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Chemnitzer Uni-Ausgründung Nanosen plant Fabrik für Nanokraftsensoren

Das Team der Ausgründung "Nanosen" (von links nach rechts): Rick Henkner, Dr. Sonia Bradai, Rajarajan Ramalingame und Joseph Stephens. Foto: privat via TUC

Das Team der Ausgründung „Nanosen“ (von links nach rechts): Rick Henkner, Dr. Sonia Bradai, Rajarajan Ramalingame und Joseph Stephens. Foto: privat via TUC

Kraftmesser sollen sich künftig in Sportklamotten einbetten und Trainingsfortschritte analysieren

Chemnitz, 15. Oktober 2022. Um intelligente kraftmessende Kleidung für Leistungssportler und Reha-Patienten zu ermöglichen, will die Chemnitzer Uni-Ausgründung „Nanosen“ eine Fabrik für die Massenproduktion von Nanokomposit-Kraftsensoren einrichten. Das hat die TU Chemnitz mitgeteilt. Diese preiswerten und genauen Sensoren sollen künftig in T-Shirts, Hosen und andere Kleidung integriert werden, um Trainingsfortschritte von Sportlern und Telemedizin-Patienten besonders präzise und automatisiert zu analysieren.

13.000 Sensoren pro Tag avisiert

„Unser Ziel ist, eine innovative Produktionsanlage zu bauen, um Nanokomposit-Kraftsensoren künftig kostengünstig und in größeren Serien als bisher möglich herzustellen“, erklärt Nanosen-Mitgründer Joseph Stephens. Bisher kann das vierköpfige im Labor nur etwa 200 Stück pro Schicht fertigen. „Mit Nanosen möchten wir eine Anlage entwickeln, die in etwa 13.000 Sensoren pro Tag herstellen kann.“

Polymere mit leitfähigen Nanoteilchen

Die Basistechnologie dafür hatten die Mitgründer Rajarajan Ramalingame und Dr. Sonia Bradai in den vergangenen Jahren am Lehrstuhl für Mess- und Sensortechnik von Professor Olfa Kanoun entwickelt. Dabei handelt es sich um Sensoren aus sehr flexiblen und dehnbaren Polymer, die mit leitfähigen Nanopartikeln vernetzt sind. Diese Nanokompositmaterialien – meist auf Silikonbasis – sind abwaschbar und eignen sich daher auch dafür, sie in Textilien einzuweben. Indem das Team die Technologie künftig in einer eigenen Großserienanlage herstellt, dürften Herstellungskosten stark sinken, so dass sich der Masseneinsatz in Konsumgütern beziehungsweise „intelligenten“ Textilien lohnen wird, so die Hoffnung des Gründerquartetts, das aus Joseph Stephens, Rajarajan Ramalingame, Rick Henkner und Dr. Sonia Bradai besteht.

Quelle: TUC

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt