Alle Artikel in: Maschinenbau

Rundstrickmaschine von Terrot Chemnitz. Foto: Terrot

Chinesen kaufen sächsische Textilmaschinen-Firma „Terrot“

Santoni Shanghai will mit Chemnitzer Rundstrickmaschinen-Fabrik Portefeuille abrunden Chemnitz/Schanghai, 25. September 2023. Das chinesisch-italienische Maschinenbau-Unternehmen „Santoni Shanghai Knitting Machineries“ hat den Chemnitzer Rundstrickmaschinen-Hersteller „Terrot“ übernommen. Das hat Terrot mitgeteilt, machte allerdings keine Angaben über den Kaufpreis. Die Chinesen wollen damit ihr Maschinen-Portefeuille abrunden und seine internationalen Marktpositionen stärken.

In der ostdeutschen Industrie wächst der Pessimismus. Foto: Heiko Weckbrodt

Stimmung im ostdeutschen Maschinenbau trübt sich ein

VDMA Ost: Auftragsbücher sind zwar gefüllt, doch Investitions-Zurückhaltung wächst Leipzig, 8. August 2023. Trotz guter Auftragslage schauen die ostdeutschen Maschinenbauer zunehmend pessimistisch in die Zukunft. Das geht aus Umfragen des Verbandes der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) Ost hervor. Demnach stuften im zweiten Quartal 2023 nur noch 68 Prozent der befragten Firmen ihre Gesamtsituation als positiv ein. Im ersten Quartal lag diese Quote noch bei 78 Prozent.

Mitteldeutsche Industriebetriebe beschäftigen 1 Million Menschen im ländlichen Raum. Doch die Infrastruktur dort ist immer noch unterentwickelt, kritisiert der VDMA Ost. Foto: VDMA Ost

Auftrags-Zuwachs für ostdeutschen Maschinenbau

Deutschlandweit allerdings ist die Konjunkturlage trübe – die Binnennachfrage schwächelt weiter Leipzig, 1. August 2023. Die Grundstimmung in der deutschen Wirtschaft mag eher trübe sein, wie erst jüngst der Ifo-Geschäftsklimaindex erneut gezeigt hat. Doch einige Zweige und Regionen wachsen gegen den Trend: Nach der Digitalbranche vermelden nun auch die ostdeutschen Maschinenbauer positive Signale: Im Juni sind ihre Auftragseingänge um 31 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Das hat der Verband der deutschen Maschinen- und Anlagenhersteller (VDMA) Ost heute in Leipzig mitgeteilt.

Die Xenon-Automaten stapeln - präzise ausgerichtet durch Elektronik und Sensoren - die Bipolarplatten und Membranen zu Stack-Zellen und die wiederum zu "Stacks". Foto: Xenon

Einstieg ins Wasserstoff-Geschäft beginnt sich für Xenon Dresden auszuzahlen

Dresdner Ingenieure haben Montageautomaten für die „Herzen“ von Elektrolyseuren entwickelt – das Interesse aus der Wirtschaft ist groß Dresden, 6. Oktober 2022. Als Beitrag zur Energiewende hat Xenon Dresden neuartige Montageanlagen entwickelt, mit denen sich die Reaktorstapel („Stacks“) von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren hochautomatisiert und deutlich preiswerter als bisher herstellen lassen. Diese Maschinen sollen letztlich auch die elektrische Produktion von Öko-Wasserstoff verbilligen, der bisher immer noch um die fünf Euro pro Kilogramm kostet – und damit etwa dreimal so teuer wie Wasserstoff aus Erdgas ist.

Sächsische Nanofilter säubern kanadischen Boden

Mit Fleischmaschinen hat Andreas Junghans angefangen – heute gilt er als Pionier für keramische Filteranlagen Frankenberg, 13. September 2022. Andreas Junghans ist ein Tüftler der alten Schule. Es gibt kaum etwas Stählernes unterhalb der Tankerklasse, das er noch nicht gebaut hat: Er hat die Fleischwölfe seines Vaters in Chemnitz repariert, dann Tausende „McDonald’s“-Imbissbuden weltweit mit seinen selbstkonstruierten Kühlschränken ausgestattet. Seine Filteranlagen helfen den Kanadiern, verölten Böden zu säubern. Heute beschäftigt er in seinem Metallbau-Unternehmen im sächsischen Frankenberg rund 30 Menschen – und gilt als Pionier der Nanokeramikfilter-Anlagentechnologie.

Tino Mrotzek (links) vom ILK Dresden und Heribert Höhr von der "Druckguss Service Deutschland" zeigen Bauteile, wie sie künftig von hybriden Maschinen aus Metall und Kunststoff in einem Arbeitsgang hergestellt werden sollen. Im Hintergrund die gemeinsam entwickelte Doppel-Druckgussmaschine. Foto: Heiko Weckbrodt

Bohrmaschinen aus Metall und Kunststoff in einem Aufwasch herstellen

ILK Dresden arbeitet mit Partnern an neuartigen Hybrid-Maschinen Dresden, 25. August 2022. Um Getriebe, Bohrmaschinen und andere technische Geräte künftig schneller, billiger und sparsamer produzieren zu können, arbeitet das Dresdner Leichtbauinstitut ILK gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft an hybriden Gussmaschinen, die Metall- und Kunststoffteile in einem Arbeitsgang herstellen und fügen können. Entsprechende Projekte haben die ILK-Ingenieure in ihren neuen „Nationalen Leichtbau-Validierungszentrum“ in Dresden vorgestellt.

In der weltweit einzigartigen Recycling-Anlage in Thallwitz bei Leipzig werden biologische Abfälle wieder in nutzbare Stoffe gewandelt, beispielsweise in synthetische Kraftstoffe und Biowachse. Foto: Fraunhofer-IKTS

Speisereste als Flugzeug-Treibstoff

Fraunhofer startet mit Partnern weltweit einzigartige Anlage, die aus Fettresten synthetischen Kraftstoff und Wachs macht Thallwitz/Dresden, 28. Juli 2022. Um Essensreste und andere biologische Abfälle wieder in nutzbare Stoffe umzuwandeln, hat das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) aus Dresden gemeinsam mit Industrie- und Forschungspartnern laut eigenen Angaben eine weltweit einzigartige Anlage in Thallwitz bei Leipzig gebaut. In einer Vorstufe produziert der Komplex Biogas aus alten Fetten der Gastronomie und Lebensmittelproduktion. Und daraus macht die Anlage dann synthetische Kraftstoffe und Bio-Wachse. Bei Bedarf lässt sich ein keramischer Elektrolyseur zuschalten, der die benötigten Stoffe für den Prozess mit Hilfe von Solar- oder Windstrom bereitstellt. Das IKTS will das innovative Anlagenkonzept nun gemeinsam mit einem Leipziger Unternehmen für die Produktion im Industriemaßstab weiterentwickeln.

Steht archetypisch für die Menschmaschine: Die technologisch durch den demiurgischen Ingenieur nachgebaute "Maria". Hier ein Nachbau in der Dresdner Ausstellung "Der Schlüssel zum Leben". Foto: Heiko Weckbrodt

Automaten bauen heißt Leben nachbauen

Faszinierende Mechanikausstellung in Dresden reflektiert 500 Jahre Suche nach dem „Schlüssel zum Leben“ Dresden, 3. Juni 2022. Die Wunsch, künstliche Lebewesen zu erschaffen, selbst zum Demiurg, zum Schöpfer zu werden, beschäftigt die Menschen schon seit Jahrhunderten. Dabei setzten die Erfinder, Künstler und Handwerker und Fürsten auf teils ganz verschiedene technologische Ansätze, um sich ihrem Gott zu nähern. Man denke nur an die alchimistischen Humunkuli des Spätmittelalters, an die goldene Gattin, die sich der Schmied Ilmarinen in der finnischen „Kalevala“ schmiedet, an den durch magische Worte erweckten jüdischen Golem oder an den mechanischen Schachtürken, an die Maria-Androidin in Metropolis, Carel Capeks „Roboter“, die künstlichen Robben in japanischen Seniorenheimen oder die Klonkrieger in „Starwars“ – die Liste der Beispiele ließe sich noch lange fortsetzen. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) widmen dieser alten Suche ab heute die faszinierende Sonderausstellung „Der Schlüssel zum Leben. 500 Jahre mechanische Figurenautomaten“ in der Kunsthalle im Dresdner Lipsiusbau.

Laborexperimente mit dem 3D-Druck mit nachwachsenden Rohstoffen. Foto: TU und Bergakademie Freiberg

Sachsen wollen 3D-Drucker mit Abfall füttern

Regionalministerium fördert neues Regionallabor „Samsax“ Freiberg/Dresden/Chemnitz, 30. April 2022. Sächsische Forscher erproben in einem neuen Reallabor „Samsax“ in Freiberg, wie sich mit industriellen 3D-Druckern beispielsweise Bühnenbildelemente oder andere Bauteile aus organischen Abfällen der Landwirtschaft herstellen lassen. Dafür hat Regionalminister Thomas Schmidt (CDU) nun eine Million Euro Fördergeld zugesagt.

Ein Mitarbeiter montiert ein Powderscreen-Messgerät an einem Laserkopf. Foto: Christoph Wilsnack für das Fraunhofer-IWS

Additive Fertigung wird erwachsen

Fraunhofer Dresden entwickelt Powderscreen, um Pulverströme zur Laserschmelze zu überwachen Dresden, 14. April 2022. Additive Fertigungsverfahren spielen im Automobilbau, der Raumfahrt und weiteren Branchen eine wachsende Rolle: Wenn komplex geformte Bauteile beziehungsweise Unikate herzustellen sind, setzen immer mehr Unternehmen auf den industriellen 3D-Druck. Allerdings können die Einlaufkurven gerade bei Kleinserien noch recht lang und die Ausschussquoten anfangs groß sein. Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden entwickelt daher moderne Mess- und Regeltechnik, mit der sich additive Verfahren viel effektiver als bisher einsetzen lassen, zum Beispiel für hochautomatisierte Fertigungsstrecken. Dazu gehört der Powderscreen – ein einzigartiges Pulvermessgerät für das Laserauftragschweißen. Das Fraunhofer IWS demonstriert dieses innovative System im Mai 2022 während der „3. Fachtagung Werkstoffe und Additive Fertigung“ im Deutschen Hygiene-Museum Dresden.

Zwei IWS-Mitarbeiter mustern einen Roboterarm mit einem Laserkopf. Foto: ronaldbonss.com für das Fraunhofer-IWS

Hochleistungslaser sorgt für langlebige Bremsen – und etwas weniger Feinstaub

Additive Verfahren von Fraunhofer Dresden und „Laserline“ sollen Fahrzeugteile verschleißfester und umweltfreundlicher machen Dresden, 7. April 2022. Industrielaser arbeiten mit immer mehr Leistung, sogar Anlagen mit zehn Kilowatt (kW) und mehr sind inzwischen lieferbar. Und das eröffnet dem Automobilbau, Maschinenbau und weiteren Branchen neue Chancen, komplexe Bauteile materialsparend im Hightech-3D-Drucker herzustellen, statt sie aufwendig und mit viel Metallabfall zu drehen, fräsen, und bohren. Dadurch lohnt es sich inzwischen auch, mit additiven Verfahren wie dem Laserauftragschweißen Maschinenkomponenten hochwertig zu beschichten, so dass sie länger halten und nicht so schnell verschleißen. Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie hat das Dresdner Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) solche Verfahren unter dem Namen „Hiclad“ mit einer selbstentwickelten „Coaxquattro“-Düse und Hochleistungslasern zur Praxisreife geführt. „Wir erweitern die Grenzen des Hochleistungslaser-Einsatzes erneut“, ist Dr. Maria Barbosa überzeugt, die am IWS die Abteilung für thermisches Beschichten leitet.

Im ostdeutschen Maschinenbau brummen die Geschäfte derzeit. Hier im Foto sind gerade zwei Mitarbeiter von Niles-Simmons Chemnitz mit der Qualitätskontrolle einer großen Kurbelwelle beschäftigt. Foto: Wolfgang Schmidt, VDMA Ost

Lage im ostdeutschen Maschinenbau hellt sich auf

Auftragsbücher füllen sich, doch Lieferengpässe und Fachkräftemangel bereiten weiter Probleme Leipzig, 29. Januar 2022. Die ostdeutsche Maschinenbau-Industrie erholt sich weiter von den Corona-Schocks. Fachkräftemangel und Zulieferengpässe sorgen allerdings weiter für Probleme. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des „Verbandes der Maschinen- und Anlagenbauer Ost“ (VDMA Ost) aus Leipzig hervor. „Die Richtung zeigt schon seit einigen Quartalen nach oben“, informierte VDMA-Ost-Geschäftsführer Oliver Köhn. „Immer mehr Maschinenbau-Betriebe blicken auf gut gefüllte Auftragsbücher und wollen in den kommenden Monaten neue Mitarbeitende einstellen.“

Um Strom über große Entfernungen zu transportieren, wird Wechselstrom auf hohe Spannungen transformiert und dann in der Nähe der Verbraucher wieder umgespannt - wie hier im Umspannwerk im Technopark Dresden-Nord. Da manche Anlagen, Geräte und Leuchten aber Gleichstrom brauchen, sind oft vor Ort noch weitere Transformationen durch Gleich- und Wechselrichter nötig. In DC-Fabriken sollen viele dieser Umwandlungen wegfallen. Foto: Heiko Weckbrodt

Fraunhofer Chemnitz arbeitet an energiesparender Gleichstrom-Fabrik

IWU-Experte: „DC Fabs“ könnten Stromverbrauch um über ein Zehntel senken, da Wandlungsverluste wegfallen Chemnitz, 10. Januar 2022. Fraunhofer-Ingenieure aus Chemnitz arbeiten derzeit an einem neuen Typ von fast autarken Gleichstrom-Fabriken, die sich selbst mit Sonnen- oder Windstrom versorgen und weitgehend ohne Wechselstrom aus den allgemeinen Netzen auskommen. Dieser Ansatz könnte den Energiebedarf der Industrie und die damit verbundenen Umweltbelastungen deutlich senken.

Jeder im Team packt mit an: Hier zum Beispiel bohrt John-Henning Peper gerade in der Werkstatt von "Disaster Relief Systems" an einem Rahmen. Foto: Disaster Relief Systems

Künstliche Trinkwasserquelle inmitten der Katastrophe

„Disaster Relief Systems“ Leipzig hat eine besonders robuste und preisgünstige Wasser-Aufbereitung für Katastrophenfall entwickelt Leipzig, 10. Dezember 2021. Damit Hilfsorganisationen die Menschen nach Erdbeben, Überschwemmungen oder anderen Katastrophen rascher wieder mit dem Lebensnotwendigsten versorgen können, hat das Leipziger Ingenieur-Team „Disaster Relief Systems“ eine neuartige mobile Wasseraufbereitungsanlage entwickelt. Das System bereitet trübes Brackwasser laut Unternehmens-Angaben rund 20 Prozent rascher als bisherige Anlagen zu trinkbarem Wasser auf. Auch soll es nur halb so viel kosten wie die bisher meist eingesetzten Militärmodelle sowie leichter zu bedienen und zu reparieren sein.

Ein vom STFI abgelernter Roboter von "Universal Robots" bestückt das Spulengatter einer Webmaschine. Bildschirmfoto (hw) aus de Präsentation "Robotik in der Textilfabrik der Zukunft", STFI

Institut STFI Chemnitz forscht an Textilfabrik der Zukunft

Roboter in Textilindustrie noch unterrepräsentiert Chemnitz, 19. November 2021. Roboter werden in der Textilfabrik der Zukunft zwar eine weit stärkere Rolle als heute spielen. Derzeit allerdings sind sie in den Textilbetrieben im Vergleich zu der Automobilindustrie, der Mikroelektronik oder anderen Industriezweigen noch „stark unterrepräsentiert“. Das hat Falko Schubert vom „Sächsischen Textilforschungsinstitut“ (STFI) in Chemnitz während einer Online-Gesprächsrunde „Robotik und Automatisierung“ der „Sächsischen Industrieforschungsgemeinschaft“ (SIG) eingeschätzt.