Autor: Heiko Weckbrodt

Andreas Brandhorst: Der Riss, Umschlagbild: Heyne-Verlag, "Das Illustrat" München

„Der Riss“: Sind wir nur Spielfiguren im Sandkasten einer Super-KI?

Andreas Brandhorst blickt in seinem neuen Sci-Fi-Roman hinter den Vorhang der großen Simulation Dass wir alle in einer „Matrix“, in einer Scheinwelt, leben, war vielen ja schon seit Platons Höhlengleichnis klar, spätestens aber seit den Kino-Filmen der Wachowskis. Doch Andreas Brandhorst geht in seinem neuesten Science-Fiction-Roman noch einen Schritt weiter: Während es in „Matrix“ wenigstens zu jeder Person der virtuellen Realität noch je einen echten Menschen in einer echten Welt gibt, sind wir bei Brandhorst alle nur rein virtuelle Fiktionen, die lediglich glauben, wahrhaft zu existieren. Wohin dieses Gedankenspiel führt, spinnt der einstige „Scheibenwelt“-Übersetzer nun in seinem jüngsten Buch „Der Riss“ aus.

Das Konjunktur-Barometer der sächsischen Wirtschaft laut IHK-Umfragen. Grafik: Sächsische IHKs

Sachsens Wirtschaft stagniert weiter

IHK-Barometer sinkt leicht Dresden, 15. Oktober 2024. Die sächsische Wirtschaft stagniert weiter. Das hat die aktuelle Konjunkturumfrage der sächsischen Industrie- und Handelskammern (IHK) ergeben. Die Geschäftslage der Unternehmen bleibt demnach nahezu unverändert, während die Geschäftserwartungen sich erneut leicht verschlechtern, berichtet die IHK Dresden. Der IHK-Geschäftsklimaindex sinkt leicht auf 96 Punkte und erreicht damit fast den gleichen Wert wie im Herbst 2023.

Handpolitur ist auch in der Industrie immer noch weit verbreitet. Plasmotion Freiberg will sie nun durch die Plasma-Politur auch für große Bauteile mit Roboterhilfe ersetzen. Foto: Heiko Weckbrodt

Plasma-Roboter poliert Groß-Artefakte aus dem 3D-Drucker auf Hochglanz

Bergakademie-Ausgründung „Plasmotion“ Freiberg will Hand-Politur in Autoindustrie, Chipfabriken und Medizintech vielerorts überflüssig machen Freiberg, 15. Oktober 2024. Um auch große Artefakte aus dem 3D-Drucker schön glatt und glänzend zu machen, setzen Freiberger Ingenieure einen Roboter mit Plasma-Polierarm auf diese Aufgabe an: Der stählerne Kollege schießt einen Elektrolyt-Salzwasserstrahl auf das Bauteil, setzt es unter Hochspannung, so dass ein glättendes Plasma entsteht, das auch kleinste Rauheiten wegrubbelt. Die Bergakademie-Ausgründung „Plasmotion“ will das Verfahren nun unter anderem in der Autoindustrie, in Chipfabriken und in der Medizintechnik etablieren.

Im Supercomputer-Komplex der TU Dresden, dem Lehmann-Zentrum, sind neben den Uni-Rechnern auch Computer von Max Planck, Leibniz, DLR und anderen Forschungsinstitutionen installiert. Foto: Heiko Weckrodt

An Rechenzentren und Clouds hängen fast 6 Millionen Jobs in Deutschland

Eco-Studie beziffert Wertschöpfungs-Effekte auf 250 Milliarden Euro Berlin/Köln, 15. Oktober 2024. Rechenzentren sind gefragt und umstritten: Durch den Trend, möglichst viel Datenverarbeitung nicht mehr vor Ort, sondern in fernen Rechnerwolken („Clouds“) zu erledigen, steigt der Bedarf an solchen Datenzentren Jahr für Jahr. Allerdings tragen diese Cloud-Standorte und Supercomputer weltweit auch erheblich zum steigenden Energieverbrauch bei. Ohne Rechenzentren aber wären viele neuere Geschäftsmodelle hinfällig – und an denen hängen wiederum viele Milliarden Euro Wirtschaftsleistung und zahlreiche Jobs. „Unter Berücksichtigung der indirekten Effekte auf andere Unternehmen durch die Rechenzentrumsnutzung ergibt sich eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von rund 250 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft“, hat nun eine Untersuchung der „Institut der deutschen Wirtschaft Consult GmbH“ im Auftrag des Digitalwirtschaftsverbandes „Eco“ in Berlin und Köln ergeben. Zudem hängen mittlerweile 5,9 Millionen Jobs in der Bundesrepublik an der Cloud – mit jedem Monat 126.000 mehr.

Mensch und Maschine arbeiten in der Ceti-Bar in Dresden eng zusammen: Der Barmann lernt den Roboter an, der wird vorerst noch per Datenbrille von einem Menschen ferngesteuert. Foto: Heiko Weckbrodt

30 % mehr Dienstroboter verkauft

Helfer aus Stahl helfen beim Umladen, mixen aber auch Getränke Frankfurt am Main, 14. Oktober 2024. Dienstroboter sind neben ihren Industrie-Kollegen zunehmend gefragt: Die Verkaufszahlen von professionellen Service-Robotern sind weltweit um 30 Prozent auf über 205.000 Einheiten gestiegen, berichtet die „Internationale Förderation für Robotik“ (IFR) in Frankfurt am Main.

Olaf Przybilski mit der Spitze eine Otrag-Rakete. Foto: Heiko Weckbrodt

Deutscher Anlauf für private Raumfahrt begann drei Jahrzehnte vor SpaceX

Als Vorgeschmack auf das Raketenmuseum Dresden zeigt Ingenieur Olaf Przybilski im Flughafen eine „Otrag“-Sonderschau Dresden, 14. Oktober 2024: Brennkammern, orbitale Aschenbecher, kongolesische Schutzschilde und Dutzende andere kosmisch-irdische Exponate zeigt Raketeningenieur Olaf Przybilski ab heute in der Sonderausstellung „Otrag“ im Dresdner Flughafen als Vorgeschmack auf sein geplantes Museum für Raketen- und Raumfahrttechnik. Anhand von originalen Bauteilen, stählernen Modellen, zeitgenössischen Zeitungsartikeln, Fotos und Video zeichnet der Forscher auf der Abflug-Ebene des Airports beispielhaft die Geschichte der „Orbital Transport- und Raketen- Aktiengesellschaft“ (Otrag) nach. Die nämlich hatte in den 1970er und 1980er Jahren eben das versucht, was drei Dekaden später US-Milliardär Elon Musk dann tatsächlich mit seiner Firma SpaceX schaffte: private Raumfahrt, die sich mit den teuren staatlichen Programmen messen kann – nur eben in diesem Fall mit deutscher Raketentechnik.

Die meisten größeren Bibliotheken haben heute längst eBooks im Bestand. Die Dresdner wollen diese digitalen Medienbestände nutzen, um virtuelle Schulbibliotheken aufzubauen. Foto: Heiko Weckbrodt

Interesse an E-Büchern wächst in Deutschland

Inzwischen lesen 16 % fast nur noch digitale Buchvarianten Berlin, 13. Oktober 2024. Lange Zeit hatten es digitale Bücher schwer im Land der Dichter und Denker: Während Amazon & Co. in den USA und anderen Ländern mit preisgünstigen E-Books einen neuen Lese-Boom auslösten, griffen und greifen die Deutschen immer noch lieber zum gedruckten Buch: Der bis 2019 höhere Mehrwertsteuersatz für E-Bücher sowie die deutsche Buchpreisbindung verhinderten zunächst die andernorts üblichen deutlichen Preisvorteile, mit denen E-Books in vielen Ländern ihren Siegeszug vor allem begründeten. Inzwischen wandelt sich aber auch in der Bundesrepublik das Bild: Mittlerweile greifen 40 Prozent der Deutschen wenigstens gelegentlich zum E-Buch, hat eine Umfrage im Auftrag des deutschen Digitalwirtschafts-Verbandes „Bitkom“ aus Berlin ergeben. Und: „16 Prozent der Deutschen lesen ausschließlich oder überwiegend E-Books, vor einem Jahr waren es erst zehn Prozent“, berichtet der Verband.

3D-Drucker. Foto: Heiko Weckbrodt

Zuse Thüringen will Preise für Metall-3D-Drucker deutlich drücken

Filamente aus Kunststoff mit hohem Metallanteil sollen additive Produktion vereinfachen Rudolstadt, 11. Oktober 2024. Thüringer Zuse-Forscher entwickeln derzeit Metall-3D-Drucker, die weit billiger und umweltfreundlicher als bisher verfügbare Lösungen sein sollen. Das hat die Zuse-Gesellschaft mitgeteilt. Im Verbundprojekt „Mexwer“ wollen sie konkret additive Fertigungsgeräte konstruieren, die ähnlich wie handelsübliche Kunststoff-3D-Drucker mit metallischen Endlos-Filamenten gefüttert werden.

Elektrisch synthetisierter Kraftstoff von Sunfire Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

IDTechex: Bis 2035 steigt Kapazität für Bio- und Elektrosprit weltweit auf 57 Millionen Tonnen

Trend geht zu Gen-Algen und Elktrolyse als Kraftstoff-Quellen Cambridge, 10. Oktober 2024. Bis zum Jahr 2035 werden die weltweiten Produktionskapazitäten für erneuerbaren Diesel und Flugkraftstoffe die Marke von 57 Millionen Tonnen pro Jahr überschreiten. Das hat das englische Marktforschungs-Unternehmen „IDTechex“ aus Cambridge in ihren Analyse „Sustainable Biofuels & E-Fuels Market 2025-2035: Technologies, Players, Forecasts“ prognostiziert. Umgerechnet entspreche dies einem jährlichen Wachstum um 8,5 Prozent.

Jeder fünfte Sachse liebäugelt mit "Offline" und will Smartphone und andere Geräte ausschalten. Foto: Heiko Weckbrodt

Jeder Dritte kauft sich Gebraucht-Technik

Trend zu generalüberholten Altgeräten und Ökodesign-Vorgaben treiben den Markt Berlin, 9. Oktober 2024. Jeder dritte Konsument kauft sich auch gebrauchte Smartphones, Computer und ähnliche Technik. Dabei handelt es sich teilweise um einfach weiterverkaufte Geräte oder – in wachsendem Maße – auch um wiederaufbereitete Handys, Notebooks und dergleichen mehr. Das hat eine Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbandes unter 1000 Menschen in Deutschland ergeben.

Und täglich grüßt die Quantenkatze... in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Leibniz-Forscher helfen Lehrern mit Quantenobjekten

Quantenphysiker erklären Pädagogen, wie sie’s ihren Schülern erklären können Dresden, 8. Oktober 2024. Leibniz-Forscher wollen Sachsens Lehrern helfen, Quantenobjekte im gymnasialen Physikunterricht zu verankern – und wiederum den Schülern zu erklären. Dafür haben das „Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung“ (IFW) in Dresden sowie die Physikdidaktiker der TU Dresden eine Lehrerweiterbildung organisiert, die sie bei Bedarf auch anderen Bundesländern anbieten wollen. Das hat das IFW mitgeteilt.

Spiele-Installation "Morphogenic Angels" von Keiken. Ausschnitt: Keiken via hellerau.org

Den #kreuzknoten kann nur der Roboter dirigieren

Dresdner Sinfoniker loten zur „Hybrid-Biennale“ die Grenzen des Menschlichen und Maschinellen in der Musik aus Dresden, 7. Oktober 2024. Mit ihrer bereits angekündigten „Robotersinfonie“ eröffnen die „Dresdner Sinfoniker“ am 12. und 13. Oktober 2024 das Festival für digitale Kunst „Hybrid-Biennale 2024“ im Festspielhaus in Dresden-Hellerau. Das haben die Musiker angekündigt, die zugleich das 25. Jubiläum ihres Ensembles feiern.

In den Gewächshäusern können die Besucher schauen und auch kaufen. Foto: Peter Weckbrodt

Arzneien aus vollautomatischen Tabak-Gewächshäusern in Lausitz

Uni Dresden erprobt „grüne“ Wirkstoffproduktion Dresden, 5. Oktober 2024. Damit sich Arzneimittel künftig ressourcenschonender, nachhaltiger und umweltfreundlicher herstellen lassen, erproben Dresdner Pharmakologen und weitere Forscher eine „grüne“ Wirkstoffproduktion in der Lausitz. Sie wollen dort Tabak anbauen und dann daraus Arzneimittel und therapeutische Antikörper gewinnen. Dabei wollen sie erneuerbare Energiequellen und Prinzipien der Kreislaufwirtschaft verwenden, kündigte die TU Dresden an. Der Freistaat hat dafür 5,3 Millionen Euro Fördergeld zugesagt.

Kunststoffe und andere Materialien bewegen sich auf der Förderband-Teststrecke mit bis zu einem Meter pro Sekunde während sie von verschiedenen Sensoren gescannt werden. Foto: Dr. Margret Fuchs für das HIF/HZDR

Freiberger Sensorphalanx pflückt Plaste, Gummi & Co. aus Müllströmen

Bisher landen viele Kunststoffe aus Elektroschrott und Altautos noch im Ofen – Hyperspektral-Augen aus Sachsen sollen das ändern Freiberg, 4. Oktober 2024. Damit Kunststoffe aus alten Autos und Elektrogeräten nicht mehr so oft im Verbrennungsofen oder in minderwertigen Nachfolgeprodukten („Downcycling“) landet, haben Freiberger Helmholtz-Forscher eine neue Hightech-Sortieranlage mit Hyperspektral-Augen und weiteren Sensoren gebaut. Die soll verschiedene Plastesorten, Gummis und andere Polymer-Reste auch auf schnelllaufenden Abfall-Förderbändern unterscheiden. Die Sensorphalanx könne sogar schwarzen Kunststoffmüll, an dem klassische Recycling-Anlagen meist scheitern, genau unterscheiden, versichert das federführende Helmholtz-Instituts für Ressourcentechnologie in Freiberg (HIF).

Eco-Geschäftsführer Alexander Rabe plädiert für mehr Medienbildung in Schulen. Foto: Eco

Internet gewinnt für politische Meinungsbildung an Gewicht

Eco-Verband fordert mehr Medienkompetenz-Vermittlung an Schulen Köln, 3. Oktober 2024. „Wahlentscheidungen werden zunehmend auf der Basis von Informationen aus dem Internet getroffen“, schätzt Geschäftsführer Alexander Rabe vom Internetwirtschafts-Verband „Eco“ in Berlin ein. „Das hat den Vorteil, dass neben der reinen Informationsbeschaffung auch zahlreiche Möglichkeiten bestehen, um mit den Parteien und den Kandidatinnen in den Kontakt zu treten.“