Alle Artikel mit dem Schlagwort: Energiewende

Die USA sind in der Trägheitsfusion führend: Sie beschießen mit starken Lasern Wasserstoff-Kugeln im Zentrum, um auf Fusiontemperatur zu kommen. Das neue Hedi-Institut in Deutschland will hier Boden gut machen. Abb.: Lawrence Livermore National Laboratory, US-Energieministerium

Sachsen und Meck-Pomm planen Institut für Kernfusion

„High Energy Density Institut“ soll zweite Tür zu fast unerschöpflicher Energie öffnen Dresden/Rostock, 29. Juli 2024. Um eine neue Tür hin zu einer nahezu unerschöpflichen Energiequelle aufzustoßen und den deutschen Rückstand in der Trägheits-Fusions-Technologie aufzuholen, gründen die Uni Rostock und das „Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf“ (HDR) ein gemeinsames „High Energy Density Institut“ (Hedi). Eine entsprechende Absichtserklärung wollen die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig (SPD), und der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Donnerstag in Rostock unterzeichnen. Das geht aus einer HZDR-Mitteilung hervor.

Fernwärme-Leitung im Dresdner Süden. Foto: Heiko Weckbrodt

Staatliche Invest-Gesellschaft soll Energiewende in Sachsen mitfinanzieren

Wirtschaftsminister Dulig sieht sich durch Pwc-Gutachten bestärkt Dresden, 17. Juli 2024. Um die Energiewende in Sachsen zu beschleunigen sowie die Energiepreise für Bürger und Wirtschaft rascher zu senken, möchte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) eine „Sächsisches Investitionsgesellschaft“ (Sig) gründen. Die soll Stadtwerken, Kommunen und anderen Akteuren helfen, den Ausbau der Fernwärme- und Stromnetze, aber auch die Installation von neuen Großwärmepumpen, Geothermie-Bohrungen und Blockheizkraftwerken zu finanzieren.

Vestas-Windanlage vom Typ "V162-6.0MW". Foto. Vestas via Leag

Dänen liefern 17 Windturbinen für die Gigawattfactory in der Lausitz

Leag bestellt insgesamt 105 Megawatt bei Vestas Forst, 29. Juni 2024. Das dänische Unternehmen „Vestas“ wird 17 Windturbinen mit insgesamt 105 Megawatt Leistung für den Umbau ehemaliger Braunkohle-Landschaften in der Lausitz in einen großen Strompark für Solar- und Windenergie liefern. Das haben Vestas sowie das Lausitzer Energieunternehmen „Leag“ mitgeteilt, das diesen Auftrag ausgelöst hat.

Groß-Zahnräder für Windkraftwerke im Eiltempo erzeugt

Warmwalze von Fraunhofer Chemnitz soll 20 % Stahl und fast 90 % Produktionszeit sparen Chemnitz, 23. Juni 2024. Damit Windräder länger halten und viele teure Reparaturen auf See und in großen Höhen wegfallen, hat das Fraunhofer-Umforminstitut IWU aus Chemnitz eine neue Produktionsmethode entwickelt: Statt große Zahnräder, wie sie in Windanlagen gebraucht werden, aufwendig zu fräsen, walzen die Fraunhofer-Anlagen die Zahnstrukturen schnell und materialsparend gleich in die heißen Stahl-Rohlinge hinein. „Gegenüber dem Wälzfräsen kann dieses Verfahren zusätzlich mit besonders hohem Materialnutzungsgrad und erheblich kürzeren Fertigungszeiten punkten“, betonen die IWU-Ingenieure.

Das Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS hat in Dresden solche Kermaik-Stapel für Hochtemperatur-Brennstoffzellen entwickelt. Diese Mini-Kraftwerke sollen nun zum Beispiel in Indien eine dezentrale Stromversorgung sichern. Foto: Heiko Weckbrodt

Leag plant „H2UB“-Zentrum für neue Energiekreisläufe in Boxberg

Am ehemaligen Braunkohle-Kraftwerk will der Konzern Elektrolyseure, Akkus und große Brennstoffzellen installieren Boxberg, 13. April 2024. Um eine neue Energiewirtschaft für die Zeit nach dem Braunkohleausstieg in der Lausitz vorzubereiten, baut die Leag in Boxberg ein Wasserstoff- und Stromspeicherzentrum. Dieses „H2UB“ („Hydrogen Unit and Battery“) genannte Vorhaben hat der ostdeutsche Energiekonzern nun angekündigt, es aber auch von Subventionen abhängig gemacht: „Wichtige Voraussetzung für die Realisierung des Projekts H2UB ist die Unterstützung durch Fördermittel, die das Unternehmen beantragt hat“, betonen die Leag-Manager.

Lithium-Metall-Akkuzelle von Northvolt Cuberg. Foto: Northvolt Cuberg

Baustart für deutsche Akku-Großfabrik von Northvolt

Ingenieure freuen sich, Ökonomen warnen vor immer mehr Subventionen Heide, 25. März 2024. Manager des schwedischen Energietechnik-Unternehmens „Northvolt“ rammen heute symbolisch die ersten Spaten für ihre neue Batteriezellenfabrik „Heide 3“ in Schleswig-Holstein in die Erde. Der Baustart stößt auf Zustimmung in Deutschland, aber es gibt auch warnende Stimmen angesichts der neu entfesselten Subventions-Spiralen.

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger - zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

Sachsen und Tschechien wollen Wasserstoffnetze koppeln

Institute und Unternehmen beider Länder sollen beim Aufbau einer H2-Wirtschaft kooperieren Dresden/Prag, 8. Januar 2024. Sachsen und Tschechen wollen in der Wasserstoffwirtschaft kooperieren. Das sieht eine Absichtserklärung vor, die der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD), der sächsische Energieminister Wolfram Günther (Grüne) und der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (parteilos) am Donnerstag in Dresden unterschreiben wollen. Dies geht aus einer Ankündigung des sächsischen Wirtschaftsministeriums (SMWA) hervor.

Produktion im VW-Werk Zwickau. Foto: Volkswagen

Ifo: Ende der Umweltprämie trifft Sachsen recht stark

Ampelbeschlüsse zu Energiepreisen werden aber Westdeutschland stärker treffen Dresden, 23. Dezember 2023. Die jüngsten Ampel-Sparbeschlüsse werden Sachsen unterschiedlich stark treffen, prognostiziert Wirtschaftsforscher Prof. Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut in Dresden: Während die weitere Verteuerung von Energie und Kraftstoff die Wirtschaft im Freistaat eher unterdurchschnittlich beeinträchtigen werde, falle das Ende der Umweltprämie schon schwerer ins Gewicht.

Was war von der DDR-Wirtschaft - hier ein Blick auf Takraf-Tagebautechnik - zu retten und was nicht? Hätte die Treuhand mit mehr Zeit und anderer Ausstattung mehr Betriebe transformieren können? Die Bilanz ist weiter umstritten. Foto: Heiko Weckbrodt

Archiv für Sachsens Wirtschaftsgeschichte entsteht in Borna

Land und Bund rücken schießen 16,5 Millionen Euro zu Borna, 30. November 2023. In Borna soll ein „Dokumentationszentrum zur Regional- und Wirtschaftsgeschichte Sachsens“ entstehen. Ein besonderer Sammelschwerpunkt soll die Geschichte des mitteldeutschen Bergbaus und speziell des Braunkohle-Tagebaus bilden. Dafür hat das sächsische Regionalministerium nun 16,5 Millionen Euro zugesagt. Es handelt sich um Bundes- und Landeskohle für den Kohleausstieg des mitteldeutschen Reviers.

HTS-Chef Thomas Vogel. Foto: Heiko Weckbrodt

Handwerker im Digitalzeitalter

Dresdner Haustechnik-Firma HTS geht neue Wege bei Fachkräfte-Bindung Dresden, 28. November 2023. Während viele Handwerker ein Lehrstellenangebot nach dem anderen in den sogenannten „sozialen Medien“ absetzen, weil ihnen der berufliche Nachwuchs ausgeht, kann sich Thomas Vogel seine Auszubildenden auswählen. Eine inzwischen seltene Situation, die sich der Chef der auf Heizungs- und Badbau sowie Reparaturen spezialisierten „HTS Haustechnik & Service GmbH“ in Dresden gemeinsam mit seinem Team aber eben langfristig erarbeitet hat: „Unser Fokus liegt auf den Mitarbeitern“, betont Vogel. „Wir wollen, dass sie gerne bei uns arbeiten.“

Beim Fracking wird erst über 1000 Meter in die Tiefe gebohrt, um dann hydraulich bzw. durch Sprengungen Risse im gasführenden Gestein (braun-blau unten) zu erzeugen. Durch die wird das Gas dann mit einem Mix aus Wasser, Sand und Chemikalien zur Förderstelle gedrückt. Umstritten ist, ob und in welchem Maße die Chemikalien auch ins höhere Grundwasser (hellblau) gelangen können. Grafik: Heiko Weckbrodt

Ifo-Forscherin: Fracking derzeit kaum hilfreich für Deutschland

Verfahren könnte bis zu 12 % des deutschen Erdgas-Bedarfs decken, bräuchte jedoch jahrelangen Vorlauf München, 23. November 2023. Die Förderung eigener Erdgas-Bodenschätze durch Gesteinserschütterungen („Fracking“) – wie es die USA großformatig tun – könnte zwar einen Teil des deutschen Bedarfs an fossilen Energieträgern decken. Allerdings würde es Jahre dauern, die dafür nötige Infrastruktur und Industrie aufzubauen. Das hat Karen Pittel eingeschätzt, die im Ifo-Institut München das „Zentrum für Energie, Klima und Ressourcen“ leitet.

Redox-Flussbatterie-Technikum im Fraunhofer ICT. In den Tanks sind die Elektrolyte gebunkert. Foto: Fraunhofer ICT

Milliardenmarkt für Fluss-Akkus für Energiewende erwartet

Redox-Flow-Technik könnte Lücke zwischen Pumpspeicherwerken und Lithium-Akkus füllen Cambridge, 30. September 2023. Fluss-Akkus spielen künftig ein wichtigere Rolle als Zwischenspeicher für Sonnen- und Windstrom. In den kommenden zehn Jahren wird der weltweite Umsatz mit solchen „Redox-Flow-Batterien“ (RFB) auf 2,8 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro) wachsen. Das hat Analyst Conrad Nichols vom britischen Marktforschungsunternehmen „IDTechEx“ aus Cambridge eingeschätzt.

Dr. Lesia Sandig-Predzymirska untersucht an der Bergakademie Freiberg umweltschonende Methoden für das Recycling von Edelmetallen aus Elektrokatalysatoren. Foto: C. Mokry für die TU Bergakademie Freiberg

Freiberger zapfen Alt-Elektrolyseure als Edelmetall-Quelle an

Neues Recycling-Verfahren für ausgemusterte Wasserspalter entwickelt Freiberg, 3. August 2023. Um Platin, Iridium, Ruthenium und andere wertvolle Metall-Katalysatoren aus abgehalfterten Elektrolyseuren zurückzugewinnen, haben Freiberger Forscher im europäischen Verbundprojekt „Recycalyse“ eine neue Recycling-Technologie entwickelt. Durch dieses patentierte hydrometallurgische Verfahren lassen sich laut Bergakademie Freiberg rund 90 Prozent der in den Wasserspaltern enthaltenen Edelmetalle für die Fertigung neuer Elektrolyseure zurückgewinnen. Angesichts der ehrgeizigen Pläne von Bundesampel und EU, Öl und Kohle durch Wasserstoff zu ersetzen, der mit Ökostrom in künftigen Groß-Elektrolyseuren gewinnen wird, dürfte diese Methode erhebliche Marktpotenziale erschließen.