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Dresdner SLUB digitalisiert weitere Adressbücher

Abb.: SLUB Dresden

Abb.: SLUB Dresden

Nun 17 Städte im Internetrecherchierbar

Dresden, 2. November 2013: Um Familienforschern und Historikern die Recherche zu erleichtern, hat die Sächsische Landes- und Uni-Bibliothek SLUB in Dresden weitere historische Adressbücher digitalisiert. Wie die Bibliothek mitteilte, sind mittlerweile 17 Adressverzeichnisse aus der Zeit zwischen dem beginnenden 18. Jahrhundert und Mitte des 20. Jahrhunderts über das Portal „Historische Adressbücher Sachsens“ im Internet abrufbar.

In der vergangenen Woche sei zum Beispiel Löbau hinzugekommen. Auch stellten erst kürzlich die Stadtbibliothek Chemnitz und die Uni-Bibliothek Leipzig ihre Bestände zur Digitalisierung zur Verfügung. Weitere Adressbücher sollen folgen. Die Datenbank wird laut SLUB monatlich von rund 3000 Besuchern genutzt.

Auf dem Portal ist eine freie Suche nach Familiennamen und Straßen, geordnet nach Jahren und Orten, verfügbar. Die zutreffenden Adressbücher können auch als PDFs heruntergeladen werden. Diese Dateien sind allerdings recht groß, sie liegen dem Nutzer dann nur in grafischer Form vor, was eine Volltextsuche nicht möglich macht – hier muss er wieder klassisch nachschlagen.

Digital-Adressbücher für Familienforscher wie Soziologen interessant

Möglich sind durch die Portalsuche nicht nur Familienforschungen, sondern zum Beispiel auch historisch-soziologische und -stadträumliche Untersuchungen. Denn Adressbücher waren bis ins 20. Jahrhundert hinein ein fast vollständiger Spiegel einer Stadtgesellschaft, in denen die jeweiligen Hausbewohner mit Nachnamen, teils mit Vornamen, sowie Beruf verzeichnet waren. Ermittelbar ist durch Adressbücher daher auch, welche Berufsgruppen wo in einer Stadt konzentriert waren oder wieviele Familien in einem Straßenzug zu verschiedenen Zeiten lebten – interessant beispielsweise für die Frage nach Opferzahlen bei den Bombenangriffen des II. Weltkriegs, wenngleich hierfür valide Vergleichsverzeichnisse für die Nachkriegszeit fehlen. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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