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Multimaterial-3D-Drucker: Lithoz steigt bei Amarea Dresden ein

So sieht ein Prototyp aus, den das Amarea-Team und das Fraunhofer-IKTS entwickelt haben und gemeinsam mit der TU Dresden erproben. Foto: Fraunhofer IKTS

So sieht ein Prototyp aus, den das Amarea-Team und das Fraunhofer-IKTS entwickelt hatten. Foto: Fraunhofer IKTS

Österreicher beteiligen sich an Fraunhofer-Ausgründung

Wien/Dresden, 21. November 2023. Die Wiener Keramikdruck-Firma „Lithoz“ steigt bei der Fraunhofer-Ausgründung „Amarea“ in Dresden ein. Das haben Lithoz und Amarea heute mitgeteilt. Die beiden Unternehmen wollen sich nun mit ihren fortgeschrittenen 3D-Drucktechnologien gemeinsam neue Märkte in der Halbleiterindustrie und Luftfahrt erschließen.

„Wir nutzen das Geld, um die Ãœberführung von der Entwicklungsanlage zur Serienanlage anzuschieben“, kündigte Amarea-Mitgründer Lutz Gollmer ab. „Geplant ist, das Ende nächstes Jahr der erste 3D-Drucker ausgeliefert wird.“

6 Werkstoffe in einem Druckvorgang

Amarea hatte sich 2023 aus dem „Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme“ (IKTS) in Dresden ausgegründet. Das Unternehmen ist auf 3D-Drucker spezialisiert, die Bauteile aus bis zu sechs verschiedenen Werkstoffen in einem einzigen Prozess additiv erzeugen können. Dabei erzeugt das System tröpfchenweise aus Keramiken, Thermoplaste, Polymers, Metallen oder Komposit-Materialien besonders präzise Strukturen. Dabei erstarrt „das thermoplastische Ausgangsmaterial im Bruchteil einer Sekunde“, betonen die Amarea-Ingenieure. Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren lassen sich mit diesem Nanoliter-Tropfenverfahren eine besonders hohe Dichte und Oberflächenqualität erzielen, versichern sie. Erzeugen lassen sich mit diesem additiven Verfahren beispielsweise besondere Werkzeuge, besonders feingliedrige Elektronik-Baugruppen, Flugzeug- und Raumschiff-Komponenten, aber auch ungewöhnliche Schmuckstücke.

Die Belegschaft des Unternehmen besteht aus den vier Gründern. Neben Lithoz ist auch die „Sächsische Beteiligungsgesellschaft“ (SBG) bei Amarea Technology mit an Bord, außerdem ein privater Investor aus Sachsen-Anhalt.

Der neue Anteilseigner „Lithoz“ wiederum ist auf Keramik-Drucker spezialisiert. Das österreichische Unternehmen beschäftigt rund 150 Menschen an vier Standorten, wobei sich der Hauptsitz in Wien befindet.

Ãœber die Höhe der Kapitalbeteiligung machten die Partner keine Angaben. „Ãœber die Höhe der Beteiligung ist mit Lithoz stillschweigend vereinbart worden“, teilte Lutz Gollmer mit.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Amarea, Lithoz

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt