Cybercrime Competence Center des LKA Sachsen schließt Plattform für bezahlte Internetattacken
Dresden, 20. April 2024. Im Kampf gegen gewerbsmäßige Internetangriffe hat das sächsische „Cybercrime Competence Center“ eine Online-Plattform für bezahlte Cyber-Attacken abgeschaltet. Das hat das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen in Dresden mitgeteilt. Das LKA und die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hatten für diese „Poweroff“ genannte internationale Operation „mit einer US-amerikanischen Ermittlungsbehörde“ zusammengearbeitet.
Cyberermittler zahlen Kriminellen vorherigen Angriff gegen Polizei Sachsen heim
Kriminelle hatten zuvor von dieser Plattform aus die sächsische Polizei angegriffen: Sie starteten mit Hilfe der Plattform am 28. September 2023 einen Überlastungsangriff. Bei diesem „Distributed Denial of Service“ (DDoS) überhäufen Angreifer von vielen Rechnern aus einen Zielcomputer mit so vielen – oft scheinbar harmlosen – Anfragen, bis dieser in die Knie geht. „Während des halbstündigen Angriffes war die Internetseite der Polizei unter www.polizei.sachsen.de inklusive der Online-Wache zeitweise nicht erreichbar“, berichtet das LKA. „Sensible Daten von Personen oder Firmen sind nicht abgeflossen.“
Internationale Operation „Poweroff“
„Poweroff“ ist laut LKA-Angaben eine 2022 begonnene Operation von US-Strafverfolgern, Europol, Bundeskriminalamt, dem niederländischen Nationalpolizeikorps, der britischen NCA und der polnischen Cybercrime-Polizei. Die Cyberpolizisten wollen nach und nach jene Internetdienste schließen, die DDoS-Angriffe anbieten. „Die Ermittlungen zu den Betreibern der Plattform werden fortgeführt.“
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden und das LKA Sachsen haben sich auf die Verfolgung von Cyberkriminellen besonders spezialisiert. Daher sind sie auch recht oft in nationale und internationale Operationen gegen Hacker, Internetpiraten, Cybererpresser et cetera eingebunden. Erst kürzlich hatte die Generalstaatsanwaltschaft nach langwierigen Ermittlungen und anschließender Fahndung die vormaligen Betreiber der geschlossenen Raubkopie-Plattform „Movie2K“ angeklagt.
Autor: hw
Quellen: LKA, Oiger-Achiv
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