Laut „Automobilwoche“ will Volkswagen keine ID-Stromer mehr in ehemaliger Phaeton-Schmiede bauen
Dresden, 17. September 2023. Volkswagen will laut einem Bericht der „Automobilwoche“ die Autoproduktion in Dresden ganz einstellen. Die Beschäftigten – derzeit sind es rund 340 – sollen andere Aufgaben bekommen. Das berichtet das Blatt unter Berufung auf „Unternehmenskreise“. VW bestätigte den Bericht nicht, dementierte ihn aber auch nicht – man werde sich „nicht an Spekulationen in Medien beteiligen“, erklärte ein Unternehmens-Sprecher auf Oiger-Anfrage.
Mit den Subventionen sinkt auch Nachfrage nach Elektroautos – auch Zwickau unter Druck
Sollte sich der Bericht bestätigen, könnte der Grund die schlechte Nachfrage nach den ID-Elektroautos von VW sein, seitdem diese und andere Stromer immer weniger durch den Bund subventioniert werden. Das Unternehmen hat daraufhin bereits einen Personalabbau in seiner Elektroauto-Leitfabrik in Zwickau angekündigt. Auch die Manufaktur Dresden stellt derzeit ID3-Stromer her.
2022 als Prestige-Manufaktur für VWs Oberklasse-Experiment „Phaeton“ gestartet
Die Gläserne VW-Manufaktur in Dresden war 2002 als Prestigeprojekt des VW-Konzernvorstands entstanden: Dort baut Volkswagen bis 2016 das wenig erfolgreiche Oberklasse-Auto „Phaeton“. Nach dessen Ende rüstete VW die Dresdner Kleinfabrik 2017 auf die E-Golf-Produktion um und im Herbst 2020 auf die Fertigung des Elektroautos ID3. Parallel dazu profilierte sich die Manufaktur als Testfabrik und als Zentrum der E-Mobilität. Sie eröffnete auch einen – inzwischen wieder eingeschlafenen – Firmeninkubator und ein Entwicklungszentrum, das mittlerweile in die „Universellen Werke Dresden“ umgezogen ist.
Job-Garantie läuft bis 2029
Wie es nun weitergeht, wird von dem „Performance Programm“ genannten Sparplan abhängen, an dem die Konzernzentrale derzeit schreibt. „Die Marke Volkswagen Pkw erarbeitet derzeit ergebnisoffen ein detailliertes Maßnahmenpaket zur Umsetzung eines Performance Programms“, hieß es dazu von dem VW-Sprecher. „Ziel ist es, die globale Wettbewerbsfähigkeit weiter zu erhöhen und der volatilen Marktsituation zu begegnen. Dazu steht das Unternehmen in Gesprächen mit der Arbeitnehmervertretung. Die standortunabhängige Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung bis 2029 hat weiterhin unverändert Bestand.“
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Automobilwoche, VW, Oiger-Archiv
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