Alle Artikel mit dem Schlagwort: 3D-Druck

Modell eines hybridelektrischen Flugzeugs. Visualisierung: Rolls-Royce Deutschland

Hybridflugzeug-Industrie in Lausitz geplant

Brandenburger und sächsische Forscher etablieren mit Rolls-Royce den Nukleus in Cottbus Cottbus/Chemnitz/Dresden, 9. Dezember 2023. Heutigen Akkus fehlt auf absehbare Zeit die nötige Energiedichte, um größere Flieger auf längeren Strecken in der Luft zu halten. Daher führt der Weg zum abgasfreien Fliegen wohl über Hybridflugzeuge – davon sind viele Luftfahrt-Ingenieure überzeugt. Innovative Fertigungsverfahren und Kernkomponenten für derartige Flugzeuge mit Elektroantrieb und Gasturbinen als Energielieferanten will Rolls-Royce nun gemeinsam mit Forschern aus Sachsen, Brandenburg, West- und Süddeutschland in einer neuen Betriebsstätte in Cottbus entwickeln. Das geht aus einer Mitteilung des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) aus Chemnitz hervor, das gemeinsam mit dem britischen Flugzeugbauer die Federführung übernommen hat.

Galvaniseur René Grüttner reinigt ein Los mit Bauteilen in der Flugzeuggalvanik-Fabrik. Foto: Heiko Weckbrodt

Immer mehr Flugzeug-Teile aus dem 3D-Drucker

Beschichtungsspezialisten der Flugzeuggalvanik Dresden planen größere Elektrobäder für additiv erzeugte Bauteile Dresden, 20. November 2023. Ein elektrisch unterstütztes Bad in Chrom, Cadmium und anderen Metallen kann die Lebensdauer von Badarmaturen, Flugzeugteilen oder Kühlergrillen drastisch erhöhen. Zu den wenigen Unternehmen in Sachsen, die diese Galvanik-Technologie noch vollständig beherrschen und sich immer wieder durch Vorschriften-Dschungel und Energiepreis-Schocks durchgekämpft haben, gehört die „Nehlsen-BWB Flugzeug-Galvanik Dresden“. Nach der Wende aus der Dresdner Flugzeugindustrie heraus entstanden, hat sich der Betrieb in Flughafennähe als einer jener unter Laien wenig bekannten „geheimen Champions“ etabliert, auf die Branchengrößen wie Airbus, Diehl oder die Elbe-Flugzeugwerke schwören.

Die Farbschichten in diesem beispielhaften Mikromodell der Dresdner Frauenkirche stehen für die verschiedenen Kunststoffe, die der Multimaterial-3D-Druckkopf von Heteromerge verarbeiten kann. Visualisierung: Jan Weskot (Konsultaner) für Heteromerge

3D-Druck aus Materialmix: Heteromerge Dresden liefert erste Prototypen aus

Mini-Teleobjektiv fürs Smartphone im Blick: TU-Ausgründung sammelt frisches Kapital ein Dresden, 6. November 2023. „Heteromerge“ Dresden hat die ersten Prototypen seiner Multimaterial-3D-Drucker an Kunden ausgeliefert. 2024 wollen die Gründer die neuartigen „Merge One“-Druckköpfe für den Aufbau von Mikrostrukturen aus verschiedenen Werkstoffen dann auch in Serie fertigen. Dafür haben sie inzwischen auch frisches Kapital in einer Finanzierungsrunde eingesammelt. Das hat die Dresdner Uni-Ausgründung mitgeteilt.

Filigrane und komplexe Strukturen aus dem 3D-Drucker sind zum bei diesem Aerospike-Raketentriebwerk, das das Fraunhofer IWS gemeinsam mit dem Institut für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Dresden aus einem Metallpulverbett erzeugt. Foto: Christoph Wilsnack für das Fraunhofer-IWS

„Spreetec Next“: 3D-Impulse für die Lausitz

Fraunhofer-Strahlinstitut IWS Dresden installiert europaweit einzigartigen Industrie-3D-Drucker Dresden, 27. Oktober 2023. Wasserstoff-Brennkammern, kompliziert geformte Turbinenteile sowie viele andere Komponenten und Werkzeuge entstehen in vielen Hightech-Branchen immer häufiger in industriellen 3D-Druckern statt in der Fräse oder im Schmiedewerk. Denn diese „additiven Fertigungsanlagen“ können aus Aluminium, Titan, Nickel, Eisen, Kupfer und anderen metallischen Pulvern schichtweise auch komplexe Teile herstellen, die mit klassischen Methoden kaum oder gar nicht machbar werden. Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden hat sich nun einen europaweit einzigartigen industriellen 3D-Drucker angeschafft. Die additive Fertigungsanlage des chinesischen Herstellers „Farsoon“ kann besonders große Bauteile erzeugen. Das IWS will mit solchen Hightech-Maschinen helfen, neue Wertschöpfungsketten in der Lausitz zu etablieren und Innovationen in der sächsischen Industrie befeuern.

Die Dermapurge-Gründer Felix Klee (links), Jonas Schubert und Max Schnepf (rechts). Foto: Dresden exists via TUD

Saubermacher in der Nanowelt

Dresdner Uni-Ausgründung Dermapurge arbeitet an Waschgelen gegen Kampfstoffe und Nanostäube Dresden, 14. Oktober 2023. Damit Soldaten nach einem Chemieangriff die Kampfstoffe zuverlässig von ihren Händen abwaschen können, entwickelt die Dresdner Uni-Ausgründung „Dermapurge“ derzeit ein neues Spezialwaschmittel. Das haben das Unternehmen und die TU Dresden mit Blick auf den morgigen „Internationale Tag des Händewaschens“ mitgeteilt.

Umweltdrohne der TU Dresden im Flug. Foto: Heiko Weckbrodt

Drohnen sollen Antriebsenergie auch im Gehäuse speichern

Französisch-sächsisches Printcap-Konsortium will schnellladende Superkondensatoren per 3D-Druck ins Chassis einbetten Dresden/Paris, 5. August 2022. Paketdrohnen und Elektroautos sollen ihre Antriebsenergie künftig nicht allein in Akkus, sondern auch in ihren Chassis speichern. Ermöglichen sollen dies 3D-Drucker, die spezielle Schnelllade-Superkondensatoren direkt in tragende Bauteile einbetten. Darauf zielt ein europäisches Konsortium „Nächste Generation 3D-gedruckter struktureller Superkondensatoren“ (Printcap) mit sächsischer Beteiligung, das nun in Paris gestartet ist. Darauf hat das „Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden hingewiesen, das zu den Projektpartner gehört.

Handprothesen aus dem 3D-Drucker

Handwerker tauschen in Wackerbarth ihre Erfahrungen mit der Digitalisierung aus Radebeul/Dresden, 11. April 2022. Wie weit moderne digitale Technologien und traditionelles Handwerk verschmelzen können, beweist Christoph Braun und Alex Stamos tagtäglich in ihrem Orthopädietechnik-Unternehmen „Stamos + Braun“ in Dresden-Johannstadt: Mit 3D-Druckern und digitalen Vermessungsmethoden erzeugen sie hier Prothesen von Fingern, ganzen Händen, Füßen und Beinen, die täuscht echt wirken.

Zwei IWS-Mitarbeiter mustern einen Roboterarm mit einem Laserkopf. Foto: ronaldbonss.com für das Fraunhofer-IWS

Hochleistungslaser sorgt für langlebige Bremsen – und etwas weniger Feinstaub

Additive Verfahren von Fraunhofer Dresden und „Laserline“ sollen Fahrzeugteile verschleißfester und umweltfreundlicher machen Dresden, 7. April 2022. Industrielaser arbeiten mit immer mehr Leistung, sogar Anlagen mit zehn Kilowatt (kW) und mehr sind inzwischen lieferbar. Und das eröffnet dem Automobilbau, Maschinenbau und weiteren Branchen neue Chancen, komplexe Bauteile materialsparend im Hightech-3D-Drucker herzustellen, statt sie aufwendig und mit viel Metallabfall zu drehen, fräsen, und bohren. Dadurch lohnt es sich inzwischen auch, mit additiven Verfahren wie dem Laserauftragschweißen Maschinenkomponenten hochwertig zu beschichten, so dass sie länger halten und nicht so schnell verschleißen. Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie hat das Dresdner Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) solche Verfahren unter dem Namen „Hiclad“ mit einer selbstentwickelten „Coaxquattro“-Düse und Hochleistungslasern zur Praxisreife geführt. „Wir erweitern die Grenzen des Hochleistungslaser-Einsatzes erneut“, ist Dr. Maria Barbosa überzeugt, die am IWS die Abteilung für thermisches Beschichten leitet.

Blackstone baut 3D-Druck-Pilotanlage für Festkörper-Akkus in Sachsen

Schweizer wollen natriumbasierte Energiespeicher 2025 marktreif haben Döbeln/Baar, 28. März 2022. Das Schweizer Unternehmen „Blackstone Resources“ will künftig im sächsischen Döbel nicht nur 3D-gedruckte Lithium-Akkus herstellen, sondern auch eine Pilotproduktion von Natrium-Festkörper-Akkus per 3D-Drucker starten. Das geht aus einer Mitteilung des im schweizerzischen Baar ansässigen Batterieunternehmens hervor. Blackstone will die neuen Festkörper-Akkus demnach zunächst in einem Elektrobus der Berliner Firma Eurabus testen und sie ab 2025 auf dem freien Markt verkaufen.

Projektleiter Prof. Christoph Leyens vom Fraunhofer-IWS Dresden mit einer "Smart Box", also einem industriellen 3D-Drucker für Metall-Werkstücke. Foto: Heiko Weckbrodt

„Die Stimme der Technikwissenschaften verstärken“

Akademie der Technikwissenschaften hat Dresdner Werkstoffexperte Leyens ins Präsidium gewählt Dresden/München, 25. März 2022. Die Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) in München hat den Dresdner Uni-Professor Christoph Leyens in sein Präsidium gewählt. Das hat die TU Dresden mitgeteilt. Leyens selbst sieht es dort als eine Aufgabe „die Stimme der Technikwissenschaften verstärken zu können“. Als ihren Präsidenten kürte die Akademie den früheren Infineon-Chef Reinhard Ploss.

Von wegen, alles muss aus Stahl sein: Ligenium-Chef Christoph Alt hat in seiner Zeit im VW-Inkubator Dresden solche Rollcontainer aus Holz für die Automanufaktur entwickelt. Foto: Heiko Weckbrodt

Holz statt Stahl – die Industrie entdeckt einen alten Leichbaustoff wieder

Über 120 Experten diskutieren heute bei Online-Kolloquium der TU Dresden, wie sich alte Nachteile von Holz überwinden lassen Dresden, 15. April 2021. Seit Ingenieure angefangen haben, Technologien aus dem Fahrzeug-, Metall- und Maschinenbau sowie anderen Disziplinen zurück aufs Holz zu übertragen, erlebt dieser alte Naturstoff eine wahre Renaissance in der Industrie: Junge Unternehmen wie die Dresdner Uni-Ausgründung „Lignoa“ legen Holzfurniere ähnlich aus wie Karbon und erhalten dadurch hochfeste Leichtbauteile. Andere setzen Holz-Alu-Verbundplatten ein, um leichtere Züge zu bauen. Naturstoff- und Raumfahrt-Experten der TU Dresden haben eine ganze Raketenspitze aus Holz konstruiert. Ein Tischler hat es gar geschafft, eine komplette CNC-Fräse aus Holz zu bauen. Und neuerdings gibt es auch Versuche, Holzstrukturen zu verglasen oder zu keramisieren, um damit eine neue Art von Baugläsern zu erzeugen. Die Liste der Innovationen aus jüngerer Zeit ließe sich noch lang fortsetzen. Beispiele dafür diskutieren heute über 120 Experten beim „19. Holztechnologische Kolloquium“ des Lehrstuhls für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik der TU Dresden. „Man kann hier ganz klar von einer Renaissance des Werkstoffs Holz sprechen“, schätzte Lehrstuhl-Inhaber Prof. André Wagenführ im …

Roboter-gestützter Inkjet-Druck von 3D-Bauteilen am Fraunhofer ENAS. Foto: Biermann & Jung (für PM ENAS)

3D-Roboter druckt die Elektronik aufs Auto

Fraunhofer Nanosystem-Institut Enas aus Chemnitz stellt Bearbeitungslösung für Unikate vor Chemnitz, 23. März 2021. Um schnell ganze Sensoren auf 3D-Bauteile für Autos und Flugzeuge zu drucken, will das Chemnitzer Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme (Enas) Roboter mit aufgeschraubten Digitaldruckern einsetzen. Eine derartige Lösung im Rahmen des Fraunhofer-Leitprojekts „Go Beyond 4.0“ stellt das Institut seit heute auf der virtuellen Elektronikdruckmesse „Lopec 2021“ vor.

Der Freiformer 300-3X von Arburg. Foto: Arburg

Nanotech-Kunststoffe für den 3D-Drucker

Polymerforscher aus Sachsen und Südafrika suchen im Projekt „MultiMat³“ neue Werkstoffe für die additive Unikat-Produktion Dresden/Pretoria, 20. November 2020. Damit Artefakte aus industriellen 3D-Drucker länger halten, stabiler und widerstandsfähiger werden, wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Sachsen und Südafrika verschiedene Polymer-Werkstoffe mit Nanotechnologie aufpeppen. Dafür haben sich das Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Dresden, die Uni Pretoria sowie Unternehmen aus beiden Ländern zum Projekt „MultiMat³“ zusammengetan. Die EU fördert das Vorhaben mit 950.000 Euro – davon fließen rund 650.000 Euro nach Dresden, wie IPF-Sprecherin Kerstin Wustrack mitteilte.

Das Raumschiff-Rohr wird erst mit der beigen Keramik beschichtet, dann trägt eine Kanüle ein Mäandermuster aus Metall auf - die spätere Heizung. Foto: Fraunhofer-IWS

Heiße Muster im kalten All

Fraunhofer IWS druckt Heizungen für die Raumfahrt Dresden, 25. Juni 2020. Satelliten und Raumschiffe zu bauen, ist alles andere als billig. Das liegt auch daran, dass kosmische Technik weit ausfallsicherer konstruiert sein muss als auf Erden. Im All können selbst minimale Probleme wie eine vereiste Batterie dramatische Folgen haben. Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden hat daher nun für Airbus besondere zuverlässige dünne Keramik-Silber-Heizungen entwickelt. Diese lassen sich auf Rohre und andere kompliziert geformte Bauteile nahtlos und automatisiert aufdrucken.