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Bohrmaschinen aus Metall und Kunststoff in einem Aufwasch herstellen

Tino Mrotzek (links) vom ILK Dresden und Heribert Höhr von der "Druckguss Service Deutschland" zeigen Bauteile, wie sie künftig von hybriden Maschinen aus Metall und Kunststoff in einem Arbeitsgang hergestellt werden sollen. Im Hintergrund die gemeinsam entwickelte Doppel-Druckgussmaschine. Foto: Heiko Weckbrodt

Tino Mrotzek (links) vom ILK Dresden und Heribert Höhr von der „Druckguss Service Deutschland“ zeigen Bauteile, wie sie künftig von hybriden Maschinen aus Metall und Kunststoff in einem Arbeitsgang hergestellt werden sollen. Im Hintergrund die gemeinsam entwickelte Doppel-Druckgussmaschine. Foto: Heiko Weckbrodt

ILK Dresden arbeitet mit Partnern an neuartigen Hybrid-Maschinen

Dresden, 25. August 2022. Um Getriebe, Bohrmaschinen und andere technische Geräte künftig schneller, billiger und sparsamer produzieren zu können, arbeitet das Dresdner Leichtbauinstitut ILK gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft an hybriden Gussmaschinen, die Metall- und Kunststoffteile in einem Arbeitsgang herstellen und fügen können. Entsprechende Projekte haben die ILK-Ingenieure in ihren neuen „Nationalen Leichtbau-Validierungszentrum“ in Dresden vorgestellt.

30 Prozent weniger Materialverbrauch erwartet

Dazu gehört unter anderem eine Anlage, die zwei Druckgussmaschinen kombiniert und dabei Kräfte entwickelt, die einer 1800-Tonnen-Last entsprechen. „Das ist eine Weltneuheit“, betont Geschäftsführer Heribert Höhr von der „Druckguss Service Deutschland GmbH“ aus Lübeck, die diese Innovation gemeinsam mit den ILK-Ingenieuren binnen zwei Jahren entwickelt hat. Das Metall werde hier von oben zugeführt, was Probleme mit Lufteinschlüssen verhindere. Herstellen wollen die Lübecker damit unter anderem Getriebelamellen-Teile für Autos. „Wir rechnen mit 30 Prozent weniger Materialverbrauch, einer großen Zeitersparnis und weniger Ausschuss im Vergleich zu klassischen Lösungen“, sagt Heribert Höhr über die sächsisch-hanseatische Gemeinschaftsentwicklung. Im nächsten Schritt seien auch Fertigungsabläufe möglich, die zum Beispiel Bauteile aus Aluminium und Kunststoff in einem Schritt herstellen.

Hohe Produktionsrate und mehr Effizienz

Tino Mrotzek vom Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden sieht großes Marktpotenzial für derartige Kombi-Anlagen: Die hohe Produktionsrate und Effizienz des Zwei-Maschinen-Prinzips sei für viele Branchen interessant. Die Dresdner Forscher setzen schon längere Zeit auf Leichtbau, der zum Beispiel Metall und andere Werkstoffe kombiniert, um das Beste aus beiden Welten in einem Bauteil zu vereinen. So hatte das ILK bereits in der Vergangenheit gemeinsam mit der Druckguss Service Deutschland, Volkswagen und weiteren Partner einzigartige Anlagen entwickelt, die Partikel- und Faserverstärkungen in Magnesium einbetten können.

Autor: hw

Quelle: Vor-Ort-Termin ILK, NLVZ

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt