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Leichtbau soll Welt wieder ins Gleichgewicht bringen

Ging zwar nie in Serie, viele seiner Technologien flossen aber in spätere Serienfahrzeuge ein: Das InEco-Elektroauto vom ILK der TU Dresden. Foto (bearbeitet, freigestellt): Heiko Weckbrodt

Ging zwar nie in Serie, viele seiner Technologien flossen aber in spätere Serienfahrzeuge ein: Das InEco-Elektroauto vom ILK der TU Dresden, hier über einer Ladestation, die E-Autos berührungsfrei mit „Saft“ versorgt. Foto (bearbeitet, freigestellt): Heiko Weckbrodt

300 Experten diskutieren in Dresden über Neutralleichtbau und verwandte Ökotechnologien

Dresden, 30. Juni 2022. Wie Leichtbau dabei helfen kann, natürliche Ressourcen zu schonen, die Umwelt zu schützen und eine Kreislaufwirtschaft aufzubauen, diskutieren rund 300 Experten aus Forschung und Wirtschaft ab heute beim „Internationalen Dresdner Leichtbausymposium“ unter dem Jahresmotto „Neutralleichtbau – Wege zur Welt im Gleichgewicht“. Veranstalter sind das „Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden und der „Akademische Club Leichtbau“ der Uni.

Veranstalter ILK erwartet konkrete Beiträge zum Umweltschutz

Die Organisatoren versprechen „hochkarätige Vorträge“ von Ingenieuren von BMW, Rolls-Royce, den „Elbe-Flugzeugwerken“ sowie der Unis Dresden und Chemnitz, des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf und weiterer Institutionen. „Sie zeigen an konkreten Beispielen auf, wie künftig die ökonomischen Triebkräfte als Katalysatoren für den Umweltschutz und die Ressourcenkonservierung eingesetzt werden können, um mit den begrenzten Ressourcen eine lebenswerte, sozial gerechtere Welt für die nächsten Generationen zu schaffen.“

Alexander Liebsch vom ILK Dresden stellt beim Leichtbausymposium 2022 beispielsweise das Projekt "Lignobraid" und die dort vorangetriebenen Versuche für einen modernen Holz-Leichtbau vor. Foto:; ILK der TUD

Alexander Liebsch vom ILK Dresden stellt beim Leichtbausymposium 2022 beispielsweise das Projekt „Lignobraid“ und die dort vorangetriebenen Versuche für einen modernen Holz-Leichtbau vor. Foto:; ILK der TUD

Auch das 1000-km-Auto und die H2-Straßenbahn spielen eine Rolle

Die Referentinnen und Referenten stellen beispielsweise „Recyclinggerechtes Multi-Material-Design für Leichtbaustrukturen“, modernen Holzleichtbau, Wirbelstrom-Testverfahren für Carbon-Fasern, Ansätze für Elektroautos mit über 1000 Kilometern Reichweite, eine wasserstoffbetriebene Straßenbahn, verbesserte Technologien für das Recycling von Lithiumeisenphosphat-Batterien und für die Produktion von synthetischen Kraftstoffen vor.

Sunfire Dresden stellt in einer Pilotanlage aus Ökostrom, Wasser und Luft tankbare Kraftstoffe her. Foto: Sunfire

Auch elektrisch erzeugte Kraftstoffe wie hier von Sunfire Dresden spielen auf dem Leichtbau-Symposium eine Rolle. Foto: Sunfire

Neutralleichtbau soll CO2- und Ressourcenbilanz in der Industrie stark verbessern

Der Gastgeber, das ILK, spezialisiert sich seit geraumer Zeit zunehmend auf Technologien für wiederverwertbare Leichtbau-Materialien. Dieser „Neutralleichtbau“ zielt einerseits wie klassischer Leichtbau darauf, beispielsweise das Gewicht von Fahrzeugen zu mindern und dadurch Material und Energie in der Herstellung sowie Kraftstoff im laufenden Betrieb zu sparen. Anderseits kommt als neue Herausforderung nun hinzu, bereits beim Entwurf die spätere Demontage und Wiederverwertbarkeit der eingesetzten Werkstoffe, Materialverbünde und Leichtbau-Strukturen zu berücksichtigen. Letztlich soll dies dazu führen, dass beim Leichtbau per Saldo möglichst kein Kohlendioxid mehr freigesetzt zusätzlich entsteht und der Umwelt keine zusätzlichen Ressourcen – etwa durch Bergbau oder energiefressende Bauxit-Hütten – mehr entzogen werden.

-> Das Programm gibt es auf dieser Seite im Internet.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: ILK, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt