Auftragsbücher füllen sich, doch Lieferengpässe und Fachkräftemangel bereiten weiter Probleme
Leipzig, 29. Januar 2022. Die ostdeutsche Maschinenbau-Industrie erholt sich weiter von den Corona-Schocks. Fachkräftemangel und Zulieferengpässe sorgen allerdings weiter für Probleme. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des „Verbandes der Maschinen- und Anlagenbauer Ost“ (VDMA Ost) aus Leipzig hervor. „Die Richtung zeigt schon seit einigen Quartalen nach oben“, informierte VDMA-Ost-Geschäftsführer Oliver Köhn. „Immer mehr Maschinenbau-Betriebe blicken auf gut gefüllte Auftragsbücher und wollen in den kommenden Monaten neue Mitarbeitende einstellen.“
Große Mehrheit mit Auslastung und Auftragslage zufrieden
In der Befragung stuften 83 Prozent der Unternehmen Ende 2021 ihre wirtschaftliche Situation als „sehr gut“ oder „eher gut“ ein. Ähnliche Werte hatte der Verband zuletzt kurz vor der Pandemie Ende 2019 ermitteln. Die Kapazitäten in den ostdeutschen Maschinenbau-Betrieben sind mittlerweile zu knapp 90 Prozent ausgelastet. Im Vergleich zum Vorquartal ist die Kapazitätsauslastung damit um reichlich drei Prozentpunkte gestiegen. Auch die Auftragspolster nehmen wieder zu.
84 % haben Probleme, offene Stellen zu besetzen
Die Chefs in fast jedem zweiten Maschinenbau-Betrieb wollen daher neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einstellen. „Allerdings hatten zum Jahresende etwa vier von fünf Firmen Schwierigkeiten, die offenen Stellen mit passenden Facharbeitern oder Ingenieuren zu besetzen“, erklärte Köhn. Am stärksten betroffen waren Stellen in der Konstruktion, in der Software-Entwicklung, im Service und in der Produktion.
Ostdeutsche Unternehmen drängen auf diplomatische Lösung im Russland-Ukraine-Konflikt
Auch die globalen Störungen der Lieferketten schlagen weiter auf den ostdeutschen Maschinenbau durch, der Nachschub von Bauteilen, Material und Rohstoffen stottert immer noch. Auch Reisebeschränkungen durch Corona und viele Ausfälle durch Krankheit und Quarantäne bereiten den Unternehmen Probleme. Hinzu komme der wieder aufflammende Russland-Ukraine-Konflikt mit drohenden Sanktionen. „Die Politik muss sich intensiv für eine diplomatische Lösung einsetzen“, forderte Köhn.
Autor: hw
Quelle: VDMA Ost
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.