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Wächst das Raumschiff der Zukunft in Lausitzer Wäldern?

Prof. Dr. Lothar Kroll (r.) und Sebastian Nendel kontrollieren an der TU Chemnitz eine Spreizanlage für Kohlenstofffasern. Die Uni will ihre Carbon-Expertise in der Carbonlabfactory Lausitz ausbauen. Foto: Hendrik Schmidt für die TU Chemnitz

Prof. Dr. Lothar Kroll (r.) und Sebastian Nendel kontrollieren an der TU Chemnitz eine Spreizanlage für Kohlenstofffasern. Die Uni will ihre Carbon-Expertise in der Carbonlabfactory Lausitz ausbauen. Foto: Hendrik Schmidt für die TU Chemnitz

TU Chemnitz richtet „Carbonlabfactory“ für Öko-Leichtbau in Boxberg ein

Boxberg, 27. Oktober 2023. Damit superleichte Carbon-Bauteile für Autos, Flugzeuge, Raumschiffe und Fahrräder künftig aus gewachsenen Pflanzenfasern statt aus Erdöl entstehen können, baut die Technische Universität Chemnitz (TUC) derzeit „Carbonlabfactory“ in Boxberg auf. Der 60 Millionen Euro teure Komplex aus Labor und Testfabrik soll 2026 fertig sein.

Vom Molekül bis zum Leichtbauteil – und zum Recycling

Dann wollen sich 25 Wissenschaftler und weitere Beschäftigte der kompletten Wertschöpfungskette vom Zellulose-Molekül bis hin zum fertigen Leichtbauteil und letztlich auch dessen Wiederverwertung widmen. Als Einsatzfelder gelten dabei Luft- und Raumfahrt, Fahrzeugbau und weitere Sektoren. Kommende Woche wollen die Forscher ihren aktuellen Arbeitsstand vorstellen, kündigte das sächsische Regionalministerium in Dresden an.

Karbon-Spule. Foto: hw

Karbon-Spule. Foto: hw

Neue Jobs für die Zeit nach dem Kohleausstieg

Entstehen soll am Standort des Kraftwerkes Boxberg eine „europaweit einzigartige Infrastruktur für die Carbonfaserforschung“, versprechen die Initiatoren. Die soll helfen, die Lausitz auf die Zeit nach dem Kohleausstieg vorzubereiten. „Mit der Etablierung des Forschungsstandortes in der ehemaligen Kohleregion entstehen neben innovativen Technologien und Anwendungen neue Arbeitsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten im Hochtechnologiesektor.“

Derzeit beschafft das Projektteam um Prof. Lothar Kroll und Dr. Mario Naumann die nötigen Anlagen, verfeinert die Standortplanungen und knüpfen Kontakte zu Unternehmen in der Region. Neben der TUC sind an dem Projekt das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) aus Potsdam und das Energieunternehmen „Leag“ beteiligt.

Autor: hw

Quellen: SMR, Oiger-Archiv, Sächsische Agentur für Strukturentwicklung, TUC

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt