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Zwischen Krebsdiagnostik und Verlust-Tänzen: Dresdner Exzellenzpreise vergeben

Erbgut-Moleküle wie die DNS-Doppelhelix können auch von Menschen generierte Daten speichern. Illustration: Dall-E, hw

Illustration: Dall-E, hw

Jury zeichnet erstmals auch eine Choreografie aus

Dresden, 27. April 2024. Wie können mikromechanische Kräfte in Zellen dabei helfen, dass sich neue Nervenzellen im Rückenmark bilden? Wie lässt sich Künstliche Intelligenz (KI) als Erbgut-Designer einsetzen? Wie lassen sich seltene Krebsarten früh erkennen, um sie noch rechtzeitig bekämpfen zu können? Und wie kommen wir mit dem Verlust eines geliebten Menschen zurecht? Mit diesen Fragen haben sich die Gewinner des diesjährigen Dresdner Exzellenforschungs-Preises auseinandergesetzt.

„Brücke zwischen Wissenschaftsstadt und Kulturstadt Dresden“

„Dass Kultur und Wissenschaft gar kein Widerspruch sind, beweist gerade der diesjährige Award“, betonte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) zur heutigen Preisverleihung. „Erstmals prämieren wir eine Choreografie und damit eine Einreichung aus dem Studienfach Tanz. Wir schlagen die Brücke zwischen der Wissenschaftsstadt und der Kulturstadt Dresden“.

Die Gewinner:

Konkret bedachte eine Fachjury folgenden Absolventen und Nachwuchsforscher mit die „Dresden Excellence Awards“:

  • Jack Rexhausen von der Palucca-Hochschule für Tanz Dresden, der für seine Bachelorarbeit die Tanzchoreografie „AnnA“ entwarf. Weil viele nach einem Verlust die Zeit zurückdrehen wollen, spielt er in seiner Choreografie mit der Wahrnehmung der Zeit.
  • Marie Hoyer vom „Center for Molecular and Cellular Bioengineering“ (CMCB) an der TU Dresden verfasste die Masterarbeit „Tissue mechanics during spinal cord regeneration in zebrafish larvae“. Dort analysiert sie mit eingespritzten leuchtenden Öltropfen die Wirkung mechanischer Kräfte auf die Rückenmark-Regeneration von Zebrafischen.
  • Dr. Lukas Theo Schmitt von der Medizinischen Fakultät der TU Dresden versucht in seiner Promotion „Prediction of designer-recombinases for DNA editing with generative deep learning“ mit Hilfe von KI-Technologien vorauszusagen, welche Veränderungen von Erbgut-Molekülen zu welchen Effekten führen.
  • Dr. Christina Pamporaki hat sich mit der Arbeit „Multidimensional diagnostics to facilitate diagnosis and stratification of patients with pheochromocytoma and paraganglioma“ an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden habilitiert. Im Fokus stehen dabei seltene, aber gefährliche neuroendokrine Tumore, die sogenannten „Phäochromozytome/Paragangliome“ (PPGL). Im Fokus stehen hier zielgenauere Diagnosen mit biochemischen Tests.

Rückenwind für Ostdeutschlands einzige Exzellenz-Uni

Mit den „Dresden Excellence Awards“ unterstützt die Stadt Dresden seit 2017 den besonderen Status der TU Dresden, die als einzige ostdeutsche Forschungseinrichtung in den Kreis der deutschen Exzellenz-Universitäten aufgenommen wurde. Die mit insgesamt 30.000 Euro dotieren Preise würdigen herausragende Abschlussarbeiten an Dresdner Hochschulen beziehungsweise der Uni.

Autor: Oiger

Quelle: LHD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt