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6G-Funk soll Drohnen-Unfälle verhindern

Nurflügeldrohne der TU Wildau im 6G-Next-Projekt. Foto: TH Wildau

Nurflügeldrohne der TU Wildau im 6G-Next-Projekt. Foto: TH Wildau

Hochschule Wildau zeigt auf Aero-Messe eine Nurflügler-Drohne mit Antikollisions-System

Wildau, 15. April 2024. Da Flug-Drohnen im Preis sinken und gleichzeitig immer leistungsfähiger werden, ist schon jetzt absehbar, nimmt auch der Drohnenverkehr im Luftraum über Städten und auf dem Lande deutlich zu. Im Projekt „6G.Next“ entwickelt daher ein Konsortium aus zehn Hochschulen, Instituten und Unternehmen derzeit ein „intelligentes System“, das Drohnen-Zusammenstöße in der Luft mit Hilfe des reaktionsschnellen Mobilfunks der 6. Generation (6G) verhindern soll. Auf der Luftfahrt-Messe „Aero“ in Friedrichshagen“ stellt die Technische Hochschule Wildau als Projektpartner ab dem 17. April 2024 eine futuristisch wirkende Nurflügel-Drohne vor, die senkrecht starten kann und das neue Antikollisions-System an Bord hat.

„Roland Berger“-Prognose: 2050 sind 160.000 Passagierdrohnen im Einsatz

Hintergrund: Im Jahr 2050 werden bereits rund 160.000 Passagierdrohnen weltweit unterwegs sein, schätzt die Unternehmensberatung „Roland Berger“ – und da sind noch nicht einmal die Militärdrohnen mitgezählt. Bis dahin werde der Passagierdrohnen-Weltmarkt auf 90 Milliarden Dollar pro Jahr wachsen. Angesichts der Fülle an Paket-, Passagier-, Militär- und Überwachungs-Drohnen, die dann neben regulären Flugzeugen und anderen Luftfahrtzeugen unterwegs sein werden, ist ein wachsender Bedarf an Antikollisions-Systemen absehbar.

Abgleich und Steuerung durch reaktionsschnellen 6G-Funk

„6G.Next“ demonstriert das zunächst an einem Szenario mit gemischtem Flugverkehr von Drohnen und Flugzeugen an Flughäfen. „Die Flugbahnen der Luftfahrzeuge werden in Echtzeit überwacht und mittels Algorithmen Kollisionsrisiken prädiziert“, heißt es vom Konsortium. „Im Gefahrenfall werden die Ausweichmanöver zentral berechnet und anders als bei heutigen Lösungen die Luftfahrzeuge über 6G auch gesteuert. Diese Applikation benötigt niedrige Latenz, Synchronisation von Datenströmen und die Möglichkeit der verteilten Berechnung von Daten per Split-Computing.“ Die dafür nun eingesetzte Nurflügler-Drohne ist eine Eigenentwicklung der TH Wildau. Am „6G.Next“ beteiligen sich die Telekom, Fraunhofer-Fokus,, die TUs Berlin und Ilmenau, Volucap, das „Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz“ (DFKI), das Schweriner Unternehmen „Logic Way“, der Flugplatz Schönhagen und die „Interessengemeinschaft der Regionalen Flugplätze“ (IDRF).

Autor: hw

Quellen: TH Wildau, Roland Berger

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt