Alle Artikel mit dem Schlagwort: Recycling

Aluminium-Guss in einem norwegischen Hydro-Werk. Foto: Hydro

Freiberger Forscherin will mehr Alu-Schrott verwerten

Angesichts hoher Strompreise wird Energieverbrauch zur Überlebensfrage für deutsche Aluminium-Industrie Freiberg/Magdeburg, 15. März 2024. Damit Fahrräder, Autos und Gehäuse aus Aluminium bei ihrer Produktion nicht mehr so viel Energie fressen, sucht Dr. Hanka Becker von der Bergakademie Freiberg nach neuen Verwertungs-Technologien für Alt-Alu. Dabei gilt die Devise: „Je reiner die Legierung, desto besser“. Um mit den Verunreinigungen in Alu-Schritt irgendwie klar zu kommen, baut die Werkstoffwissenschaftlerin nun eine eigene Forscher-Gruppe an der Uni Magdeburg auf. Dafür bekommt sie über zwei Millionen Euro aus dem Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Dies geht aus aus Mitteilungen der Unis Freiberg und Magdeburg hervor.

Kita-Kinder haben ihre Schnuller-Nuckel abgegeben, damit daraus Sandform-Spielzeuge werden. Foto: Heiko Weckbrodt

Holypoly will nun eine Million beim Internetschwarm einsammeln

Wegen großer Resonanz auf „Crowdinvesting“ legt Dresdner Kreislauf-Techfirma ein Drittel höher Dresden, 5. Dezember 2023. Da sich der Internetschwarm stärker als gedacht in „Holypoly“ Dresden investieren will, hat die sächsische Plaste-Kreislauf-Firma die Ziellatte in ihrer „Crowdinvesting“-Kampagne nun erhöht: „Angesichts des anhaltenden Erfolgs und der verbleibenden Kampagnenlaufzeit bis zum 9. Januar 2024 haben wir beschlossen, das Finanzierungsziel auf eine Million Euro zu erhöhen“, kündigte Holypoly-Sprecher und -Mitgründer Matthias Röder heute an. Ursprünglich hatte das junge Unternehmen rund 750.000 Euro über die Netz-Plattform „Rockets“ einnehmen wollen.

Theaterplastiker Leopold Dietrich von der HfBK Dresden zeigt auf der Felsenbühne Rathen die organisch 3D-gedruckten Schweinerequisiten für den "Freischütz". Foto: TUD/ILK

Schweinische Theater-Requisiten aus dem Bio-3D-Drucker

Dresdner Künstler und Leichtbauforscher erzeugen Deko für „Freischütz“ additiv aus Kork und Tierleim Dresden/Rathen, 1. Dezember 2023. Um die Umwelt zu schonen und Styropor-Abfallberge zu vermeiden, haben Dresdner Künstler und Leichtbauexperten gemeinsam ein Verfahren entwickelt, um Theater-Requisiten aus organischen Materalien im 3D-Drucker herzustellen. Als Prototypen entstanden damit nun künstliche Schweinehälften für eine „Freischütz“-Aufführung auf der Felsenbühne Rathen. Das hat das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden via Pressebox mitgeteilt, das sich für das „Greta“-Projekt mit der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) zusammengetan hatte.

Ein Holypoly-Mitarbeiter sortiert ausgemusterte Kinder-Trinkflaschen von Nuk. Foto: Holypoly

Internetschwarm investiert in Holypoly Dresden

Plaste-Verwerter nehmen binnen zwei Tagen Viertelmillion per Crowdinvesting ein Dresden, 16. November 2023. „Holypoly“ aus Dresden hat binnen zwei Tagen eine knappe Viertelmillion Euro von Kleinanlegern aus dem Internet-Schwarm eingenommen. Das geht aus der Crowdinvesting-Kampagne hervor, die das Plaste-Wiederverwertungs-Unternehmen am 14. November auf der elektronischen Plattform „Rockets“ gestartet hatte.

Holypoly-Chef Fridolin Pflüger an einer Plastemüll-Sortiermaschine im neuen Technikum. Foto: Heiko Weckbrodt

Holypoly startet Dresdner Testfabrik für Plasteabfall-Kreisläufe

Recyclingforscher wollen Millionen-Investition durch Internetschwarm mitfinanzieren lassen Dresden, 2. Oktober 2023. Holypoly-Gründer Fridolin Pflüger hat heute in Dresden ein neues Technikum für Recycling-Forschung offiziell in Betrieb genommen. In dieser 700 Quadratmeter großen „Closed-Loop-Factory“ wollen die sächsischen Kreislaufwirtschafts-Experten ihren Kunden wie Bosch, Nuk und Mattel helfen, Plasteabfälle für die Produktion neuer Gartengeräte oder Spielzeuge wiederzuverwerten. „Durch das neue Technikum können wir nun mehr Abfallsorten, Stoffströme und Produkte untersuchen“, betont Pflüger.

Pilotanlage am HIF zur Erfassung, Identifizierung und Detektion komplex zusammengesetzter Recyclingstoffströme. Foto: Detlev Müller für das HZDR / HIF

Streit um Elektronikschrott-Testfabrik Freiberg geht weiter

Privatinstitut UVR will Technikum nicht preisgeben und widerspricht ministerieller Kompromissformel Freiberg/Dresden, 29. September 2023. Der Streit zwischen dem privaten Rohstoff-Forschungsinstitut „UVR-FIA“ und dem Freistaat sowie Helmholtz um die geplante Elektronikrecycling-Testfabrik „Flexiplant“ in Freiberg geht weiter: Von einer Einigung mit dem Land könne keine Rede sein, teilten UVR-Chef Henning Morgenroth und Projektleiterin Irina Bremerstein auf Oiger-Anfrage mit – und widersprachen damit gegenteiligen Darstellungen aus dem Wissenschaftsministerium.

Schmuck basteln aus Elektronikschrott. Foto: Heiko Weckbrodt

Recycling-Institut UVR-FIA darf im Akademie-Areal Freiberg weiterforschen

Wissenschaftsministerium: Kompromiss im Streit um geplante Forschungsfabrik „Flexiplant“ ist gefunden Freiberg/Dresden, 25. September 2023. Im Konflikt zwischen Helmholtz und dem Privatinstitut „UVR-FIA Verfahrensentwicklung-Umweltschutztechnik-Recycling“ um die geplante Wiederverwertungs-Testfabrik für Elektronikschrott ist laut Angaben des sächsischen Wissenschaftsministeriums ein Konsens gefunden. Tenor: Das Institut kann am alten Akademie-Standort an der Chemnitzer Straße weiterforschen, verlagert seine wirtschaftlichen Aktivitäten aber an einen anderen Standort. Das hat ein Ministeriums-Sprecher auf Oiger-Anfrage mitgeteilt.

Probe mit Elektroschritt aus einem zerkleinerten Kühlschrank. Helmholtz-Freiberg-HIF Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen plant Nachhaltigkeits-Forschungscampus in Freiberg

Privatinstitut UVR fürchtet De-facto-Enteignung durch Flexiplant-Testfabrikprojekt Freiberg, 20. September 2023. Um innovative Recycling-Methoden für die deutsche Industrie zu entwickeln und praxisnah zu erproben, wollen Helmholtz-Forscher und das sächsische Wissenschaftsministerium in Freiberg einen neuen „Nachhaltigkeits-Campus“ mit dreistelligen Millionen-Investitionen einrichten. Wachstumskerne dieses „Forschungscampus für Ressourcentechnologie und Nachhaltigkeit“ sollen das „Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie“ (HIF) und dessen geplante Hightech-Recycling-Testfabrik „Flexiplant“ sein. Das hat Wissenschaftsstaatssekretär Andreas Handschuh nach einer auswärtigen Sitzung der sächsischen Regierung in Freiberg angekündigt. Allerdings gibt es auch Kritik am Vorhaben: Das benachbarte Institut „Umweltschutztechnologie, Verfahrensentwicklung, Recycling GmbH“ fürchtet das Aus, wenn die Pläne so verwirklicht werden wie derzeit vorgesehen.

Testanlage fürs Elektronikschrott-Erkennen bei Helmholtz Freiberg. Foto: Heiko Weckbrodt

Universale Recycling-Testfabrik für Elektronikschrott in Freiberg geplant

Helmholtz will in 108 Millionen Euro teurer „Flexiplant“ per Roboter, Sensoren und KI Wertstoffe automatisch zurückgewinnen Freiberg, 18. September 2023. Angesichts wachsender Elektronikschrott-Berge wollen Helmholtz-Forschungsteams im sächsischen Freiberg eine „Flexiplant“ einrichten. In dieser Pilotfabrik möchten sie mit moderner Sensortechnik, Robotern und Künstlicher Intelligenz (KI) vorexerzieren, wie sich Müllströme aus ganz unterschiedlichen elektronischen und elektrischen Geräten vom Smartphone bis zum Kühlschrank hochautomatisch verwerten lassen. Das hat Prof. Karl Gerald van den Boogart angekündigt, der in Personalunion an der Bergakademie Freiberg und im Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) forscht. Anlass war ein Besuch von Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) in Freiberg.

Aluminium-Guss in einem norwegischen Hydro-Werk. Foto: Hydro

Alu-Werke von Norsk Hydro in Rackwitz wachsen

Norweger investieren Millionen in Ausbau von Aluminium-Gießerei und Presswerk Rackwitz, 9. September 2023. „Hydro“ baut seine Alu-Fabriken im nordsächsischen Rackwitz mit Millionenaufwand aus. Dadurch entstehen Dutzende neue Jobs. Auch sichern die Investitionen auch den Aluminium-Nachschub für die Autoindustrie und weitere Branchen in Deutschland besser ab. Das geht aus Meldungen des norwegischen Aluminium- und Energie-Unternehmens sowie des sächsischen Regionalministeriums (SMR) hervor.

Kinder bekommen Sandförmchen, die aus alten Baby-Kunststoffprodukten hergestellt worden sind. Foto: NUK, Mapa GmbH

60.000 Schnuller und Babyflaschen zu Spielzeug umgeschmolzen

Holypoly Dresden und Nuk wollen nun auch in Österreich und Frankreich Beispiellösungen für Kunststoff-Kreisläufe aufbauen Dresden/Zeven, 5. September 2023. Nachdem inzwischen bereits über 60.000 Fläschchen, Schnuller und weitere Kunststoffprodukte für Babys in Deutschland gesammelt und eingeschmolzen wurden, um als Sandspielzeug ein „zweites Leben“ zu bekommen, wollen Holypoly Dresden, NUK und der Spielzeughersteller Gowi diese Aktion nun auch auf Österreich und Frankreich ausdehnen. Das haben die Projektpartner heute angekündigt. Sie wollen damit neue Wege der Kreislaufwirtschaft aufzeigen, in der auch Plaste und andere Kunststoffe sinnvoll weiterverwendet werden.

Meisterin Juliette Beke in der ehemaligen Empfangshalle des Lahmann-Sanatoriums, die sie zum Frisiersalon umgewandelt hat. Foto: Heiko Weckbrodt

Frisieren ohne Plastemüll

Der Salon von Juliette Beke in Dresden positioniert sich als Blaupause für eine neue Naturfrisier-Kette Dresden, 16. August 2023. Meisterin Juliette Beke hat nach der Corona-Krise einen müll- und plastearmen Frisörsalon im Dresdner Nobelviertel „Weißer Hirsch“ etabliert. Der soll nun als Vorbild für einen ganze Kette aus Naturfrisören in Deutschland, Österreich und der Schweiz – dem sogenannten „DACH“-Raum – dienen: Spätestens 2024 möchte Beke damit anfangen, zwei Interessenten aus Osnabrück und Zürich hat sie schon an der Angel. Dabei will sie vor allem Naturnähe und das Kreislaufprinzip in den Fokus ihrer Lizenznehmerinnen und -nehmer rücken: Haare werden bei ihr mit eigens dafür gemischten natürlichen Farbstoffen statt Chemikalien gefärbt – und selbst die Haare landen am Ende nicht im Müll- sondern im Wurmeimer für den Hauskompost.

Dr. Lesia Sandig-Predzymirska untersucht an der Bergakademie Freiberg umweltschonende Methoden für das Recycling von Edelmetallen aus Elektrokatalysatoren. Foto: C. Mokry für die TU Bergakademie Freiberg

Freiberger zapfen Alt-Elektrolyseure als Edelmetall-Quelle an

Neues Recycling-Verfahren für ausgemusterte Wasserspalter entwickelt Freiberg, 3. August 2023. Um Platin, Iridium, Ruthenium und andere wertvolle Metall-Katalysatoren aus abgehalfterten Elektrolyseuren zurückzugewinnen, haben Freiberger Forscher im europäischen Verbundprojekt „Recycalyse“ eine neue Recycling-Technologie entwickelt. Durch dieses patentierte hydrometallurgische Verfahren lassen sich laut Bergakademie Freiberg rund 90 Prozent der in den Wasserspaltern enthaltenen Edelmetalle für die Fertigung neuer Elektrolyseure zurückgewinnen. Angesichts der ehrgeizigen Pläne von Bundesampel und EU, Öl und Kohle durch Wasserstoff zu ersetzen, der mit Ökostrom in künftigen Groß-Elektrolyseuren gewinnen wird, dürfte diese Methode erhebliche Marktpotenziale erschließen.

Die Chemikerin Betty Leibiger experimentiert an der Bergakademie Freiberg mit Audi-Hilfe daran, aus verbranntem Müll wertvolle Rohstoffe wie Gallium, Iridium und Zinn zurück zu gewinnen. Foto: Audi AG

Molekulare Pinzette pickt Schätze aus Elektronikmüll-Asche

Freiberger Chemikerin will mit Audi-Hilfe wertvolle Elemente aus falsch entsorgten Geräten zurückgewinnen Freiberg/Ingolstadt, 15. Juli 2023. Mit einer molekularen „Pinzette“ will die Chemikerin und Doktorandin Betty Leibiger von der Bergakademie Freiberg wertvolle Rohstoffe aus verbranntem Elektronikschrott herauspicken. Das Verfahren erscheint der Audi-Stiftung für Umwelt so vielversprechend, dass sie Leibigers Versuche nun fördert.

Koreanische Partner schauen sich den Fahrzeug-Leichtbau im ILK der TU Dresden an. Foto: Andreas Scheunert für das ILK Dresden

Leichtbau soll Wirtschaft auf ökologisches Wachstumsmodell eichen

TU Dresden ist Gastgeber für internationales Leichtbausymposium Dresden, 22. Juni 2023. Die Debatten um mehr technologische Souveränität für Europa und um deutlich mehr Umweltschutz geben auch dem Leichtbau noch mal einen höheren Stellenwert als bisher. Das haben Experten vom Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) an der TU Dresden eingeschätzt. Mit Blick darauf haben sie für den 22. und 23. Juni 2023 rund 300 Experten zum „Internationalen Dresdner Leichtbausymposium“ eingeladen.