Forschung, News, zAufi

Keramikinstitut Meißen entwickelt wasserdurchlässige Pflasterziegel

So sehen die gebrannten wasserdurchlässigen Pflasterziegel aus. Foto: Keramikinstitut Meißen

So sehen die gebrannten wasserdurchlässigen Pflasterziegel aus. Foto: Keramikinstitut Meißen

Neues Steine soll Wege ermöglichen, die den Boden nicht mehr versiegeln

Meißen, 4. November 2021. Damit gepflasterte Wege und Parkplätze den Boden nicht mehr so dicht versiegeln und Regenwasser versickern lassen, hat das private Keramikinstitut in Meißen wasserdurchlässige Pflasterziegel entwickelt und inzwischen in die Produktion überführt. Das geht aus einer Institutsmitteilung hervor.

Split bremst Schwindung

Die Keramikforscher haben für ihre durchlässigen Ziegel eine spezielle Mischung aus Gesteinssplitt, Ton und Feldspat angerührt und gebrannt. Im Ofen verringern der Ton und Feldspat in der Mischung ihr Volumen. Der Split verhindert jedoch, dass sich der Baustein insgesamt verkleinert. Durch diese ausgebremste „Schwindung“ entsteht laut den Angaben des Keramikinstituts „ein offenporiger massiver Ziegel“.

Dieser Ziegel lasse fünfmal mehr Wasser passieren als wasserdurchlässige Betonsteine („Drainbeton“). Anderseits ähnele er äußerlich normalen Pflasterklinkern, fühle sich ähnlich an und bleibe auch bei Regen rutschfest.

Instituts-Wurzeln reichen bis 1949 zurück

Das Meißner Institut geht auf das staatliche Forschungsinstitut für technische Keramik zurück, das 1949 in Hermsdorf entstanden war. 1958 gründete diese DDR-Forschungseinrichtung ein „Zentrallabor der feinkeramischen Industrie“ in Meißen aus. Zwei Jahre später entstand daraus der „Wissenschaftlich-technische Betrieb Keramik“ (WTK) in Meißen. Nach der Wende noch unter dem Kürzel WTK privatisiert, firmierte sich der Betrieb im Jahr 2000 zur „KI Keramik-Institut GmbH“ um. Das Forschungsunternehmen baute in den folgenden Jahren ein eigenes Technikum auf und aus und richtete ein Testfabrik ein. Das Institut entwickelte unter anderem einen Solardachziegel, keramische Verbundwerkstoffe für Brennerdüsen und keramische Wabenkörper für die Rauchgasreinigung. Insgesamt sind im Keramikinstitut 21 Mitarbeiter tätig.

Autor: hw

Quelle: Keramikinstitut Meißen

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt