Alle Artikel mit dem Schlagwort: Wertschöpfungskette

Das neue selbstüberwachende Trägersystem - hier mit einem Wasserstoff-Tank von Hexagon Purus. Foto: P3N Marketing

Brennstoffzellen-Lkw soll Probleme am Wasserstofftank selbst „spüren“

„Smarthydro“-Konsortium aus dem Erzgebirge entwickelt selbst überwachendes Tankträgersystem Marienberg, 11. Dezember 2023. Wasserstoff-betriebene Autos, Triebwagen und Flugzeuge sollen künftig ähnlich wie ein Lebewesen „spüren“, wenn mit ihrer Tanks und Treibstoff-Leitungen nicht stimmt. Dafür haben Technologie-Firmen aus dem Erzgebirge binnen drei Jahren ein besonders leichtes Tank-Trägersystem mit Spannbändern entwickelt, in das Überwachungssensoren gleich mit eingestickt sind. Den Prototypen haben die Partner des Projektes „Smarthydro“ nun im sächsischen Marienberg vorgestellt. Das geht aus einer Mitteilung der „Wirtschaftsförderung Erzgebirge“ (WFE) hervor.

Prof. Dr. Lothar Kroll (r.) und Sebastian Nendel kontrollieren an der TU Chemnitz eine Spreizanlage für Kohlenstofffasern. Die Uni will ihre Carbon-Expertise in der Carbonlabfactory Lausitz ausbauen. Foto: Hendrik Schmidt für die TU Chemnitz

Wächst das Raumschiff der Zukunft in Lausitzer Wäldern?

TU Chemnitz richtet „Carbonlabfactory“ für Öko-Leichtbau in Boxberg ein Boxberg, 27. Oktober 2023. Damit superleichte Carbon-Bauteile für Autos, Flugzeuge, Raumschiffe und Fahrräder künftig aus gewachsenen Pflanzenfasern statt aus Erdöl entstehen können, baut die Technische Universität Chemnitz (TUC) derzeit „Carbonlabfactory“ in Boxberg auf. Der 60 Millionen Euro teure Komplex aus Labor und Testfabrik soll 2026 fertig sein.

Bisher monochrom, künftig dank neuer organischer Mikrodisplays auch mehrfarbig: Die Tilsberk-AR-Systeme spiegeln in Motorradhelme Navi-Anweisungen ein. Foto: Digades / Tilsberk

Organische Winzlinge im Helm weisen Kradfahrern den Weg

Fraunhofer-Mikrodisplays aus Dresden in innovativen AR-Helmvisieren Dresden, 28. September 2023. Der Nachwende-Aufschwung der sächsischen Mikroelektronik hatte jahrelang einen Schönheitsfehler: Anders als zu DDR-Zeiten, als Dresdner Chips auch gleich in der Region in Robotron-Computer, Fernseher, Herzschrittmacher und andere Endprodukte verbaut wurden, gab es nach der Wende kaum noch hiesige Konsumgüterproduzenten, die zum Beispiel Prozessoren, Speicher und Spezialschaltkreise aus den Dresdner Chipfabriken von AMD, Qimonda, Infineon & Co. brauchten. Langsam formen sich wieder komplette Ketten vom Chip bis zum Endprodukt in Sachsen Dieses Bild wandelt sich langsam: die GPS-Orter von „Racemap“ oder die Neurocomputer von Professor Christian Mayr beispielsweise gehen auf Chips zurück, die das Dresdner Globalfoundries-Werk hergestellt hat. Jüngstes Beispiel für solch eine geschlossene Wertschöpfungskette sind die Navi-Motorradhelme der Marke „Tilsberk“ von „Digades“ aus Zittau: Sie spiegeln Kradfahrern während der Fahrt Navigationshinweise, das aktuelle Tempo und andere Informationen ein. War das bisher nur einfarbig möglich, kann Digades dafür dank des sächsischen Verbund-Projektes „Backplane“ nun auch mehrfarbige Visiere anbieten.

Fraunhofer-Forscher: Chip-Standort Dresden schöpft Potenzial nicht voll aus

EAS-Leiter Schneider sieht Lücke zwischen kleinen Ideenschmieden und großen Chipfabriken Dresden, 4. Dezember 2013: Am Mikroelektronik-Standort Dresden klafft eine wachstumshemmende Lücke in der Wertschöpfungskette. Das schätzt Dr. Peter Schneider ein, der Leiter des Fraunhofer-Institutsteils für Entwurfsautomatisierung (EAS) Dresden: Auf der einen Seite gebe es viele kleine Unternehmen, die Ideen für innovative Hightech-Produkte haben, auf der anderen Seite große Chip-Fertiger wie Globalfoundries oder X-Fab. Doch diese Auftragsfertiger (Foundries) vor Ort auch für eine eigene Massenfertigung einzusetzen, gelinge den kleineren sächsischen Firmen oft nicht – es fehle die Vernetzung und die Vermittlung durch Chip-Designzentren. „Da sehe ich noch große Potenziale für den Standort“, sagt Schneider.