Alle Artikel mit dem Schlagwort: Chemie

Anjana Devi. Foto: Jürgen Lösel für das IFW Dresden

2D-Material-Expertin Devi wechselt ans IFW Dresden

Ultradünne Molekülnetze sollen neue Impulse für Energietechnik, Chipindustrie und Optik auslösen Dresden, 5. Januar 2024. Hauchdünne zweidimensionale Molekülnetze sollen künftig die Energietechnik, Optik und Mikroelektronik auf eine neue Stufe heben. Denn durch Nanostrukturen und spezielle chemische Zusätze können solche 2D-Materalien mal Strom besonders verlustarm leiten, dann wieder Energie oder Wasserstoff gut speichern oder ganz andere maßgeschneiderte Funktionen in kleinster Bauweise bekommen. Als eine Expertin für die Synthese derartiger Wundermaterialien gilt die indische Materialwissenschaftlerin Anjana Devi, die zum Jahresbeginn 2024 an das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden wechselt.

Prof. Martin Bertau (links) und Doktorand Paul Scapan im Labor. Foto: Andreas Hiekel für die TU Bergakademie Freiberg

Freiberger Filterton gegen „Ewigkeits-Gifte“

Bergakademie will Kosten für PFAS-Filter auf ein Zehntel drücken Freiberg, 4. Dezember 2023. Im Kampf gegen sogenannte „Ewigkeits-Gifte“ haben der Freiberger Chemie-Professor Professor Martin Bertau und sein Doktorand Paul Scapan eine billige Alternative zu den teuren Aktivkohle-Filtern gefunden: Er filtert mit organisch bestückten Ton-Stapeln Perfluorheptansäure (PFHpA) und andere „Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen“ (PFAS) aus Abfallströmen – und das zu einem Zehntel der Kosten von Aktivkohle-Lösungen. Das hat die Bergakademie Freiberg mitgeteilt, an der Scapan seine Promotions-Experimente vorantreibt.

Die Dermapurge-Gründer Felix Klee (links), Jonas Schubert und Max Schnepf (rechts). Foto: Dresden exists via TUD

Saubermacher in der Nanowelt

Dresdner Uni-Ausgründung Dermapurge arbeitet an Waschgelen gegen Kampfstoffe und Nanostäube Dresden, 14. Oktober 2023. Damit Soldaten nach einem Chemieangriff die Kampfstoffe zuverlässig von ihren Händen abwaschen können, entwickelt die Dresdner Uni-Ausgründung „Dermapurge“ derzeit ein neues Spezialwaschmittel. Das haben das Unternehmen und die TU Dresden mit Blick auf den morgigen „Internationale Tag des Händewaschens“ mitgeteilt.

Packwise: Millionen Augen überwachen die globalen Lieferströme

In Europa ist das Dresdner IoT-Unternehmen mit seinen Sensorboxen schon Marktführer – bald geht’s nach Amerika Dresden, 6. Oktober 2023. Weil die Nachfrage für Fracht-Ortungstechnik aus Sachsen international wächst, expandiert das Dresdner Unternehmen „Packwise“ (Eigenschreibweise: „Pack:wise“) im Jahr 2024 nach Nordamerika. Das hat Packwise-Mitgründer und Produktmanager-Chef Felix Weger angekündigt. „In Europa sind wir mit unserer Technik Marktführer“, sagt er. „Nun machen wir den nächsten Schritt.“ Wenn das Geschäft in den USA und in Kanada gut anlaufe, stehe danach der Weg nach Südamerika und später auch nach Asien offen.

Technikchef Volker Dittel steht vor der neuinstallierten Umspanntechnik in der Flugzeug-Galvanik Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Galvaniker durch hohe Strompreise unter Druck

Flugzeug-Galvanik Dresden sieht sich nach 9-Millionen-Euro-Investition aber gut in Luftfahrt positioniert Dresden/Hilden, 1. Juni 2023. Die Galvanikbranche in Deutschland steht unter Druck: Hatten in früheren Dekaden noch zahlreiche metallverarbeitende Unternehmen eigenen Galvanik-Abteilungen, haben steigende Strompreise und strengere Umweltauflagen diesen Kreis immer weiter eingeengt. Inzwischen gibt es in der Bundesrepublik laut Angaben des „Zentralverbandes Oberflächentechnik“ (ZVO) aus Hilden weniger als 1000 Betriebe, die noch selbst Bauteil-Oberflächen auf diese Weise elektrochemisch veredeln. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und den folgenden Energiepreisschocks hat sich die Lage in der Branche weiter verschärft. Und trotz Strompreis-Bremse stehen viele Betriebe weiter unter enormem Kostendruck, wie das Beispiel der „Nehlsen-BWB Flugzeuggalvanik Dresden“ zeigt:

Carsten Werner. Foto: Jörg Simanowski für das IPF Dresden

Neuer Direktor im Polymerinstitut IPF Dresden

Chemiker Carsten Werner folgt auf Brigitte Voit Dresden, 1. August 2022. Der Chemiker Carsten Werner ist seit heute der neue wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für Polymerforschung (IPF) in Dresden. Der 56-Jährige löst Brigitte Voit ab, die das Institut 20 Jahre lang geleitet hat. Das geht aus einer IPF-Mitteilung hervor.

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger - zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

Sachsen: Wasserstoff wird entscheidender Standortfaktor

Landesregierung will auch eigene H2-Produktion im Freistaat ankurbeln Dresden, 14. April 2022. Sachsen braucht mehr Ökostrom-Anlagen und muss damit weit mehr Wasserstoff (H2) mithilfe von Ökostrom erzeugen als bisher, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Davon ist der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) überzeugt. „Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft und Schlüsseltechnologie, mit der die sächsische Wirtschaft zukunftsfähig und erfolgreich bleibt“, betont er.

Elaskon-Chef Tobias Schwald (links) und sein Servicestations-Leiter Jan Dünnebier stehen mit K60-Dosen in der Hand vor Autopflegewerkstatt an der Lohrmannstraße in Dresden-Reick, neben der im Laufe des Jahres 2022 eine neue, hohe Pflegehalle für Wohnmobile entstehen soll. Foto: Heiko Weckbrodt

Elaskon will Wohnmobil-Leben verlängern

Chemiebetrieb baut in Dresden-Reick für 600.000 Euro Pflegehalle für die „Hotels auf vier Rädern“ Dresden, 4. April 2022. Weil die Nachfrage für den Urlaub im „fahrenden Hotel“ seit der Corona-Krise gestiegen ist, steigt „Elaskon“ nun in die Wohnmobil-Pflege ein. Eigens dafür baut das Chemieunternehmen an der Lohrmannstraße in Dresden-Reick eine rund 600.000 Euro teure Konservierungshalle. Sie wird mit ihren sieben Metern hoch genug sein wird, um neben Autos künftig auch Caravane, Wohnmobile, aber auch Kleinbusse und Transporter auf die Hebebühne zu hieven, um deren Unterboden mit Elaskon-Mitteln gegen Rost und Witterung zu konservieren.

Die Visualisierung zeigt den geplanten Altech-Fabrikkomplex für Elektroden-Materialien. Grafik: Altech

Altech baut Elektrodenmaterial-Fabrik in Schwarze Pumpe

Australier wollen halbe Milliarde im Industriepark investieren Schwarze Pumpe, 31. Januar 2022. Das australische Chemieunternehmen „Altech“ will im sächsischen Teil des Industrieparks „Schwarze Pumpe“ ein Elektrodenwerk für Hochleistungs-Akkus bauen. Das haben Altech und das Lausitzer Gründerzentrum „Dock3“ mitgeteilt. Das Unternehmen wolle perspektivisch bis zu eine halbe Milliarde Euro in „Schwarze Pumpe“ investieren und rund 150 Arbeitsplätze schaffen. Die hier erzeugten Beschichtungsmaterialien sollen die Energiedichte von Lithium-Ionen-Akkus um 30 Prozent erhöhen und die Reichweite von Elektroautos deutlich erhöhen.

Prof. Yu Han. Foto: Kaust

Chemiker Yu Han kommt aus Arabien an die TU Dresden

Elektronenmikroskop-Experte will gemeinsam mit Prof. Kaskel an intelligenten Materialien forschen Dresden, 8. Januar 2022. Der Chemieprofessor und Elektronenmikroskop-Experte Yu Han kommt in diesem Jahr von der saudiarabischen „King Abdullah University of Science and Technology“ (Kaust) vorübergehend an die TU Dresden, um in Sachsen gemeinsam mit dem Chemiker Prof. Stefan Kaskel an neuartigen intelligenten Materialien zu forschen. Das geht aus einer Mitteilung der TU Dresden hervor. Dies ist Teil des Humboldt-Forschungspreis, den Yu Han auf Kaskels Empfehlung hin bekommen hat.

Doktorandin Stephanie Stange zeigt die Vorder- und Rückseiten von Schalen mit Pilzen, die auf den Holzproben eine dekorative Marmorfäule erzeugt haben. Foto: Heiko Weckbrodt

Designer lieben sie: Schicke Kollateralschäden der Pilzkriege

Naturstoffexpertin Stange von der TU Dresden verziert mit ihren Pilzen Holzfurniere mit Marmoreffekten Dresden, xx. xx 2021. Manche Designer lieben es, nach vollbrachtem Werk dem Interieur einer Luxusjacht oder eines Oberklasse-Automobils noch ein besonderes Muster als Akzent hinzuzufügen: Marmorfäule auf Holz. Diese marmorähnliche Textur entsteht gelegentlich in der freien Natur, wenn Holzpilze um einen Baum kämpfen. Dabei setzen sie Melanin-Farbstoffe frei, die im Holz schön anzusehende Abwehr- und Barriereschichten gegen den Konkurrenz-Pilz oder ungünstige Lebensbedingungen aufbauen. Pfiffige Unternehmen haben inzwischen Wege gefunden, diesen Prozess im Manufakturmaßstab nachzustellen. Unglücklicherweise gehen dabei aber 80 Prozent des verwendeten Holzes durch Zersetzung verloren. Schade drum, finden die Naturstoff-Forscherinnen und -forscher der TU Dresden und ertüfteln derzeit eine ökologisch bedachtsame Alternative.

Ganze Glasfassaden vbon Hochhäusern sollen künftig Sonnenstrom produzieren. Foto: AGC Glass Europe

Neues Recycling-Verfahren für Solarmodule ausgezeichnet

Sachsen und Koreaner gewinnen Silber und Alu aus alten Photovoltaik-Anlagen zurück Freiberg, 7. Februar 2021. Sächsische und koreanische Ingenieure haben einen Weg gefunden, Zinn, Silber und Aluminium aus alten Solarmodulen zurückzugewinnen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat diese Entwicklung nun als Kooperationsprojekt des Jahres 2020 im „Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM) ausgezeichnet. Beteiligt waren die „Luxchemtech GmbH“ aus Freiberg, das „Korea Institute of Industrial Technology“ (Kitech) und das südkoreanische Unternehmen „TSM. Co. Ltd.“, teilte das sächsische Wirtschaftsministerium mit.

Oliver Schulze-Dobbert. Foto: Meeco für Schill+Seilacher

Neuer Chef im Chemiebetrieb in Pirna

Schulze-Dobbert übernimmt Geschäftsführung von „Schill+Seilacher“ zum Start der wiederaufgebauten P1-Anlage Pirna, 19. November 2020. Sechs Jahre nach der schweren Havarie in Pirna-Neundorf läuft die wiederaufgebaute P1-Anlage für Phosporsäureester bei „Schill+Seilacher“ in Pirna wieder – und die Chemiefabrik bekommt eine neue Führungsspitze: Der 52-jährige Linguist und Ingenieur Oliver Schulze-Dobbert übernimmt die Geschäftsführung. Er wird die Fabrik gemeinsam mit dem langjährigen Betriebsleiter Uwe Dittrich leiten. Das hat das Unternehmen heute mitgeteilt.

Der Elwobot soll künftig helfen, Obst- und Weingärten zu besprühen und zu mulchen. Der Roboter ist extrem wendig und kann sich auch seitwärts bewegen. Die Visualisierung zeigt ihn mit möglichen Aufbauten. Visualisierung: TUD-Juniorprefessur für technisches Design

TU Dresden: Robotergärtner „Elwobot“ geht etwa 2023 in die Produktion

Künstlicher Helfer soll in Obst- und Weinplantagen sprühen, mulchen und Kisten buckeln Dresden, 11. August 2020. Landmaschinenbauer der TU Dresden konstruieren derzeit einen besonders wendigen und flexiblen Roboter, der Obstbauern und Winzern bald bei der Pflege ihrer Gärten hilft: Der „Elwobot“ („ELektrischen Wein- und ObstroBOTer“) soll sich autonom zwischen den Pflanzenreihen orientieren, schwächelnde Sträucher erkennen und bevorzugt mit Pflanzenschutzmitteln besprühen, Kisten für die Winzer schleppen und die Plantagen für den Winter mulchen. In etwa drei Jahren geht dieser gärtnernde Roboter in die Produktion, hat Projektbetreuer Jens Fehrmann vom Lehrstuhl für Agrarsystemtechnik der TU Dresden nun angekündigt.

Elaskon-Lagerleiter Lars Hinzer sortiert an einer Abfüllmaschine die K60-Dosen für die Auto-Unterbodenpflege. Inzwischen hat der Betrieb aus Dresden eine ganze Serie weiterer Pflegeprodukte für Endkunden entwickelt. Foto: Heiko Weckbrodt

Elaskon segelt mit Multischaum durch die Corona-Krise

Industrie lässt sich derzeit nur schwer schmieren: Familienbetrieb aus Dresden vertickt nun neue Pflegesprays für Haus und Garten Dresden, 13. Mai 2020. Jahrzehntelang schmierte Elaskon vor allem Autos, Seilbahnen und Windkraftwerke auf hoher See. Nun hat sich das Familienunternehmen aus Dresden-Reick auf ein neues Geschäftsfeld gestürzt: Unter der Marke „Kraft + Schutz“ verkauft Elaskon nun in Baumärkten sowie per Internet neuentwickelte Multischäume. Mit denen können Privatleute ihre Gartenbänke, Teppiche, Autopolster wie auch Grillroste säubern, versiegeln und gegen Graffiti-Schmierer schützen. „Wir haben die Corona-Krise bisher gut gemeistert. Und dabei haben uns – neben der Digitalisierung – unter anderem auch diese neuen Pflegeprodukte geholfen“, berichtete Elaskon-Chef Tobias Schwald.