Alle Artikel mit dem Schlagwort: Braunkohle

Was war von der DDR-Wirtschaft - hier ein Blick auf Takraf-Tagebautechnik - zu retten und was nicht? Hätte die Treuhand mit mehr Zeit und anderer Ausstattung mehr Betriebe transformieren können? Die Bilanz ist weiter umstritten. Foto: Heiko Weckbrodt

Archiv für Sachsens Wirtschaftsgeschichte entsteht in Borna

Land und Bund rücken schießen 16,5 Millionen Euro zu Borna, 30. November 2023. In Borna soll ein „Dokumentationszentrum zur Regional- und Wirtschaftsgeschichte Sachsens“ entstehen. Ein besonderer Sammelschwerpunkt soll die Geschichte des mitteldeutschen Bergbaus und speziell des Braunkohle-Tagebaus bilden. Dafür hat das sächsische Regionalministerium nun 16,5 Millionen Euro zugesagt. Es handelt sich um Bundes- und Landeskohle für den Kohleausstieg des mitteldeutschen Reviers.

Prof. Dr. Lothar Kroll (r.) und Sebastian Nendel kontrollieren an der TU Chemnitz eine Spreizanlage für Kohlenstofffasern. Die Uni will ihre Carbon-Expertise in der Carbonlabfactory Lausitz ausbauen. Foto: Hendrik Schmidt für die TU Chemnitz

Wächst das Raumschiff der Zukunft in Lausitzer Wäldern?

TU Chemnitz richtet „Carbonlabfactory“ für Öko-Leichtbau in Boxberg ein Boxberg, 27. Oktober 2023. Damit superleichte Carbon-Bauteile für Autos, Flugzeuge, Raumschiffe und Fahrräder künftig aus gewachsenen Pflanzenfasern statt aus Erdöl entstehen können, baut die Technische Universität Chemnitz (TUC) derzeit „Carbonlabfactory“ in Boxberg auf. Der 60 Millionen Euro teure Komplex aus Labor und Testfabrik soll 2026 fertig sein.

Das Sächsische Ausbildungszentrum für Mikroelektronik (SAM) ist als zentrale Lehrlingsschmiede für Sachsens Mikroelektronik gedacht. Visualisierung: Dall-E

Sachsens Chip-Azubischmiede SAM könnte in Lausitz entstehen

Auch TSMC interessiert an dualer Ausbildung nach deutschem Modell Dresden, 19. Oktober 2023. Für die künftige zentrale Chipazubi-Schmiede in Sachsen stehen inzwischen anscheinend auch Standorte weiter weg von Dresden in der Lausitz zur Debatte. Zeitweise war von Kamenz die Rede, inzwischen schauen sich die Initiatoren auch weiter östlich um. Das geht aus uns vorliegenden Informationen hervor. Demnach könnte das „Sächsische Ausbildungszentrum für Mikroelektronik“ (SAM) auch in Kamenz oder weiter östliche entstehen, um dafür Fördermittel für die Lausitz beziehungsweise aus Kohleausstiegs-Förderprogrammen anzuzapfen.

Die Leag plant in Jänschwalde ein neues Kraftwerk mit Gasturbinen, die auch H2-fähig sind (links) sowie Thermo-Energiespeicher (rechts) und Großelektrolyseur (rechts hinten). Grafik: Leag

Leag will in Jänschwalde für halbe Milliarde Euro ein Speicherkraftwerk bauen

Konzern möchte für Komplex aus Gas- und H2-Turbinen, Energiespeicher und Elektrolyseur einen Anschluss ans Wasserstoff-Netz Jänschwalde, 29. Juni 2023. Als Ersatz für das Braunkohlenkraftwerk Jänschwalde will die „Leag“ dort von 2026 bis 2029 für eine halbe Milliarde Euro ein modernes „Speicherkraftwerk“ bauen. Dafür möchte der der Lausitzer Energiekonzern auch einen Anschluss an das geplante deutsche Wasserstoffnetz bekommen, um das neue Kraftwerk später auch mit Wasserstoff befeuern zu können. Leag-Chef Thorsten Kramer hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nun zumindest das Versprechen abgerungen, diesen Wunsch im Auge zu behalten, teilte das Unternehmen nach einem Habeck-Besuch mit.

Windpark in der Ostsee vor der dänischen Küste. Foto: Christian Hinsch frü den BWE

Knappes Drittel des Stroms aus Windkraft

Warmes Wetter und Wirtschaftsabschwung drücken Energieverbrauch Wiesbaden, 7. Juni 2023. Windkraft war im ersten Quartal 2023 die wichtigste Stromquelle für Deutschland: Ein knappes Drittel (32,2 Prozent) der in die deutschen Netze eingespeisten elektrischen Energie stammten aus Windkraftanlagen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) heute in Wiesbaden mit. Kohle landete mit 30 Prozent Anteil auf dem zweiten Platz, gefolgt von Erdgas mit 14,6 Prozent. Kernenergie hatte bereits nur noch einen Anteil von 4,3 Prozent.

Prof. Wolfgang Nagel vor einem Supercomputer im Lehmann-Zentrum der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Lausitzer Astro-Supercomputer startet als Pensionsgast in Dresden

TU Dresden installiert für 5 Millionen Euro neuen Hochleistungsrechner, damit Görlitzer Großforschungszentrum bald loslegen kann Dresden/Görlitz, 11. Mai 2023. Damit die Forscher vom geplanten „Deutschen Zentrum für Astrophysik“ (DZA) beizeiten ihre Zeitreise in die Kinderstube des Universums antreten können, richtet die Technische Universität Dresden (TUD) ihnen noch in diesem Jahr einen „kleinen“ Supercomputer für fünf Millionen Euro im Dresdner Lehmann-Zentrum ein. Das hat TUD-Professor Wolfgang Nagel vom „Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen“ (ZIH) auf Oiger-Anfrage erklärt. Damit wolle die Uni den Astrophysikern die Startphase für ihr neues Großforschungszentrum erleichtern.

Auf der 5G-vernetzten, digitalen Baustelle arbeiten Mensch und Maschine effizienter und machen weniger Fehler, hoffen die Forscher der TU Dresden, Foto: Oliver Koch für die TUD

Görlitz erforscht Zukunft des Bauens

TU Dresden richtet für 15 Millionen Euro ein Bau-Forschungslabor in der Lausitz ein Görlitz, 27. März 2023. Und wieder siedelt sich eine Forschungseinrichtung in Görlitz an: Mit 15,3 Millionen Euro Startfinanzierung etabliert die Technische Universität Dresden (TUD) in der Grenzstadt zu Polen ein Entwicklungslabor für die Zukunft des Bauens, ein „Construction Future Lab“ (CFLabab). Den ersten Förderbescheid über 9,1 Millionen Euro hat der sächsische Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) heute in Görlitz übergeben.

Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, im November 2015. Foto: André Wirsig, Handwerkskammer Dresden

Handwerk gegen früheren Kohleausstieg

Präsident Dittrich: Erst für neue Wertschöpfung und Energienachschub sorgen, dann aussteigen Dresden, 3. Januar 2022. Gegen einen früheren Ausstieg aus der Braunkohle-Verstromung in der Lausitz hat sich die Handwerkskammer (HWK) Dresden ausgesprochen. „Priorität muss sein, eine gesunde Wirtschaftsstruktur nach der Kohle in der Lausitz zu etablieren“, betonte Kammerpräsident Jörg Dittrich.

Für Tiefen-Geothermie ist aufwendige Bohrtechnik notwendig. Hier im Bild ist die "Innova Rig" zu sehen. Dieses Bohrgerät reicht in Tiefen bis 7000 Meter und wiegt 410 Tonnen. Die Firma Herrenknecht Vertical und das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) haben diese Rig gemeinsam entwickelt. Foto: Bundesverband Geothermie

Zwischen Phasenwärmespeichern und Geothermie

Lausitzer tüfteln an neuer Energietechnik für die Zeit nach der Kohle Großröhrsdorf/Spremberg/Dresden, 17. April 2022. Immer mehr Unternehmen und Institute schießen sich in der Lausitz auf neue Energiegewinnungs-Konzepte ein. Die LEAG-Tochter „MCR Engineering Lausitz“ aus Spremberg entwickelt beispielsweise gemeinsam mit Partnern Energie-Container für geothermische Quellen. Die PCM Energy aus Großröhrsdorf entwickelt und produziert derweil sogenannte Latent-Wärmespeicher, beispielsweise mit überschüssiger Wärme aus Fabriken die Freibäder in der Lausitz heizen. Und das private Forschungsinstitut für Luft- und Kältetechnik (ILK) aus Dresden experimentiert mit neuen Technologien, um die Fernwärmenetze in der Lausitz künftig mit Flüssigeis aus Tagebau-Seen zu versorgen. Sie alle eint die Suche nach neuen Perspektiven für die Zeit nach dem Braunkohle-Ausstieg.

Detailaufnahme des Laserkopfes am 3D-Metalldrucker. Foto: Leag

3D-Drucker statt Lausitzer Kohle

Leag-Tochter spezialisiert sich auf additive Hightech-Reparatur großer Metallbauteile Schwarze Pumpe, 1. April 2022. Weil mit der Kohle bald keine Kohle mehr zu machen ist, bereitet sich das Lausitzer Energieunternehmen Leag schon mal auf die Zeit danach vor und erschließt sich neue Geschäftsfelder. Dazu gehört der Aufbau von Wind- und Solaranlagen auf alten Tagebauflächen, die Wasserstoff-Produktion, die Übernahme eines Holz-Pelletierwerkes in Schwedt – und nun auch der Einstieg in den industriellen 3D-Druck. Dafür hat sich die Leag-Tochter „MCR Engineering Lausitz“ im Industriepark „Schwarze Pumpe“ an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg nun eine Anlage für additive Fertigung angeschafft.

Die Gas- und Ölindustrie spielt eine zentrale Rolle für die russische Wirtschaft. Hier das Gasverarbeitungswerk Amur vom Gazprom. Foto: Gazprom (Pressefoto)

Gleichzeitiger Ausstieg aus Kernkraft, Kohle und Gas nicht möglich

Dresdner Energiewirtschaftsforscher Möst: Womöglich muss Deutschland den Kohleausstieg strecken Dresden, 31. März 2022. Der gleichzeitige Ausstieg aus Kernkraft, Kohle und Strom wird nicht möglich sein, wenn Deutschland keine großflächigen kritischen Stromausfälle („Blackouts“) provozieren will. Das hat Prof. Dominik Möst von der TU Dresden mit Blick auf die aktuelle Debatte um das russische Erdgas eingeschätzt. Womöglich werde den deutschen Politikern nichts anderes übrig bleiben, als den vollständigen Kohleausstieg hinauszuschieben, erklärte der Energiewirtschaftler während eines Online-Vortrages „Versorgungssicherheit Strom in Deutschland: So sicher wie nie oder droht ein Blackout?“ am Ifo-Institut Dresden.

Kältetransfers mit pumpbarem Flüssigeis gelten als interessanter Ansatz, um Ökostromspitzen sinnvoll zu verwerten. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsenenergie will Wasser-Pipeline in die Lausitz ziehen

Elbtal soll mögliche Chipfabrik-Ansiedlungen mitversorgen Dresden/Cottbus, 2. März 2022. Für eine große Fernwasser-Leitung vom Elbtal in die Lausitz hat Sachsenenergie-Chef Frank Brinkmann während einer Infrastruktur-Konferenz in Cottbus plädiert. Dies sei auch mit Blick auf mögliche Chipfabrik-Ansiedlungen in den Kohle-Revieren geboten, betonte der Vorstandschef des in Dresden ansässigen Energieversorgers.

Diese künstlerische Darstellung zeigt den Helikopter "Ingenuity" bei einem Flug über den Mars. Im Hintergrund ist der Rover "Perseverance" zu sehen. Illustration: NASA/JPL-Caltech

Kosmos statt Kohle in der Lausitz

Bergakademie schlägt Großforschungszentrum „Eris“ für Mars- und Mond-Ressourcen vor Freiberg/Chemnitz/Dresden, 8. Mai 2021. Kosmische Perspektiven will die Bergakademie Freiberg den sächsischen Tagebaurevieren nach dem Braunkohle-Ausstieg eröffnen: Die montane Uni schlägt vor, in der Lausitz ein europäisches Großforschungszentrum für Weltraumressourcen einzurichten, das die Besiedelung von Mond und Mars durch die Menschheit vorbereitet. Das hat Bergakademie bekannt gegeben. Das Zentrum soll die englische Bezeichnung „European Research Institute for Space Resources“ tragen und sich „Eris“ abkürzen – so wie die griechische Göttin der Zwietracht.

Prof. Dr. Thomas von Unwerth (r.) und Laborleiter Vladimir Buday inspizieren im Im Brennstoffzellenlabor an der TU Chemnitz eine additiv produzierte Membran. Foto: Ronald Bartel für die TUC

Zukunftsenergie-Großforschungszentrum für Lausitz vorgeschlagen

Unis Chemnitz, Dresden und Freiberg wollen Fokus auf Wasserstoff, Synthie-Treibstoffe, Solar- und Windenergie lenken Chemnitz/Dresden/Freiberg, 2. Mai 2021. Die Unis Chemnitz, Dresden und Freiberg haben vorgeschlagen, in der Lausitz ein Großforschungszentrum für Zukunftsenergien (GFZ ZE) einzurichten. Dieses Zentrum soll die Transformation der Braunkohlereviere zu einer Region unterstützen, die beispielhafte Innovationen für erneuerbare Energien, umweltfreundlich erzeugte Energieträger wie Wasserstoff und Synthese-Öl sowie deren Transport und Einsatz in der Industrie hervorbringt. Eine entsprechende Ideenskizze haben Prof. Thomas von Unwerth aus Chemnitz, Prof. Antonio Hurtado aus Dresden und Prof. Hartmut Krause aus Freiberg nun beim Bundesforschungsministerium eingereicht.