SLUB Dresden stellt zwölf alte Periodika ins Internet
Dresden/Glashütte, 1. Juni 2014: „Wer liefert englische Hufeisenmagnete mit ausgehöhlten Polen?“ „Für ein größeres optisches Institut wird ein junger, möglichst militärfreier Mann gesucht…“ „Platinschwämmchen in vorzüglicher Qualität liefert Carl Apell in Dresden.“ Mit solchen Problemen schlug sich die sächsische Uhrmacher-Zukunft in der Gründerzeit herum. Und nachzulesen ist das im Leipziger „Allgemeinen Anzeiger für Mechanik. Optik, Elektrotechnik, Glasinstrumenten- und Uhrmacherbranche“ des Jahres 1888 – und seit Kurzem auch im Internet: Die Sächsische Landes- und Uni-Bibliothek SLUB hat nämlich inzwischen zwölf historische Periodika der Uhrmacherei ab dem Erscheinungsjahr 1876 digitalisiert und ins Netz gestellt.
Gemeinsames Projekt mit Uhrenmuseum und Mathe-Salon
Die Idee sei gemeinsam mit dem Mathematisch-Physikalischen Salon Dresden, dem Deutschen Uhrmachermuseum Glashütte und weiteren Projektpartnern entstanden und umgesetzt worden, heißt es im SLUB-Blog. Hintergrund: Die beteiligten Sammlungen hatten zwar zahlreiche seltene Zeitschriften in Verwahrung. Die waren aber so zerstreut und lagen unstandardisiert vor, sodass sie nur schwer nutzbar waren, bevor das SLUB-Digitalisierungszentrum seine Scan-Roboter anwarf.
Interessant auch für Wirtschaftshistoriker und Inspirationquelle für Steampunker
Und ein Blick in die neue digitale Sammlung zeigt: Der Aufwand hat sich gelohnt, denn die alten Zeitschriften sind nicht nur für Uhrmacher interessant, sondern spiegeln auch ein Stück Wirtschaftsgeschichte im Raum zwischen Berlin, Leipzig und Glashütte, der für seine feinmechanischen Manufakturen seinerzeit berühmt war. Selbst Künstler mögen an der einen oder anderen Stelle Anregungen finden, können doch viele der Illustrationen in den Uhrmacher-Zeitschriften eine inspirierende Quelle für den „Steampunk“ von heute sein. Autor: Heiko Weckbrodt
Zum Weiterlesen:
SLUB digitalisiert sächsische Adressbücher
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