
Die Leag plant in Jänschwalde ein neues Kraftwerk mit Gasturbinen, die auch H2-fähig sind (links) sowie Thermo-Energiespeicher (rechts) und Großelektrolyseur (rechts hinten). Grafik: Leag
Konzern möchte für Komplex aus Gas- und H2-Turbinen, Energiespeicher und Elektrolyseur einen Anschluss ans Wasserstoff-Netz
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Jänschwalde, 29. Juni 2023. Als Ersatz für das Braunkohlenkraftwerk Jänschwalde will die „Leag“ dort von 2026 bis 2029 für eine halbe Milliarde Euro ein modernes „Speicherkraftwerk“ bauen. Dafür möchte der der Lausitzer Energiekonzern auch einen Anschluss an das geplante deutsche Wasserstoffnetz bekommen, um das neue Kraftwerk später auch mit Wasserstoff befeuern zu können. Leag-Chef Thorsten Kramer hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nun zumindest das Versprechen abgerungen, diesen Wunsch im Auge zu behalten, teilte das Unternehmen nach einem Habeck-Besuch mit.
Kurzvideo der Leag zum geplanten Speicherkraftwerk:
Unternehmen setzt auf „wasserstofffähige Gaskraftwerke“
„Nur mit dem Bau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken kommt Deutschland in der deutschen Energiewende, kommt die Strukturentwicklung der Lausitz als Modellregion für ein klimaneutrales Europa, sowie die Transformation der LEAG einen entscheidenden Schritt voran“, betonte Kramer. „Mit der Anbindung an das Gas- und Wasserstoffnetz bekäme der Kraftwerksstandort Jänschwalde mit seinen Planungen für ein innovatives Speicherkraftwerk eine Chance auf eine grüne Transformation und einen möglichst nahtlosen Übergang von der Kohleverstromung zu zukunftsorientierten Technologien.“
Auch Megawatt-Elektrolyseur und Strom-Wärme-Speicher geplant
Konkret will die Leag für die Zeit nach dem staatlich verordnetem Kohleausstieg der Lausitz in Jänschwalde unter anderem eine 900 Megawatt starke Gas- und Dampfturbinen-Anlage bauen, die voraussichtlich auch mit Wasserstoff betrieben werden kann. Gleich nebenan soll ein thermischer Elektro-Speicher auf Basis von Feststoffen entstehen, der eine Gigawattstunde Energie in Form von Wärme puffern kann. Zudem plant die Leag dort einen 40-Megwatt-Elektrolyseur. Der könnte zumindest einen kleineren Teil des fürs neue Kraftwerk benötigten Wasserstoffs erzeugen.
Gigawatt-Fab soll 8 Gigawatt aus Sonne und Wind gewinnen
Der Strom für den Wasserspalter soll wiederum aus den Solar- und Windkraftanlagen kommen, die die Leag schrittweise in stillgelegten Tagebauen und anderen ehemaligen Nutzflächen der Kohleindustrie errichten will. Pro Jahr hat der Konzern dafür bis 2030 jeweils eine Milliarde Euro Investitionen eingeplant. Die Leag will so auf sieben Gigawatt installierte Leistung kommen und all diese Solar- und Windanlagen zu einer sogenannten „Gigawatt-Factory“ zusammenfassen. All dies ist Teil der Transformationsprogramme für die Lausitz für die Zeit nach der Kohle.
Quelle: Leag
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