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Lausitzer „Circecon“ soll Kreislaufwirtschaft in Sachsen ankurbeln

Die Hauptachsen heutiger Windkraftanlagen drehen sich heuet oft schon in Höhen deutlich über 100 Metern - wo oft andere Strömungen herrschen als in Bodennähe. Weil Turbinen auf höheren Masten einen deutlich höheren Energieertrag bringen, ersetzen viele Betreiber derzeit durch Repowering-Programme alte Anlagen durch größere. Foto: Bundesverband Windenergie

Was mit den Windrad-Rotoren anstellen, wenn das Windkraftwerk wieder demontiert oder aufgerüstet wird? Neue Antworten soll das neue Forschungszentrum Circecon in der Lausitz finden Foto: Bundesverband Windenergie

108 Millionen Euro für neues Forschungszentrum in Schwarze Pumpe

Schwarze Pumpe, 5. April 2024. Im Industriepark „Schwarze Pumpe“ bei Spremberg entsteht für rund 108 Millionen Euro ein Forschungscampus für „Grüne Kreislaufwirtschaft“ („Green Circular Economy“, kurz: Circecon). Das haben die daran beteiligten Unis Dresden, Chemnitz und Freiberg sowie die Hochschule Zittau/Görlitz heute offiziell vereinbart.

450 Jobs avisiert

Ende 2026 soll „Circecon“ betriebsbereit sein und bis 2028 etwa 450 Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen. Zudem hoffen die Initiatoren auf weitere Jobs durch kreislaufwirtschaftliche Ausgründungen und Wachstumsimpulse im Umfeld.

Bergakademie-Rektor Prof. Klaus-Dieter Barbknecht (links), Rektor Prof. Alexander Kratzsch von der Hochschule Zittau/Görlitz, TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger und der Chemnitzer TU-Rektor Prof. Uwe Götze (rechts) vereinbaren das Forschungszentrum "Circecon". Foto: Pascal Ziehm für das SMWK

Bergakademie-Rektor Prof. Klaus-Dieter Barbknecht (links), Rektor Prof. Alexander Kratzsch von der Hochschule Zittau/Görlitz, TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger und der Chemnitzer Transfer-Prorektor Prof. Uwe Götze (rechts) vereinbaren das Forschungszentrum „Circecon“. Foto: Pascal Ziehm für das SMWK

Forscher suchen nach Wegen, Windräder wiederzuverwerten

Die Hochschulen wollen dort „ein in Europa einzigartiges Zentrum zur Erforschung und Entwicklung neuer Technologien für das Recycling und die Wiederverwendung etwa von Faserverbundwerkstoffen aus Windkraftanlagen“ schaffen. Dabei wollen sie einen besonders Fokus auf neue „Künstliche Intelligenz“ (KI), Digitalisierung und Energiemanagement legen. Der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow hofft auf einen „Innovationstreiber für künftige Recyclingkonzepte und -technologien und damit Basis einer hocheffizienten Kreislauf- und Bioökonomie der Zukunft“.

Unis Dresden, Chemnitz und Freiberg sowie Hochschule Zittau/Görlitz installieren Pilotanlagen

Die Partner wollen auf einem rund 43 Hektar großen Gelände auf der sächsischer Seite des Industrie- und Technologieparks „Schwarze Pumpe“ unter anderem gemeinsam Pilotlinien, Versuchsanlagen und Demonstrationssysteme für neue Werkstoff- und Produktionstechnologien sowie der Verfahrens- und Recyclingtechnik im Wert von zirka 60 Millionen Euro installieren. Weitere 48 Millionen Euro kostet der Gebäudekomplex dafür. Um dies zu finanzieren, schießt der Bund 97,2 Millionen Euro Kohleausstiegs-Geld („Investitionsgesetz Kohleregionen“) für die Lausitz zu. Weitere 10,8 Millionen steuert der Freistaat Sachsen bei.

Regionalminister sieht Chance auf neuen Ökowirtschaftszweig in der Lausitz

Der sächsische Regionalminister Thomas Schmidt (CDU) hält das für gut angelegtes Geld: „Circecon bietet der Lausitz die große Chance, einen neuen, umweltfreundlichen Wirtschaftszweig zu etablieren. Die treibhausgasneutrale Kreislaufwirtschaft hat ein hohes Wachstumspotenzial“, argumentiert er. Der Forschungs-Campus werde dazu beitragen, dass in der Lausitz neue und hochwertige Arbeitsplätze entstehen. Zudem könne er „Investoren anlocken, die Region lebenswert halten und den Menschen in der Lausitz eine Perspektive zu geben“.

Autor: Oiger

Quellen: TU Dresden, SMWK, Wikipedia, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt