Dide4Rec-Konsortium will vielbeschworenes Konzept für Kunststoffteile vorexerzieren
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Dresden/München, 11. Februar 2023. Schon lange wird gefordert, technische Geräte, Autobauteile und andere Produkte menschlichen Tuns gleich von vornherein so zu entwerfen, dass sie sich später leicht wiederverwerten lassen. Bisher allerdings gelingt dies jedoch nur selten. Einen neuen Schub soll dieser Ansatz nun durch das bayrisch-sächsische Konsortium „Dide4Rec“ (Digitaler Design for Recycling Prozess) erhalten: Sieben Unternehmen und Institute wollen am Beispiel von Leichtbauprodukte aus faserverstärkten Polymeren neue Entwurfsprinzipien, Rezepte und Verfahren entwickeln, mit denen die spätere Wiederverwertungs-Fähigkeit solcher Bauteile gesichert ist. Das hat das Dresdner Uni-Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) als Konsortialpartner angekündigt.
Projektstart in Dresden
Zum Auftakt haben sich die Projektpartner nun im „Nationalen Leichtbau-Validierungszentrum“ (LEIV) in Dresden getroffen. „Eine nachhaltige und effiziente Ressourcennutzung durch zirkuläre Wertströme ist unabdingbar, um die ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts meistern zu können“, betonten sie dort. „,Design for Recycling’ in Kombination mit Leichtbau ist ein Weg, diesen neuen Anforderungen zu begegnen.“
Praktische Experimente und digitale Analysen an Spritzgießmaschinen
Konkret wollen die Ingenieure und Wissenschaftler eine Art Handbuch und Materialatlas schaffen, der Produktdesignern hilft, neue Produkte von vorngerein kreislauffähig zu entwerfen – und zwar so, dass sich das auch ökonomisch noch für die beteiligten Unternehmen lohnt. Beispielhaft wollen sie dies an Kunststoff-Bauteilen durchexerzieren, die in Spritzgießmaschinen und Thermoform-Anlagen entstehen. Wichtig sein, dafür eine „lebenszyklusübergreifende Kenntnis der Zusammenhänge zwischen Verarbeitung, Nutzung, Aufbereitung und Wiedereinsatz der Werkstoffe“ aufzubauen. Dafür wollen die Dide4Rec-Ingenieure in praktischen Experimenten und digitalen Analysen die nötigen Material-, Prozess- und Umweltinformationen sammeln.
Acht Partner an Bord
Die Federführung hat die „Forward Engineering“ aus München übernommen. Neben den Leichtbau-Experten vom ILK Dresden gehören zum Konsortium außerdem die „Baumüller-Gruppe“, „Brose Fahrzeugteile“, „Mitsubishi Chemical Advanced Materials“, „Centrotherm Systemtechnik“, „Symate“ und das „Institut für Textiltechnik Augsburg“.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: ILK Dresden / Dide4Rec