentech-Labor gehört.