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Handwerker-Präsident fordert mehr Lehrlings-Wohnheime in Sachsen

Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, im November 2015. Foto: André Wirsig, Handwerkskammer Dresden

Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden. Foto: André Wirsig, Handwerkskammer Dresden

Dresden, 18. Dezember 2023. Mehr Lehrlings-Unterkünfte und -Wohnheime hat der Dresdner Handwerkskammer-Präsident Jörg Dittrich gefordert: An vielen Berufsschul-Standorten fehle es an ausreichenden Unterkunftsmöglichkeiten, die für Azubis bezahlbar seien, kritisierte er. Daher müssten viele Auszubildende überlange Fahrzeiten zu ihren Berufsschulen in Kauf nehmen.

Dittrich: „Azubis sind auf bezahlbare Unterkünfte angewiesen“

Mit Blick auf die Ankündigung des sächsischen Wissenschaftsministers Sebastian Gemkow (CDU), mit einem Millionenprogramm von Bund, Freistaat und Studentenwerken über 1000 Wohnheim-Plätze für Studenten zu sanieren, betonte Dittrich: „Die Förderung der Studentenwohnheime ist gut und richtig. Wir wünschen uns ähnliche Anstrengungen und Förderungen durch den Freistaat und die sächsischen Kommunen auch in Bezug auf die Wohnheime für Lehrlinge. Denn auch Azubis sind auf bezahlbare Unterkünfte angewiesen.“ Daher forderte der Kammerpräsident: „Hier muss unbedingt gehandelt werden.“

Kammer-Umfrage: Jeder 4. Azubi ist über 1,5 h zur Berufsschule unterwegs

Der Kammerpräsident verwies auf eine gemeinsame Umfrage der sächsischen Industrie- und Handelskammern sowie der sächsischen Handwerkskammern, laut der rund ein Drittel der Auszubildenden auf eine Unterkunft an den Berufsschulstandorten angewiesen ist. Laut der Erhebung müssen 38 Prozent der Auszubildenden auf Unterkünfte außerhalb der Wohnheime und Internate ausweichen. Zudem sei ein Viertel aller Auszubildenden im Freistaat mehr als anderthalb Stunden zur Berufsschule unterwegs. Für ein Drittel ist der Weg vom Wohnort zur Berufsschule länger als 50 Kilometer. „Große Entfernungen zum Schulstandort haben Auswirkungen auf die Berufswahl, führen zu Absagen bei Ausbildungsplätzen und behindern damit die Ausbildung und Fachkräftegewinnung“, heißt es in der Zusammenfassung der Umfrage.

Autor: hw

Quellen: HWK DD, SWKT

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt