Türkische Umwelttechnik-Firma „Episome“ sucht in Dresden Risikokapitalisten
Dresden/Istanbul, 4. November 2021. Murat Balaban ist extra aus der Türkei nach Dresden gekommen, um hier Investoren für sein Umwelttechnik-Unternehmen „Episome Biotechologies“ zu gewinnen. Er und sein Team hat nämlich eine besondere Recycling-Methode entwickelt, um Abfälle aus Papierfabriken in Treibstoffe umzuwandeln. Dafür setzen die Türken spezielle Bakterien ein, die Zellulose-Schlamm aus den Papierindustrie auffressen und dabei Biogas freisetzen sowie Dünger übrig lassen. Das Gas lässt sich dann in Flüssig-Erdgas (LNG) verwandeln, mit dem sich Laster, Busse und Schiffe etwas umweltfreundlicher als bisher antreiben lassen.
Erklärvideo von Episome zum Verwertungsprozess:
Pilotanlage soll 2023 in den Niederlanden starten
Nun möchte Murat Balaban gemeinsam mit „DBG Bio Energy“ und weiteren Partnern in den Niederlanden eine Anlage bauen, die diese Technologie in einem industriellen Maßstab erprobt – und zwar in einem, in dem die Zellulose-Reste aus den großen Papierfabriken in Deutschland und den Benelux-Staaten umgeschlagen werden. Diese neue Anlage soll dann pro Jahr 300.000 Tonnen Papierabfall verarbeiten und daraus 24 Millionen Kubikmeter Flüssig-Erdgas sowie 135.000 Tonnen Dünger erzeugen. Baubeginn für die Anlage soll 2022 sein. Ein Jahr später soll sie beginnen, die ersten Abfälle zu verarbeiten.
Expansion nach Nordamerika geplant
Parallel dazu plant Murat Balaban auch, mit seinem Unternehmen in Nordamerika Fuß zu fassen. Auch für diese Expansionspläne bemüht er sich derzeit – unter anderem auch in Dresden – um rund 3,2 Millionen Euro von Risikokapitalgebern. „Episome Biotechologies wurde 2014 gegründet und hat derzeit zehn Mitarbeiter.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Interview Murat Balaban bei den Hightech Venture Days 2021 in Dresden, Episome Biotechologies, DBG Bio Energy
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.