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Neue 3D-Drucker setzen Bauteile aus unterschiedlichen Materialien zusammen

Robert Johne, Steven Weingarten und Lutz Gollmer (v.l.n.r.) sowie Philipp Horn kommerzialisieren in der Fraunhofer-Ausgründung "Amarea Technology" die selbstentwickelte Multi-Material-Jetting-Technologie. Foto: Amarea Technology via Fraunhofer IKTS

Robert Johne, Steven Weingarten und Lutz Gollmer (v.l.n.r.) sowie Philipp Horn kommerzialisieren in der Fraunhofer-Ausgründung „Amarea Technology“ die selbstentwickelte Multi-Material-Jetting-Technologie. Foto: Amarea Technology via Fraunhofer IKTS

Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS Dresden gründet Firma „Amarea Technology“ aus

Dresden, 13. September 2023. Längst können 3D-Drucker nicht mehr nur Plaste-Artefakte erzeugen: Industrielle Modelle, auch „Additive Fertigungsanlagen“ genannt, generieren längst auch Triebwerkteile, Beschleuniger-Bauteile und andere Komponenten aus Titan, Eisen oder Kupfer. Der jüngste Trend sind „Multi-Material“-3D-Drucker, die komplette Geräte aus mehreren Werkstoffen wie beispielsweise kleine Motoren aus Keramik, Kupfer und Kunststoff hervorbringen. Das Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS hat kürzlich mit der „Amarea Technology GmbH“ ein Unternehmen ausgegründet, das auf eben solche Multimaterial-3D-Drucker spezialisiert ist.

Spezialanfertigungen leichter möglich

„Der Multi-Material-3D-Druck eröffnet Herstellern die Chance, Produkte noch besser als zuvor an die Bedürfnisse der Anwender anzupassen“, erklären Steven Weingarten, Lutz Gollmer, Philipp Horn und Robert Johne, die „Amarea“ im Februar 2023 offiziell gegründet haben. „Durch die Verkürzung der Prozesskette können zudem die Produktionszeiten und -kosten signifikant gesenkt, die Produktvielfalt erweitert sowie leistungsfähigere und robustere Bauteile oder Baugruppen hergestellt werden.“

So sieht ein Prototyp aus, den das Amarea-Team und das Fraunhofer-IKTS entwickelt haben und gemeinsam mit der TU Dresden erproben. Foto: Fraunhofer IKTS

So sieht ein Prototyp aus, den das Amarea-Team und das Fraunhofer-IKTS entwickelt haben und gemeinsam mit der TU Dresden erproben. Foto: Fraunhofer IKTS

Bis zu sechs verschiedene Werkstoffe einsetzbar

Sie wollen ihre Multi-Material-Jetting-Technologie nun kommerzialisieren. Die Anlagen unterstützen laut IKTS-Angaben bis zu sechs Druckköpfe, können also schichtweise Bauteile und Geräte aus bis zu sechs verschiedenen Materialien nach Computermodellen aufbauen. Das können zum Beispiel Sensoren oder Aktoren aus Metall, Hartmetall, Glas, Verbundwerkstoffen oder Polymeren sein. Als Zielbranchen für ihre Additiven Anlagen sehen die Gründer beispielsweise und Chipindustrie, Sonderwerkzeugbau, Automobilbau, Schmuck- und Uhrenindustrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik und Energietechnik. Bisher erreichen die Dresdner Bauteile bis auf 70 Mikrometer (Tausendstel Millimeter) genau 3D-drucken und erzielen dabei Geschwindigkeiten um die acht bis zwölf Kubikzentimeter pro Stunde und Druckkopf.

Quelle: Fraunhofer IKTS

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt