Alle Artikel mit dem Schlagwort: Keramik

Über Jahrzehnte hinweg hat das Fraunhofer-Keramikinstitut in Sachsen und Thüringen Materialien, den Aufbau und die automatisierte Produktion von Hochtemperatur-Elektrolyseuren und -Brennstoffzellen erforscht. Nun wollen die Ingenieure die Wasserstoff-Anlagen gemeinsam mit Thyssen erst in die Kleinserie und dann in die Massenproduktion überführen. Foto: Fraunhofer-IKTS

Fraunhofer und Thyssenkrupp bauen Pilotlinie für heiße Wasserspalter in Thüringen

Neue Hochtemperatur-Elektrolyseure basieren auf Forschungen des Dresdner Keramikinstituts IKTS Arnstadt/Dresden, 13. März 2024. Nach jahrzehntelanger Entwicklung will das Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS aus Dresden nun seine Hochtemperatur-Elektrolyseure gemeinsam mit Thyssenkrupp Nucera in die Serienproduktion transferieren. Dabei handelt es sich um keramikbasierte Anlagen, die Wasser unter Stromeinsatz und bei sehr hohen Temperaturen von fast 1000 Grad in Sauerstoff sowie den Energieträger Wasserstoff aufspalten. Dies Reaktorstapel („Stacks“) dieser „SOEC“-Elektrolyseure wollen beide Partner nun im Thüringischen Arnstadt ab dem ersten Quartal 2025 probefertigen. Das haben das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) und die Thyssen-Tochter heute mitgeteilt.

Robert Johne, Steven Weingarten und Lutz Gollmer (v.l.n.r.) sowie Philipp Horn kommerzialisieren in der Fraunhofer-Ausgründung "Amarea Technology" die selbstentwickelte Multi-Material-Jetting-Technologie. Foto: Amarea Technology via Fraunhofer IKTS

Neue 3D-Drucker setzen Bauteile aus unterschiedlichen Materialien zusammen

Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS Dresden gründet Firma „Amarea Technology“ aus Dresden, 13. September 2023. Längst können 3D-Drucker nicht mehr nur Plaste-Artefakte erzeugen: Industrielle Modelle, auch „Additive Fertigungsanlagen“ genannt, generieren längst auch Triebwerkteile, Beschleuniger-Bauteile und andere Komponenten aus Titan, Eisen oder Kupfer. Der jüngste Trend sind „Multi-Material“-3D-Drucker, die komplette Geräte aus mehreren Werkstoffen wie beispielsweise kleine Motoren aus Keramik, Kupfer und Kunststoff hervorbringen. Das Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS hat kürzlich mit der „Amarea Technology GmbH“ ein Unternehmen ausgegründet, das auf eben solche Multimaterial-3D-Drucker spezialisiert ist.

Sächsische Nanofilter säubern kanadischen Boden

Mit Fleischmaschinen hat Andreas Junghans angefangen – heute gilt er als Pionier für keramische Filteranlagen Frankenberg, 13. September 2022. Andreas Junghans ist ein Tüftler der alten Schule. Es gibt kaum etwas Stählernes unterhalb der Tankerklasse, das er noch nicht gebaut hat: Er hat die Fleischwölfe seines Vaters in Chemnitz repariert, dann Tausende „McDonald’s“-Imbissbuden weltweit mit seinen selbstkonstruierten Kühlschränken ausgestattet. Seine Filteranlagen helfen den Kanadiern, verölten Böden zu säubern. Heute beschäftigt er in seinem Metallbau-Unternehmen im sächsischen Frankenberg rund 30 Menschen – und gilt als Pionier der Nanokeramikfilter-Anlagentechnologie.

In der weltweit einzigartigen Recycling-Anlage in Thallwitz bei Leipzig werden biologische Abfälle wieder in nutzbare Stoffe gewandelt, beispielsweise in synthetische Kraftstoffe und Biowachse. Foto: Fraunhofer-IKTS

Speisereste als Flugzeug-Treibstoff

Fraunhofer startet mit Partnern weltweit einzigartige Anlage, die aus Fettresten synthetischen Kraftstoff und Wachs macht Thallwitz/Dresden, 28. Juli 2022. Um Essensreste und andere biologische Abfälle wieder in nutzbare Stoffe umzuwandeln, hat das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) aus Dresden gemeinsam mit Industrie- und Forschungspartnern laut eigenen Angaben eine weltweit einzigartige Anlage in Thallwitz bei Leipzig gebaut. In einer Vorstufe produziert der Komplex Biogas aus alten Fetten der Gastronomie und Lebensmittelproduktion. Und daraus macht die Anlage dann synthetische Kraftstoffe und Bio-Wachse. Bei Bedarf lässt sich ein keramischer Elektrolyseur zuschalten, der die benötigten Stoffe für den Prozess mit Hilfe von Solar- oder Windstrom bereitstellt. Das IKTS will das innovative Anlagenkonzept nun gemeinsam mit einem Leipziger Unternehmen für die Produktion im Industriemaßstab weiterentwickeln.

Keramischer Plattenstapel ("Stack") aus dem Fraunhofer-IKTS, der als Herzstück für Brennstoffzellen und Elektrolyseure dienen kann. Foto: Heiko Weckbrodt

Keramik-Elektrolyseure sollen Abgase in Dünger und Treibstoff verwandeln

Fraunhofer-Experte: Durch 30 % höhere Effizienz lohnen sich Koppelprozesse heute mehr denn je Dresden, 26. Juli 2022. Moderne Brennstoffzellen und Elektrolyseure können nicht nur vergleichsweise umweltfreundlich Wasserstoff oder Strom erzeugen, sondern weit effizienter als frühere Lösungen auch Synthesegas, Ammoniak und weitere Ausgangsstoffe zum Beispiel für die Düngerproduktion und als Erdgas-Ersatz. Dabei können sich auch Kohlendioxid, Stickstoffe und andere Abgase unschädlich machen. Das hat Prof. Alexander Michaelis, der Leiter des Fraunhofer-Keramikinstituts IKTS in Dresden, eingeschätzt.

Der Ceracode-Druckkopf für keramische Tinte, mit dem die Codes auf den Bauteilen aufgebracht werden. Foto: Senodis

Mehr Kapital für Keramiktinten-Firma Senodis Dresden

Fonds sehen gute Marktchancen für die bei Fraunhofer entwickelte Kodierungstechnik Dresden, 25. Februar 2022. „Senodis Technologies“ aus Dresden bekommt 1,5 Millionen Euro Risikokapital vom „High-Tech Gründerfonds“ (HTGF), „Technologiegründerfonds Sachsen“ (TGFS) und vom Bestandsinvestor „Fraunhofer Technologie Transfer Fonds“ (FTTF). Das haben der HTGF und Senodis mitgeteilt.

Restaurierte Elefantenkopf-Vase mit angesetztem Ersatz-Rüssel aus dem 3D-Drucker. Foto: Heike Ulbricht für die SKD

3D-Drucker reparieren historische Porzellanvasen

Fraunhofer Dresden und Kunstsammlungen restaurieren Kunstschätze mit Hightech und Originalmaterialien Dresden, 23. November 2021. 3D-Druck, Digitale Zwillinge, Terahertz-Quellen und andere Hochtechnologien helfen Restauratoren, historische Kunstgegenstände genauer zu analysieren, zu konservieren und zu reparieren. Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) in Dresden hat nun gemeinsam mit sächsischen Partnern innovative Verfahren entwickelt, um abgebrochene Kleinteile aus Porzellan von wertvollen alten Prunkvasen im 3D-Drucker zu rekonstruieren.

So sehen die gebrannten wasserdurchlässigen Pflasterziegel aus. Foto: Keramikinstitut Meißen

Keramikinstitut Meißen entwickelt wasserdurchlässige Pflasterziegel

Neues Steine soll Wege ermöglichen, die den Boden nicht mehr versiegeln Meißen, 4. November 2021. Damit gepflasterte Wege und Parkplätze den Boden nicht mehr so dicht versiegeln und Regenwasser versickern lassen, hat das private Keramikinstitut in Meißen wasserdurchlässige Pflasterziegel entwickelt und inzwischen in die Produktion überführt. Das geht aus einer Institutsmitteilung hervor.

Die Pilotanlage von Sunfire in Dresden-Reick hat mit der Dieselproduktion aus Luft, Wasser und Ökostrom begonnen. Foto: Sunfire/ Cleantech Media

Wasserstoff gefragt: Sunfire Dresden baut Elektrolyseur-Produktion aus

Millioneninvestitionen geplant, Belegschaft soll sich verdoppeln Dresden, 27. Juli 2021. Weil immer mehr Stahlwerke, Öl-, Chemie- und Energieunternehmen Wasserstoff auf elektrochemischem Weg mit Elektrolyse-Anlagen von Sunfire erzeugen wollen, baut das Dresdner Unternehmen seine Produktionskapazitäten nun stark aus. Das hat Sunfire-Technikchef Christian von Olshausen angekündigt. Insgesamt werde die Firma dafür bis 2025 einen dreistelligen Millionenbetrag investieren. Wie genau das Unternehmen diese Ausgaben finanzieren will, mochte er nicht verraten, kündigte aber an: „Wir stellen auch neues Personal ein.“ In den nächsten Jahren werde die Belegschaft dadurch stark wachsen: von derzeit 250 auf dann über 500 Beschäftigte oder womöglich noch mehr.

Außen mit Elektrotechnik bedruckt: die keramischen Miniöfen können PCR-Tests von Viren beschleunigen. Foto: Fraunhofer IKTS

Keramische Mikroöfen für rasche Viren-Analysen

Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS Dresden erzeugt im 3D-Drucker Module für schnelle Erbgut-Tests Dresden, 16. Juni 2021. Corona hat das weltweite Interesse an schnellen und dennoch zuverlässigen Virentests stark wachsen lassen. Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) in Dresden hat dafür nun neuartige Labormodule entwickelt. Mit diesen kleinen „μPCR“-Öfen aus dem 3D-Drucker lässt sich die „Polymerase-Kettenreaktion“ (Polymerase Chain Reaction, kurz: PCR) für derartige Erbgut-Analysen deutlich beschleunigen.

Auch Hitze und aggressive Chemikalien in der Metallverarbeitung oder bei intensiven Reinigungsprozessen in der Lebensmittel- und Pharmabranche können die Keramik-Codes auf Industriebauteilen nicht zerstören. Foto: Fraunhofer-IKTS

Dresdner Starthilfe für Keramiktinten-Firma „Senodis“

Wirtschaftsförderer besorgen neues Domizil und Geld für Demonstrator Dresden, 5. Mai 2021. Dresdner Wirtschaftsförderer haben der Fraunhofer-Ausgründung „Senodis“ Starthilfe in der Corona-Krise gegeben: Sie haben das junge Unternehmen im Technologiepark Nord am Ardenne-Ring angesiedelt. Außerdem konnten die Gründer mit rund 80.000 Euro Innovationszuschuss eine Anlage aufbauen, die potenziellen Kunden ihre innovative Bauteil-Beschriftung mit keramischer Tinte demonstriert. Das geht aus einer Mitteilung der Landeshauptstadt Dresden hervor.

Freuen sich über die Kapitalspritze: Die Watttron-Chefs Ronald Claus von Nordheim, Michaela Wachtel, Marcus Stein und Sascha Bach (v.l.n.r. ). Foto: Watttron

BMW-Erbin Klatten investiert in Freitaler Watttron

TU-Ausgründung ist auf sparsame Keramikheizungen für Fabriken spezialisiert Freital/Dresden, 25. April 2020. BMW-Erbin Susanne Klatten und weitere Investoren stecken 3,4 Millionen Euro in das Heiztechnologie-Unternehmen „Watttron“. Die sächsischen Ingenieure wollen die Kapitalspritze nutzen, um mit ihren Keramikheizern auch in der Biotechnologie, Chemie und 3D-Elektronik sowie auf asiatischen Märkten Fuß zu fassen und eine Serienproduktion anzukurbeln. Das geht aus einer Mitteilung der – inzwischen in Freital angesiedelten – Ausgründung der TU Dresden hervor.

Prof. Bruno Henriques. Foto: Danielle Cezar

Anti-Keim-Tattoos für Keramikzähne

Maschinenbauexperte Henriques aus Brasilien will in Dresden mit Lasern Zahnimplantate gegen Bakterien immun machen Dresden, 17. Dezember 2019. Der brasilianische Maschinenbau-Professor Bruno Henriques ist nach Dresden gekommen, um hier Zahnimplantate hauchfein mit Lasermustern zu gravieren. Dadurch sollen künstliche Zähne in Zukunft länger halten und Bakterien zum Teufel jagen können. Für dieses Entwicklungsprojekt hat er nun ein Humboldt-Stipendium und anderthalb Jahre Zeit bekommen. Das hat die TU Dresden als Gastgeber des brasilianischen Ingenieurs mitgeteilt.

Das IKTS Dresden arbeitet auch für die Kühlung von Elektronik an elektrokalorischen Keramiken. Jetzt sollen sie auch für neuartige Wärmepumpen und Kühlschränke eingesetzt werden. Foto: Fraunhofer IKTS

Kühlen durch elektrische Felder: Fraunhofer entwickelt innovative Wärmepumpen

Elektrokalorische Anlagen sollen leise und hocheffizient arbeiten – auch Dresdner Institute beteiligt Dresden/Freiburg, 6. Dezember 2019. Fraunhofer entwickelt derzeit neuartige Wärmepumpen, die mit elektrischen Feldern statt mit Verdichtern arbeiten. Diese „elektrokalorischen Pumpen sind effektiver, leiser und umweltfreundlicher als heutige Modelle. Beteiligt sind auch sächsische Fraunhofer-Institute.

Dr. Maria Manuel Barbosa zeigt eine mit dem Fraunhofer-Keramikschild beschichtete Modell einer Turbinenschaufel Im Fraunhofer-Institutszentrum an der Winterbergstraße in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Keramische Klimaschutz-Schilde für Flugzeuge

Fraunhofer-Ingenieurinnen aus Dresden haben eine Hightech-Suppe angerührt, die den Treibstoffverbrauch und die Umweltbelastung von Flugzeug-Triebwerken mindern soll. Dresden, 26. September 2019. Damit Flugzeuge künftig weniger Treibstoff verbrauchen und auch die Umwelt nicht mehr so stark belasten, haben die Fraunhofer-Ingenieurinnen Dr. Maria Manuel Barbosa und Dr. Laura Toma in Dresden einen neuartigen Hitzeschutzschild entwickelt – auch als Beitrag zum Klimaschutz. Mit dieser besonderen Keramikschicht veredelte Triebwerke können heißer als normale Turbinen betrieben werden. „Durch unsere Beschichtung lassen sich die Betriebstemperaturen an den Turbinenschaufeln um etwa 150 Grad anheben“, betont Dr. Barbosa, die im Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) auf das „Thermische Spritzen“ spezialisiert ist. Dadurch steige der Wirkungsgrad der Antriebe, während der Kerosin-Verbrauch und Schadstoff-Ausstoß sinke.