Alle Artikel mit dem Schlagwort: Dresden

 

Wirtschaftskraft und Zuwanderung werden sich immer mehr auf wenige Zentren konzentrieren, sagen die ifo-Forscher. Abb.: Anja Upmeier/LHD

Abb.: Anja Upmeier/LHD

Dresden ist die sächsische Landeshauptstadt und hat rund 530.000 Einwohner. Zu den umsatzstärksten Wirtschaftsbranchen gehört die Mikroelektronik.

Blick in einen umgerüsteten Airbus: Anstelle der Sitzreihen können hier nun Container verankert werden. Foto: Heiko Weckbrodt

Lebensverlängerung für Flugzeuge am Fließband

Elbe-Flugzeugwerke setzen auf parallelisierte und standardisierte Arbeitsschritte, um gegen internationale Konkurrenz zu bestehen Dresden, 11. Juli 2023. Um bei der Umrüstung von Passagierflugzeugen in fliegende Frachter anderen, internationalen Standorten mit niedrigeren Lohnkosten Paroli zu bieten, setzen die Elbe-Flugzeugwerke (EFW) auf beschleunigte Umbautechnologien. Dazu zählen parallele, standardisierte, möglichst genau getaktete Verfahren für die Demontage des alten Innenlebens und die Montage der neuen Einbauten. Das hat EFW-Chef Jordi Boto erklärt. „So können wir auch in Deutschland wettbewerbsfähig bleiben.“

Blick in die Solarmodul-Produktion bei Solarwatt Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Solarwatt liebäugelt mit Habecks Solar-Subventionen

Dresdner wollen Fabrik ausbauen Dresden, 28. Juni 2023. Auch „Solarwatt“ Dresden liebäugelt mit den von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) avisierten Solarindustrie-Subventionen. Das geht aus einer Antwort des Photovoltaik-Unternehmen auf eine Oiger-Anfrage hervor. Angesichts eigener Ausbaupläne prüfe die Geschäftsleitung, ob sich Solarwatt sich um derartige Fördergelder beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bewerben werde, erklärte Solarwatt-Geschäftsführer Detlef Neuhaus.

Eine Scheibe (Wafer) mit winzigen organischen Infrarot-Spektrometern. Foto:- Senorics Dresden

Sachsens Hightech-Wirtschaft wächst auf 76.100 Beschäftigte

Silicon Saxony: Softwareschmieden legen besonders dynamisch zu Dresden, 21. Juni 2023. Das Hochtechnologie-Dreieck Dresden – Chemnitz – Freiberg wächst angesichts von Milliarden-Investitionen, Neuansiedlungen und Instituts-Ausgründungen weiter: Im Jahr 2022 beschäftigten die Mikroelektronik, Software-Industrie und verwandte Branchen in Sachsen rund 76.100 Menschen und damit etwa vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das geht aus neuen Statistiken hervor, die der Hightech-Branchenverband „Silicon Saxony“ heute in Dresden vorgestellt hat. Noch nicht eingerechnet sind hier die Personalaufstockungen, die durch die jüngsten Großinvestitionen von Infineon und anderen Chipunternehmen zu erwarten sind.

Ein Ultrakondensator-System von Skeleton für den automobilen Einsatz. Foto: Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsförderer: Sachsen Energiespeicher-Branche gehört in Europa zur Spitze

Unternehmen zeigen Groß-Akkus, Ultracaps, Eisenspeicher und mehr auf der Batteriemesse „EES“ in München Dresden/München, 9. Juni 2023. Mit großen Industrie-Akkus, Kombinationen aus schnellen Ultrakondensatoren und Batterien sowie weiterer moderner Energietechnik präsentiert sich Sachsen vom 14. bis 16. Juni 2023 auf der Batteriemesse „EES“ in München. Aus dem Freistaat werden insgesamt zwölf Unternehmen, Institute und Organisatoren auf einem Gemeinschaftsstand vertreten sein, kündigte die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) an.

In Coswig spezialisiert sich das neue Kompetenzzentrum für Weltraum-Mikroelektronik von RUAG Space auf Navigationsempfänger und Signalprozessoren für viele kleine kommerzielle Satelliten. Foto: RUAG Space, Noe Flum

Raumfahrtschmiede in Coswig baut Chip-Sparte auf

Schweizer „Beyond Gravity“ profiliert sich auch in Sachsen als Zulieferer für Halbleiter-Lithographie Coswig, 30. November 2022. Der ehemals „Ruag“ genannte Schweizer Raumfahrt-Konzern „Beyond Gravity“ (BV) baut in Zürich und im sächsischen Coswig eine neue Sparte für Chip-Belichtungstechnik auf und aus. Angesichts der langfristig wachsenden Mikroelektronik-Nachfrage für Digitalisierung und „Künstliche Intelligenz“ werde diese Litho-Sparte ihre Belegschaft an beiden Standorten in den kommenden Jahren von derzeit 140 auf 180 Beschäftigte vergrößern, kündete das eidgenössische Mutterunternehmen heute an.

Knüppel-Riese aus dem Defa-Puppentrickfilm "Das Tapfere Schneiderlein". Foto: Heiko Weckbrodt

Trickfilm-Sonderschau: Von Pfannkuchen-Teufelchen und Knüppelriesen

Diaf-Institut zeigt im Technikmuseum Puppen und Kurzfilme aus knapp 70 Jahren Jahren Dresdner Trickfilmproduktion Dresden, 5. November 2022. Was haben Rübezahl, Arbeitsschutz-Theo und die vietnamesische Prinzessin My gemeinsam? Nun, sie alle wurden im einstigen Defa-Trickfilmstudio Dresden als Trickfilme zum Leben erweckt. Allein den Märchen, Sagen und Fabeln aus Deutschland und aller Welt widmete das renommierte Studio zwischen 1955 und 1992 über 1000 Puppen-, Zeichentrick- Silhouetten- und andere Trickfilme. Hinzu kamen noch mal rund 500 profane Trick-Produktionen für die Wirtschaft und andere Auftraggeber, darunter auch die Kurzpuppenfilme mit dem erwähnten Arbeitsschutz-Tollpatsch Theo.

Irgendwie tauchte der Elefant verdächtigt oft in den KI-Kreationen im Wettbewerb auf. Foto: Heiko Weckbrodt

Melonen-Elefanten und Stonehenge-Zombis aus dem Elektronenhirn

Junge Akademiker wetteiferten bei einer „Prompt Battle“ in Dresden-Hellerau um die besten KI-Bilder aus dem „Dall-E“-Universum Dresden, 31. Oktober 2022. Wie bringe ich eine Künstliche Intelligenz (KI) mit fünf Wörtern dazu, ein Bild von erhabener Schönheit zu erschaffen? Oder im Stil meines Lieblingskünstlers ein Porträts meines menschlichen Gegenübers zu zeichnen? Antworten auf diese und weitere Aufgaben haben junge Akademiker am Sonntagabend im Festspielhaus Hellerau gesucht: Auf Einladung der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden wetteiferten sie in einer „Prompt Battle“ darum, wer einer Bildgenese-KI wie „Dall-E“ die schönsten, originellsten und schrägsten ikonischen Werke zu entlocken vermag.

Thuy Linh Jenny Phan. Foto: Trendsetter Chemnitz

Lernschub für Künstliche Intelligenzen

Statt Wirtin wurde die junge Dresdnerin Thuy Linh Jenny Phan eine Expertin für „Active Learning“ und „Data Augmentation“ – und wird nun mit einem „Zeiss Women Award“ geehrt Dresden, 14. Oktober 2022. Den Vorsprung der großen amerikanischen und chinesischen Datenkraken bei der „Künstlicher Intelligenz“ (KI) aufzuholen, wird für Europa eine echte Herausforderung: Damit zum Beispiel eine KI in einer Fabrik automatisch Produktionsfehler erkennen kann, braucht es für den Anlernprozess viele, viele Beispielbilder – und die müssen erst mal gesammelt und verschlagwortet werden. Während viele Konzerne in Übersee und Fernost bereits riesige Datenbanken mit Fotos, Videos, Informationen und Zusammenhängen aufgebaut haben, müssen viele Unternehmen in Deutschland erst mal „Lernmaterial“ für ihre KIs zukaufen und diese damit trainieren. Wie sich aber auch mit einem relativ bescheidenem Bilder-Startbestand steile Lernkurven von KI-Systemen erreichen lassen, hat nun die Dresdner Nachwuchs-Wirtschaftsinformatikerin Thuy Linh Jenny Phan in ihrer Master-Abschlussarbeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft herausgearbeitet. Ihr Konzept, das auf „Active Learning“ und „Data Augmentation“ beruht, hat ihr nun einen „Zeiss Women Award“ eingetragen.

Innenansicht der Destillerie. Foto: Linardi-Familienarchiv Triest / Katalog

Ein Quell ätherischer Öle in der Adria

Eine neue Gedenktafel in Martinšćica auf der kroatischen Insel Cres erinnert an den Beginn einer ätherischen Wirtschaftsbeziehung nach Sachsen Martinšćica, 10. September 2022. Das kleine Dorf Martinšćica (St. Martino di Cherso) auf der nördlichsten Adria-Insel Cres ist auf ganz besondere, gewissermaßen ätherische Weise mit Sachsen verknüpft. Auf der heute zu Kroatien gehörenden Insel entstand nämlich noch zu Zeiten der Habsburgermonarchie mit sächsische Anlagentechnik eine zeitweise wohl florierende Manufaktur für ätherische Öle. Mit einer jüngst eingeweihten Gedenktafel erinnert die Gemeinde an diese Geschichte und zwei Jubiläen, die beide mit dem früheren Dresdner, später dann Heidenauer Unternehmen Volkmar Hänig & Co. zu tun haben.

Der erste, 1903 in Martinščica Betrieb genommenen Destillierapparat der Firma Hänig. Foto aus dem Archiv Ivo Saganic, Repro: M. Bäumel

Kurze Geschichte der Firma Volkmar Hänig & Co.

Dresden/Heidenau. Das sächsische Unternehmen Volkmar Hänig & Co. war bis zu seiner Verstaatlichung zu DDR-Zeiten ein renommierter Familienbetrieb, der sich auf den Anlagen- und Apparatebau für die Duftölproduktion und Fettverarbeitung spezialisiert hatte. Die in Dresden gegründete und später in Heidenau ansässige Firma exportierte auch ins Ausland. Hier ein kurzer Abriss aus der Unternehmensgeschichte.

Die Steckenpferd-Lilienmilch-Seife war ein Verkaufsschlager, die Nachfrage kaum zu befriedigen. Repro (hw)) aus: H. Pfeil: Welch ein reichtum!

Per „Steckenpferd-Kampagne“ Valuta für die Staatskasse

Im Buch „Welch ein Reichtum!“ skizziert Hartmut Pfeil die Radebeuler Industriegeschichte Radebeul. Gummistiefelweitwurf, Luftgitarrespielen, Frauentragen – die Finnen haben einige bizarre Sportarten erfunden, die sie mit aller Leidenschaft betreiben. Neueste Innovation: Steckenpferdreiten, was heißt, dass die Pferde, mit denen man bei Meisterschaften einen Hindernisparcours bewältigt, aus Holz, Stoff und Wolle bestehen. Deutlich prosaischer waren die Beweggründe, weshalb zu DDR-Zeiten eine „Steckenpferd“-Kampagne ins Leben gerufen wurde. Um Überseehandel zu treiben, fehlte es an Schiffen, denn was man in den eigenen Werften an der Ostsee produzierte, ging als Reparation in die Sowjetunion. Also wurde 1957 ein „Valuta- und DM-Fond“ gegründet, um gebrauchte Handelsschiffe aus dem Westen ankaufen zu können, die allerdings nur für Devisen zu haben waren. Erster Ansprechpartner des Außenhandelsministeriums der DDR war der VEB Steckenpferd aus Radebeul.

Herbert Wendler kreierte 1936 die ersten Dominosteine. Foto: Archiv Dr. Quendt

Vor 85 Jahren erfand Herbert Wendler in Dresden den Dominostein

Was als Notpraline begann, ist längst ein sächsischer Verkaufsschlager Dresden, 24. Dezember 2021. Etwas Lebkuchen, Fruchtgelees, Marzipan und Schokolade darüber im Quadrat: Vor 85 Jahren erfand der Dresdner Chocolatier Herbert Wendler (1912-1998) dem Domino-Stein – einen kleinen Lebkuchen-Würfel als „Praline des kleinen Mannes“, die auch den Westen eroberte und nicht nur in der DDR ganz groß herauskam. Bis heute verkauft das Dresdner Unternehmen „Dr. Quendt“, dessen Wurzeln unter anderem auch auf Wendlers Kreationen zurückreichen, diese sächsische Spezialität in allerlei Variationen in alle Welt.

Klaus Hermann hat die deutsche Tochter von Indie Semiconductor in Dresden gegründet. Foto: Heiko Weckbrodt

Wächter über die Chipqualität

Statt in Rente zu gehen, gründet der ostdeutsche Mikroelektronik-„Blicker“ Klaus Hermann in Dresden noch eine Autoelektronik-Schmiede Dresden, 16. Dezember 2021. Während andere seines Alters in Rente gehen, baut Klaus Hermann eine neue Autoschip-Schmiede auf: Er hat 2020 in Dresden einen deutschen Ableger des US-Halbleiterunternehmens „Indie Semiconductor“ gegründet. „Mir gefiel die Herausforderung“, erklärt er zwischen zwei Videokonferenzen mit den Kollegen in Schottland und in Amerika. Bis 2023 möchte er seine Mannschaft auf etwa 60 Beschäftigte verdreifachen, in aufwendige neue Labortechnik investieren und dann in ein größeres, eigenes Domizil umziehen.

Felix Hillemeier vom "Kompetenzzentrum Robotik" der Handwerkskammer Dresden führt beim "Dresden Robotics Festival" ein aktives Exoskelett für Handwerker vor. Foto: Heiko Weckbrodt

Handwerker mögen eher die passiven Exoskelette

Kammer: Aktive Modelle gelten den Meistern als noch zu teuer und wenig praxisreif Dresden, 21. September 2021. Immer mehr Handwerker in Sachsen setzen passive Exoskelette ein, die nur durch ihre Federwirkung den Rücken bei schweren Hebearbeiten schonen. Aktive Exoskelette mit Motorunterstützung dagegen gelten den meisten Meistern noch als zu teuer und wenig praxistauglich. Das haben der Innovationsbeauftragte Daniel Hübschmann und Felix Hillemeier vom „Kompetenzzentrum Robotik“ der Handwerkskammer Dresden eingeschätzt.

Die Jugend hackt. Foto: Medienkulturzentrum-Dresden

„Wir wollen Maschinen nicht nur benutzen, sondern auch verstehen“

MP Kretschmer will „Coden“ zur Zweitfremdsprache neben Englisch an Sachsens Schulen machen Dresden, 26. August 2021. Immer mehr Softwareschmieden in Sachsen unternehmen auch in eigener Initiative etwas gegen den Fachkräftemangel in ihrer Branche. Jüngstes Beispiel: Nach dem Umzug in ein größeres Domizil kofinanziert das Amazon-Entwicklungszentrum Dresden nun auch aktiver die Informatikbildung und -ausbildung in der Stadt. Das hat der Linux-Experte Chris Schläger zugesagt, der das Zentrum leitet.