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Saubermacher in der Nanowelt

Die Dermapurge-Gründer Felix Klee (links), Jonas Schubert und Max Schnepf (rechts). Foto: Dresden exists via TUD

Die Dermapurge-Gründer Felix Klee (links), Jonas Schubert und Max Schnepf (rechts). Foto: Dresden exists via TUD

Dresdner Uni-Ausgründung Dermapurge arbeitet an Waschgelen gegen Kampfstoffe und Nanostäube

Dresden, 14. Oktober 2023. Damit Soldaten nach einem Chemieangriff die Kampfstoffe zuverlässig von ihren Händen abwaschen können, entwickelt die Dresdner Uni-Ausgründung „Dermapurge“ derzeit ein neues Spezialwaschmittel. Das haben das Unternehmen und die TU Dresden mit Blick auf den morgigen „Internationale Tag des Händewaschens“ mitgeteilt.

Kooperation mit dem Militär

„Da arbeiten wir mit der Bundeswehr zusammen, weil diese aktuell ein Problem mit ihren bestehenden Produkten hat“, informierte Dermapurge-Mitgründer Max Schnepf. „Die Produkte, die dort derzeit verwendet werden, sind relativ hautreizend, weil eben der Kampfstoff nach der Behandlung zerstört werden muss. Da sind wir gerade an der Forschung, ein Produkt zu entwickeln, das sowohl einen Kampfstoff zerstört als auch die Haut nicht ganz so belastet.“

Mit dem Metall-3D-Drucker kommen die Pulverreste

Dermapurge war im März 2021 aus einem Forschungsprojekt der TU Dresden heraus entstanden. Die Gründer Jonas Schubert, Max Schnepf und Felix Klee entwickeln seither gemeinsam mit drei Kollegen spezielle Seifen und Waschmittel, die sonst nur schwer entfernbarer Schmutzrückstände möglichst schonend von der Haut waschen. Zu den ersten Produkten gehörte ein Gel, das auch Nanopartikel beispielsweise von den Händen von Laboranten und Laborantinnen entfernen kann. Andere Waschmittel der Dresdner zielen unter anderem auf die Pulverabfälle im wachsenden 3D-Druck-Markt, vor allem auf die additiven Anlagen im Profisektor, die aus Metallpulvern komplexe Bauteile erzeugen.

Mit Li-il eine Lernseife für Kinder entwickelt

Das Team heimste erntete auch schon vor der offiziellen Unternehmensgründung viel Lorbeeren ein, unter anderem für eine Lernseife. Die hatten die Forscher gemeinsam mit dem Dresdner Unternehmen „Li-il“ zu Beginn der Corona-Krise entwickelt, damit Kinder leichter lernen, sich wirklich sorgfältig die Hände zu waschen. Diese Seife zeigt farbig auf den Händen, welche Stellen bereits sauber sind und welche noch weiter eingeseift werden müssen.

Auch die Wissenschaftler selbst haben bei ihren Vorführungen in einem Kindergarten dazugelernt: „Durch das gründliche Einseifen an allen Stellen merkt man, dass man das im Alltag vielleicht nicht immer ganz so gründlich macht“, erzählt Felix Klee. „Der Lerneffekt durch das visuelle Feedback war also wirklich hoch und ich achte nun noch mehr darauf.“

Quellen: TUD, Dermapurge

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt