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Drohnen sollen Antriebsenergie auch im Gehäuse speichern

Umweltdrohne der TU Dresden im Flug. Foto: Heiko Weckbrodt

Umweltdrohne der TU Dresden im Flug. Foto: Heiko Weckbrodt

Französisch-sächsisches Printcap-Konsortium will schnellladende Superkondensatoren per 3D-Druck ins Chassis einbetten

Dresden/Paris, 5. August 2022. Paketdrohnen und Elektroautos sollen ihre Antriebsenergie künftig nicht allein in Akkus, sondern auch in ihren Chassis speichern. Ermöglichen sollen dies 3D-Drucker, die spezielle Schnelllade-Superkondensatoren direkt in tragende Bauteile einbetten. Darauf zielt ein europäisches Konsortium „Nächste Generation 3D-gedruckter struktureller Superkondensatoren“ (Printcap) mit sächsischer Beteiligung, das nun in Paris gestartet ist. Darauf hat das „Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden hingewiesen, das zu den Projektpartner gehört.

Kondensatoren sollen Stromspeicher und Tragwerk gleichermaßen sein

„Bestehende Energiespeicherlösungen aus Schichten und Stapelverfahren benötigen abschirmende Gehäuse. Ihre Integration nimmt daher oft wertvollen Bauraum in Anspruch“, schätzen die ILK-Ingenieure ein. „Innovative strukturelle Superkondensatoren (SSC) kombinieren die Energiespeicherfunktion von Superkondensatoren mit den hohen mechanischen Eigenschaften von Leichtbau-Verbundwerkstoffen. Damit können sie das Gewicht und den Platzbedarf von Energiespeichersystemen drastisch reduzieren.“ Das SSC-Konzept eröffne „ein breites Feld konkreter Anwendungen wie schnellladende Elektroautos oder Paketdrohnen, die Energie in ihrem eigenen Chassis speichern.“

Franzosen übernehmen die Führung

Damit die Supercaps nicht die Flugfähigkeit der Drohnen stören, wollen die Printcap-Partner diese Energiespeicher, die Strom viel schneller laden und abgeben als Akkus, durch additive Verfahren direkt in die Tragwerk-Bauteile hineindrucken. Das „Research Center Carbon Fibers Saxony“ (RCCF) an der TU Dresden soll zudem Konzepte entwickeln, wie diese Kondensator-Gehäuse am Ende eines Drohnen- oder Autolebens wiederverwertet werden können. Die „Hochschule für Angewandte Wissenschaften“ (HTWK) Leipzig bringt in das auf zwei Jahre angelegte Projekt ihr Fachwissen im Verbunddesign multifunktionaler Werkstoffe ein. Das Batterieunternehmen „NAWA Technologies“ aus der Provence steuert seine Expertise in der Herstellung von Supercaps auf Basis von Kohlenstoffnanoröhren bei. Der französische Technologie- und Rüstungskonzern „Thales“ führt das Konsortium an.

Autor: hw

Quelle: ILK, Thales, NAWA, HTWK

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt