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Ostdeutsche Maschinenbauer machen 10 % mehr Umsatz

Mitteldeutsche Industriebetriebe beschäftigen 1 Million Menschen im ländlichen Raum. Doch die Infrastruktur dort ist immer noch unterentwickelt, kritisiert der VDMA Ost. Foto: VDMA Ost

Foto: VDMA Ost

Auftragsstau und Inflation tragen zum Wachstum wesentlich bei

Leipzig, 5. April 2024. Sachsens Maschinen- und Anlagenbauer haben im Jahr 2023 zum dritten Mal in Folge ihren Gesamtumsatz gesteigert und ein Rekordergebnis eingefahren. Beim Blick auf 2024 schwankt die Branche zwischen Zuversicht und Skepsis. Das schätzt der Maschinenbau-Verband „VDMA Ost“ in Leipzig ein und stützt sich dabei auf Daten des Statistischen Landesamtes Sachsen. Das Plus spiegelt allerdings nicht vollends die wirtschaftliche Lage: Ein Teil der zusätzlichen Umsätze entstand durch Inflationseffekte und einen nun abgearbeiteten Auftragsstau aus Corona-Zeiten.

Exporte legten besonders stark zu

Laut Verband verkauften die 196 sächsischen Maschinenbau-Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten im Jahr 2023 Maschinen, Anlagen, Komponenten und Dienstleistungen im Wert von 8,5 Milliarden Euro. Das entspricht nominal – also ohne Inflationsbereinigung – einem Zuwachs um ein Zehntel zum Vorjahr. Im Jahr 2022 erzielten sie 7,7 Milliarden Euro, 2021 waren es 7,4 Milliarden Euro. Besonders stark ist das Auslandsgeschäft gewachsen: Die Exportumsätze legten um 16 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Euro zu. Stärkster Handelspartner war wie in den vergangenen Jahren China. Darüber hinaus waren Maschinen insbesondere in den USA, Frankreich, Großbritannien und der Tschechischen Republik gefragt.

VDMA Ost: Erst kleine Schritte – jetzt ein Sprung

„Nach dem tiefen Einschnitt 2020 ging es für die Branche zunächst in kleinen Schritten wieder bergauf“, meint VDMA-Ost-Chef Oliver Köhn. „Jetzt hat sie einen großen Sprung gemacht und das bisherige Umsatzhoch aus dem Jahr 2019 geknackt.“ Die starke Steigerung erklärt sich der Verbands-Geschäftsführer vor allem mit zwei Faktoren: 2023 erledigten die ostdeutschen Maschinenbauer viele Aufträge, die während Corona und diversen Lieferkettenstörungen liegen geblieben oder aufgeschoben worden waren. Außerdem hat die allgemeine Teuerung die Umsätze nominal in die Höhe getrieben.

„Passables Gesamtjahr“ erwartet

Wie es weiter geht, ist noch unsicher. Auftragseingänge und bisherige Umsätze lassen laut Köhn auf ein „passables Gesamtjahr“ hoffen. Die Stimmung in der Branche schwankt zwischen Zuversicht und Skepsis. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden auch in diesem Jahr herausfordernd sein“, betonte der VDMA-Ost-Geschäftsführer. „Die geopolitischen Spannungen, der Schlingerkurs der Bundesregierung, die aufwendige Umsetzung von stetig zunehmenden Gesetzesvorgaben und die Fachkräftesituation erschweren ein dynamisches Wachstum.“

Zum Vergleich: Die deutschen Wirtschaftsweisen hatte ihre Wachstumsprognosen für die gesamte deutsche Wirtschaft erst kürzlich noch einmal deutlich herunter korrigiert.

Autor: Oiger

Quelle: VDMA

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt