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Wirtschaft fordert Schub für Berufsausbildung in Sachsen

Die Kammern fordern kürze Wege und mehr Unterkünfte in Berufsschul-Nähe für Lehrlinge in Sachsen. Visualisierung: Dall-E

Die Kammern fordern unter anderem mehr Unterkünfte in Berufsschul-Nähe für Lehrlinge in Sachsen. Visualisierung: Dall-E

Mehr Wohnheime, Berufsberatung und Praktika stehen auf der Liste

Dresden, 7. Mai 2024. Mehr Lehrlings-Wohnheime, mehr Berufsberatung in den Schulen und mehr Betriebspraktika für Schüler – das gehört zu den Kernforderungen der Dresdner Wirtschaftskammern an den sächsischen Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Mit diesem gemeinsamen Vorstoß wollen die Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie die Handwerkskammer Dresden der dualen Berufsausbildung im Freistaat „ein stärkeres Gewicht verleihen“.

„Erheblicher Handlungsdruck bei der Fachkräftegewinnung“

Der „erhebliche Handlungsdruck bei der Fachkräftegewinnung“ mache es notwendig, die berufliche Bildung zu stärken und sie in vielen Punkten den akademischen Karrierewegen gleichzustellen, betonen die Wirtschaftsvertreter. Daher haben sie folgenden Forderungskatalog an den Kultur-Minister übergeben:

  • 1. Die Wertschätzung für die berufliche Bildung muss erhöht werden und die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung sichergestellt werden.
    Die Organisation und die Kosten einer Unterbringung während der Ausbildung dürfen bspw. nicht länger auf die Familien der Auszubildenden und die Betriebe abgewälzt werden. Demzufolge sind an den Berufsschulstandorten ausreichende und geeignete Unterkünfte für Auszubildende zur Verfügung zu stellen und die Kosten hierfür zum überwiegenden Teil vom Staat zu tragen.
  • 2. Die berufliche Orientierung muss an allen allgemeinbildenden Schulen gestärkt werden.
    Dazu gehört zum Beispiel die flächendeckende Einführung einer Berufsorientierung an allen allgemeinen Schulen, auch an Gymnasien. Zudem werden ausreichend und gut qualifizierte Praxisberater an allen allgemeinbildenden Schulen benötigt. An den Gymnasien müssen deshalb nach dem Vorbild der Oberschulen Stellen für Praxisberater als Lotsen für die berufliche Bildung geschaffen werden.
  • 3. Der Anteil praktischer Erfahrungen von Schülern in den Betrieben muss deutlich erhöht werden.
    Neben Pflichtpraktika während der Schulzeit müssen zusätzliche Anreize für Schüler geschaffen gesetzt werden, um bspw. während der Ferienzeit mehr Praktika in den Betrieben zu absolvieren. Dazu sollte eine Praktikumsprämie auf den Weg gebracht werden, die den Jugendlichen für die Dauer von vier Wochen mindestens 120 Euro wöchentlich auszahlt.

Autor: Oiger

Quellen: IHK und HWK DD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt