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Deutsche Industrie will KI-Pionier sein – zögert aber zu sehr

Ralf Wintergerst. Foto: Bitkom

Ralf Wintergerst. Foto: Bitkom

Bitkom-Präsident: „Wer abwartet, kann keine Vorreiterrolle einnehmen“

Berlin, 6. Mai 2024. Künstliche Intelligenz (KI) wird in Zukunft die Industrie stark verändern und über die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe entscheiden. Davon sind drei Viertel der Entscheider in deutschen Industrie-Unternehmen überzeugt. Dies hat eine Umfrage im Auftrag des deutschen Digitalwirtschafts-Verbandes „Bitkom“ aus Berlin ergeben. Chancen sieht die Industrie vor allem im KI-Einsatz für Energie-Management, vorausschauende Wartung („Predictive Maintenance“), Robotik und Qualitätskontrolle.

Deutsche Unternehmen könnten Revolution verschlafen

Für 70 Prozent ist KI sogar die wichtigste Technologie für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie überhaupt. Entsprechend finden 82 Prozent der herstellenden Unternehmen, die deutsche Industrie solle beim Einsatz von KI eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Praxis allerdings sehe ganz anders aus: 43 Prozent meinen, die deutsche Industrie laufe Gefahr, die KI-Revolution zu verschlafen. Tatsächlich gibt die Hälfte der Industrieunternehmen an, erst einmal abzuwarten, welche Erfahrungen andere beim Einsatz von KI machen. Gleichzeitig fordert die Industrie weniger Bürokratie: 91 Prozent sagen, die Politik solle KI-Innovationen nicht durch Überregulierung ersticken.

„Das enorme Potenzial wird erkannt, aber nicht ausgeschöpft“

„Das enorme Potenzial von KI für die Industrie wird in der Branche zwar erkannt, aber noch längst nicht ausgeschöpft“, schätzt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst anlässlich der Hannover-Messe ein. „Wer abwartet, kann keine Vorreiterrolle einnehmen. Wenn die deutsche Industrie weiterhin in der weltweiten Spitzengruppe mitspielen will, muss sie KI schnell und umfassend in ihre Prozesse und Produkte integrieren. Beim Einsatz von KI in der Industrie geht es nicht darum, bei einem Hype dabei zu sein, sondern die Produktion effizienter, nachhaltiger und resilienter zu gestalten.“

Autor: Oiger

Quelle: Bitkom, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt