108 Millionen Euro für neues Forschungszentrum in Schwarze Pumpe
Schwarze Pumpe, 5. April 2024. Im Industriepark „Schwarze Pumpe“ bei Spremberg entsteht für rund 108 Millionen Euro ein Forschungscampus für „Grüne Kreislaufwirtschaft“ („Green Circular Economy“, kurz: Circecon). Das haben die daran beteiligten Unis Dresden, Chemnitz und Freiberg sowie die Hochschule Zittau/Görlitz heute offiziell vereinbart.
450 Jobs avisiert
Ende 2026 soll „Circecon“ betriebsbereit sein und bis 2028 etwa 450 Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen. Zudem hoffen die Initiatoren auf weitere Jobs durch kreislaufwirtschaftliche Ausgründungen und Wachstumsimpulse im Umfeld.
Forscher suchen nach Wegen, Windräder wiederzuverwerten
Die Hochschulen wollen dort „ein in Europa einzigartiges Zentrum zur Erforschung und Entwicklung neuer Technologien für das Recycling und die Wiederverwendung etwa von Faserverbundwerkstoffen aus Windkraftanlagen“ schaffen. Dabei wollen sie einen besonders Fokus auf neue „Künstliche Intelligenz“ (KI), Digitalisierung und Energiemanagement legen. Der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow hofft auf einen „Innovationstreiber für künftige Recyclingkonzepte und -technologien und damit Basis einer hocheffizienten Kreislauf- und Bioökonomie der Zukunft“.
Unis Dresden, Chemnitz und Freiberg sowie Hochschule Zittau/Görlitz installieren Pilotanlagen
Die Partner wollen auf einem rund 43 Hektar großen Gelände auf der sächsischer Seite des Industrie- und Technologieparks „Schwarze Pumpe“ unter anderem gemeinsam Pilotlinien, Versuchsanlagen und Demonstrationssysteme für neue Werkstoff- und Produktionstechnologien sowie der Verfahrens- und Recyclingtechnik im Wert von zirka 60 Millionen Euro installieren. Weitere 48 Millionen Euro kostet der Gebäudekomplex dafür. Um dies zu finanzieren, schießt der Bund 97,2 Millionen Euro Kohleausstiegs-Geld („Investitionsgesetz Kohleregionen“) für die Lausitz zu. Weitere 10,8 Millionen steuert der Freistaat Sachsen bei.
Regionalminister sieht Chance auf neuen Ökowirtschaftszweig in der Lausitz
Der sächsische Regionalminister Thomas Schmidt (CDU) hält das für gut angelegtes Geld: „Circecon bietet der Lausitz die große Chance, einen neuen, umweltfreundlichen Wirtschaftszweig zu etablieren. Die treibhausgasneutrale Kreislaufwirtschaft hat ein hohes Wachstumspotenzial“, argumentiert er. Der Forschungs-Campus werde dazu beitragen, dass in der Lausitz neue und hochwertige Arbeitsplätze entstehen. Zudem könne er „Investoren anlocken, die Region lebenswert halten und den Menschen in der Lausitz eine Perspektive zu geben“.
Autor: Oiger
Quellen: TU Dresden, SMWK, Wikipedia, Oiger-Archiv
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.