Alle Artikel mit dem Schlagwort: Lehrling

Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, im November 2015. Foto: André Wirsig, Handwerkskammer Dresden

Handwerker-Präsident fordert mehr Lehrlings-Wohnheime in Sachsen

Dresden, 18. Dezember 2023. Mehr Lehrlings-Unterkünfte und -Wohnheime hat der Dresdner Handwerkskammer-Präsident Jörg Dittrich gefordert: An vielen Berufsschul-Standorten fehle es an ausreichenden Unterkunftsmöglichkeiten, die für Azubis bezahlbar seien, kritisierte er. Daher müssten viele Auszubildende überlange Fahrzeiten zu ihren Berufsschulen in Kauf nehmen.

Viele Reinraum-Mitarbeiter in der Globalfoundries-Fabrik tragen Ohrschützer mit lustigen Motiven. Bald haben sie mehr zu tun: Prozessoren und Sensorsysteme für Automobile gehen in Serie. Foto: Globalfoundries Dresden

Mehr Berufsschul-Plätze für Azubis gefordert

Neben Multi-Millionen-Projekt „SEM“ müssen auch Elektro-Berufsschulen wachsen, um Nachfrage der boomenden Chipindustrie zu decken Dresden, 22. August 2023. Wenn Sachsen seine Wachstumschancen in der Hochtechnologie-Wirtschaft nicht verschenken will, müssen Unternehmen und Staat in den nächsten Jahren einige Hundert Millionen Euro in zusätzliche Ausbildungskapazitäten für Hightech-Azubis investieren. Vor allem sei es auch nötig, dass die Landeshauptstadt, die umliegenden Landkreise und der Freistaat die Berufsschul-Kapazitäten in und um Dresden ausbauen. Darauf hat Geschäftsführer Frank Bösenberg vom Branchenverband „Silicon Saxony“ in Dresden hingewiesen.

Blick in ein Wafer-Labor bei Infineon Dresden. Angesichts der eigenen Ausbaupläne will das Unternehmen nun auch mehr Fachkräfte selbst ausbilden. Foto: Infineon

Infineon will fünfmal soviele Azubis wie bisher in Dresden ausbilden

Ausbaupläne lösen neue Ausbildungsoffensive beim Chip-Hersteller aus Dresden, 22. Mai 2023. Angesichts steigender Chip-Nachfrage und der eigenen Ausbaupläne startet Infineon in Sachsen seine Ausbildungskapazitäten in Sachsen fast verfünffachen: Statt bisher 130 angehende Mikrotechnologen und andere Fachkräfte will der Halbleiterhersteller künftig rund 600 Azubis in Dresden ausbilden, also fast fünf mal soviele wie derzeit. Das hat Standort-Sprecher Christoph Schumacher auf Oiger-Anfrage mitgeteilt. „Von dieser Ausbildungsoffensive versprechen wir uns viel“, sagt er. Binnen zwei Jahren, also bereits 2025, wolle das Unternehmen die neue Lehrstärke erreicht haben.

Zwei Mitarbeiter beäugen Chipscheiben (Wafer) im Reinraum der Globalfoundries-Chipfabrik Dresden. Foto: Globalfoundries

Chipindustrie muss Fachkräftemangel systematisch angehen

Ex-Ausbilder schlägt auch Mini-Chipfabrik für Schüler im Technikmuseum Dresden vor Dresden, 3. Mai 2023. Bis 2030 brauchen die Hochtechnologie-Industrie im Dreieck Dresden-Chemnitz-Freiberg 27.000 zusätzliche Fachkräfte. Das hatte der Branchenverband „Silicon Saxony“ zu Jahresbeginn 2023 in einem Strategiepapier beziffert. Und durch die neuen Fabriken von Infineon und womöglich bald auch von TSMC dürfte diese Nachfrage sogar noch schneller steigen. Dieser Bedarf wird sich aber wohl nur durch ein Zusammenspiel von mehreren Strategien halbwegs decken lassen: Ältere Erfahrungsträger sollen länger im Arbeitsleben bleiben, Frauen soll es leichter werden, Arbeit und Familie zu vereinen. Dazu müssen qualifizierte Zuwanderung sowie gezielte Nachwuchs-Akquise und -Ausbildung im Inland kommen. Wie gut letzterer Punkt funktionieren kann, wenn er nur systematisch verfolgt wird, hat die Chipbranche in Dresden bereits früher schon bewiesen: mit der „Dresden Chip Academy“ (DCA). Darauf hat der frühere DCA-Ausbilder Dr. Winfried Kempe bei bei einem Treffen ehemaliger sächsischer Mikroelektroniker in den Technischen Sammlungen Dresden (TSD) aufmerksam gemacht.

Gründe für rückläufige Bewerberzahlen auf Lehrstellen im ostdeutschen Maschinenbau. Grafik: VDMA Ost

Ostdeutsche Maschinenbauer finden nicht genug Azubis

Manche scheitern schon an den Prozenten: Corona und rechenschwache Bewerber wirken zusammen Leipzig, 18. August 2021. Corona hat es den ostdeutschen Maschinenbau-Betrieben in diesem Jahr noch schwerer gemacht, alle Lehrstellen zu besetzen: 40 Prozent des Unternehmen ist es letztlich nicht gelungen, genügend geeignete Azubis zu finden. Das geht aus einer Mitteilung des Verbandes deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Ost aus Leipzig hervor, der sich dabei auf eine Umfrage unter 350 Mitgliedsfirmen stützt.