Monate: August 2021

Der Schriftzug signalisiert, dass Chemnitz für den Zufluss der Bundes-Wasserstoffmillionen bereits ist und zeigt zugleich das Areal, auf dem das Hydrogen and Mobility Innovation Center (HIC) entstehen soll. Foto: Ernesto Uhlmann für Hzwo / HIC

80 Unternehmen am Wasserstoffzentrum Chemnitz interessiert

Nur noch 3 im Rennen: Chemnitz, Duisburg und Pfeffenhausen Chemnitz, 15. August 2021. Reichlich 80 Unternehmen wollen das geplante „Hydrogen and Mobility Innovation Center“ (HIC) nutzen, das ein Konsortium sächsischer Wasserstoff-Forscher und -Unternehmer in Chemnitz aufbauen wollen. Das hat Karl Lötsch vom Bündnis „HZwo“, das den HIC-Antrag bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) eingericht hatte, mitgeteilt.

Tino Jacob vom Kunststoffzentrum Leipzig zeigt im "SIG Science Talk" die Mikrospritzgießmaschine. Bildschirmfoto aus: "SIG Science Talk"

Filigrane Medizintechnik aus der Mikrospritze

Kunststoffzentrum Leipzig senkt mit Mikro-Spritzgießmaschine den Materialverbrauch drastisch Leipzig, 13. August 2021. Um künftig auch sehr feingliedrige Bauteile für Spenderorgan-Transportboxen, Akupunkturnadeln und andere Medizintechnik zu produzieren, entwickeln Ingenieure vom Zuse-Institut „Kunststoffzentrum Leipzig“ (KUZ) derzeit ein sehr sparsames Mikrospritzgießverfahren. Im Vergleich zu herkömmlichen Maschinen können diese Systeme selbst kleinste Strukturen erzeugen, die nur wenige Milligramm wiegen, verkleinern die dabei entstehenden Abfallmengen zudem drastisch. Das hat KUZ-Experte Tino Jacob mitgeteilt.

Schweißroboter, wie ihn auch Metallbaufirmen aus dem Handwerk in Sachsen einsetzen. Foto: André Wirsig für die Handwerkskammer Dresden

Roboter in Sachsens Handwerk auf dem Vormarsch

Meister setzen die stählernen Gesellen vor allem auf Routinearbeiten an Dresden, 12. August 2021. Immer mehr Handwerker in Sachsen setzen Roboter ein: Die stählernen Kollegen belegen Brötchenbleche, schneiden Steinblöcke zurecht und stellen Schindeln her. Und rechnet man auch verwandte Technologien mit ein, so sichten sie beispielsweise als Drohnen baufällige Dächer oder motzen als Exoskelette normale Bauarbeiter zu Superkraftmeiern auf. Die Einsatzbilanz fällt allerdings recht unterschiedlich aus und immer wieder zeigt sich: „Industrieroboter sind nicht immer 1 zu 1 im Handwerk einsetzbar“, betont Sprecher Daniel Bagehorn von der Handwerkskammer Dresden. „Diesen Verbesserungsbedarf melden wir dann auch immer an die Forscher und Firmen zurück.“

Prof. Dirk Reichelt von der HTW Dresden kann mit dem Smartphone Informationen aus der "intelligenten Materialbox" auslesen. Foto: HTW/ IPMS

„Lab X“-Inkubator Dresden soll Studenten beim Gründen helfen

Hochschule für Technik und Wirtschaft will hoch über der Stadt kreative Ideen beflügeln Dresden., 11. August 2021. Damit mehr Studenten den Weg in die Selbstständigkeit wagen, hat die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden mit dem „Lab X“ einen eigenen Unternehmens-Ausbrüter eingerichtet. Das haben der Informatiker Prof. Dirk Reichelt und der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Stephan Kühnel von der HTW heute mitgeteilt – beide leiten den neuen Inkubator.

In diesem Schnitt durch Schnitt durch Lebergewebe sind die Mesenchymzellen rosa markiert. Wenn sie dei "Duktalzellen" (gelb und blau) berühren, hemmen sie deren Regeneration. Wenn sie auf Berührungen verzichten, wird die Selbstreparatur wieder angeregt. Abb.: Anna Dowbaj, Meritxell-Huch-Gruppe, MPI-CBG

Planck-Forscherinnen entschlüsseln Selbstreparatur der Leber

Teams aus Dresden und Cambridge identifizieren Mesenchym-Zellen als Regenerations-Schalter Dresden, 11. August 2021. Zellbiologinnen haben in Dresden eine vereinfachte Leber – ein „Organoid“ – im Labor gezüchtet. Dabei haben sie wichtige Mechanismen entziffert, die eine menschliche Leber reparieren oder unkontrollierte Wucherungen, also Krebs auslösen können. Dies geht aus einer Studie hervor, die Lucía Cordero-Espinoza, Anna Dowbaj und weitere Forscher vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden, vom Gurdon-Institut Cambridge sowie der Uni Cambridge nun vorgelegt haben.

Bildschirmfoto aus dem Werbevideo für das Kinderbuch "Schlecki Leckermaul" (Wunderhaus-Verlag)

Harfenistin bittet um Internetschwarm-Hilfe für Kinderbuch über die Lebkuchenkatze

Geschichte über ein gebackenes Kätzlein, das aus dem Ofen springt, soll im Dresdner Wunderhaus-Verlag erscheinen Dresden, 10. August 2021. Die Dresdner Harfenistin Marianna Korsh hat letztens zu Weihnachten eine Lebkuchen-Katze gebacken, die lebendig wurde, und will nun deren Geschichte in einem Kinderbuch erzählen. Um den Buchdruck zu finanzieren, hat sie den Internetschwarm um Unterstützung gebeten. Allerdings hat sie nur noch fünf Tage Zeit, um das selbstgesteckte Ziel von 3000 Euro einzuwerben: „Wir brauchen noch ein wenig Hilfe“, appelliert sie daher nun per Facebook an den Internetschwarm: „Bitte unterstützt unser neues Kinderbuch!“

Kräne verladen im Alberthafen Dresden einen Wagenkasten. Viele Unternehmen sind auf die Elbe angewiesen, um sperrige und sehr schwere Maschinen und andere Güter zu transportieren. Foto: SBOKräne verladen im Alberthafen Dresden einen Wagenkasten. Viele Unternehmen sind auf die Elbe angewiesen, um sperrige und sehr schwere Maschinen und andere Güter zu transportieren. Foto: SBO

Nur jedes zehnte Unternehmen will zurück zu einheimischen Lieferketten

Ifo-Forscher: Rückverlagerung würde Deutschland 10 % Wirtschaftsleistung kosten München, 10. August 2021. Trotz aller Diskussionen um eine mögliche Rückverlagerung industrieller Produktion nach Europa will nur jedes zehnte deutsche Unternehmen künftig verstärkt auf einheimische Lieferketten setzen. Das geht aus einer Umfrage und Analyse des Ifo-Wirtschaftsforschungsinstituts „Ifo“ aus München im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) hervor. „Viele Firmen planen stattdessen, ihre Lagerhaltung auszubauen und die Anzahl ihrer Zulieferer zu erhöhen“, berichtete Lisandra Flach, die das Ifo-Zentrum für Außenwirtschaft leitet.

Leistungshalbleiter wie diese vertragen Spannungen um die 1200 Volt. Nun will Infineon neben der Produktion auch die Entwicklung von Hochspannungs-Elektronik in Dresden konzentrieren. Foto: Infineon

Schaltkreis-Umsätze legen um 24 % zu

Nachfrage speist sich nicht nur aus dem Neustart nach Corona Scottsdale, 9. August 2021. Hersteller von Logikchips für den Industrieeinsatz, flüchtigen  Speichern (dRAMs), Autoelektronik und Bildschirm-Treiberschaltkreisen können in diesem Jahr mit exorbitanten Umsatzwachsraten zwischen 31 und 47 Prozent rechnen. Das hat das US-Marktforschungsunternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona prognostiziert. Insgesamt werden demnach die globalen Schaltkreis-Umsätze in diesem Jahr um 24 Prozent zulegen – trotz der jüngsten Produktionsenpässe.

Der Chemiker Xinliang Feng will am Dresdner Elektronikzentrum cfaed auch kohlenstoffbasierte Schaltkreis.Technologien erforschen. Foto: cfaed

Laborkomplex in Schnellbauweise für 2D-Chemiker und Quantenphysiker in Dresden

8 Millionen Euro teurer Komplex entstand – ähnlich wie Container-Kitas – nach dem Baukastenprinzip Dresden, 9. August 2021. Damit die Quantenphysiker, 2D-Chemiker und Exzellenzelektroniker der TU Dresden besser forschen können, ziehen sie nun zusammen in einen neuen Labor- und Bürokomplex auf dem Uni-Campus. Das hat Prof. Xinliang Feng mitgeteilt, der an der Uni einerseits den Sonderforschungsbereich (SFB) 1415 zur „Chemie der synthetischen zweidimensionalen Materialien“ leitet, anderseits am Dresdner Zukunftselektronikzentrum „Cfaed“ die Professur für „molekulare Funktionsmaterialien“ inne hat. „Wir brauchen einfach mehr Platz“, erklärte der aus China stammende 2D-Material-Experte.

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen setzt auf Innovations-Lotsen

88 Millionen Euro aus EU-Fonds geflossen – auch 800 neue Jobs sind entstanden Dresden, 8. August 2021. Damit die sächsische Wirtschaft neue Erfindungen schneller in bare Münze verwandeln kann, hat die Landesregierung in den Jahren 2014 bis 2020 rund 88 Millionen Euro aus dem „Europäischen Sozialfonds“ (ESF) in die Innovationsförderung geleitet. Unter anderem entstanden dadurch rund 800 Jobs für Innovations- und Transferlotsen, denen Gehalt der Staat in der Regel hälftig subventioniert. Das hat das sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) heute in Dresden mitgeteilt.

Ein Halbzellen-Modul von Solarwatt. Bifaziale Module kommen auch ins Produktionsprogramm. Foto: Solarwatt

Solarbanden klauen in Sachsen 100 Wechselrichter

Profidiebe demontieren Photovoltaik-Technik für 375.000 Euro Dresden, 7. August 2021. Solaranlagen sind ein beliebtes Ziel für hochspezialisierte Banden geworden. Im ersten Halbjahr 2021 demontierten und stahlen diese Photovoltaik-Diebe 100 Wechselrichter sowie Solarmodule und andere Technik im Gesamtwert von über 375.000 Euro in Sachsen, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in Dresden mit. Der Beutewert schwankt allerdings stark von Halbjahr zu Halbjahr.

Roboterin im Futurium Berlin. Foto: Heiko Weckbrodt

Mobile Roboter auf dem Vormarsch

Förderation rechnet mit über 30 % Marktwachstum pro Jahr für „autonome mobile Roboter“ Frankfurt am Main/Dresden, 6. August 2021. Mobile Roboter sind zwar bisher immer noch in der Minderzahl gegenüber ihren festverankerten Brüdern und Schwestern, den Industrierobotern. Sie werden in den kommenden Jahren aber ein stark wachsende Rolle in der Logistik, in Fabriken, aber auch im öffentlichen Leben und in Haushalten spielen. Das hat die „Internationale Förderation für Robotik“ (IFR) in Frankfurt am Main prognostiziert. Sie rechnet in diesem Sektor mit über 30 Prozent Umsatzwachstum pro Jahr.

Ein Kranwagen hebt den Container-Aufleger vom Sattelschlepper auf den Eisenbahn-Wagon im Alberthafen Dresden. Foto: SMWA

Containerzüge rollen bald auch aus Rumänien nach Sachsen

Alberthafen profiliert sich als Straße-Schiene-Umschlagplatz zwischen Ost- und Nordeuropa Dresden/Curtici, 6. August 2021. Der Dresdner Alberthafen baut seine Position als Umschlagplatz zwischen Ost- und Nordeuropa aus: Ab September wird es auch eine Containerzug-Verbindung aus dem rumänischen Curtici nach Dresden und von dort weiter gen Skandinavien geben. Das haben die „Sächsische Binnenhäfen Oberelbe“ (SBO) mitgeteilt, die gemeinsam mit „Lkw Walther“ diese rollende Landstraße organisieren..

Eine Batteriezelle und daneben ein Schälchen Schwefel - die Dresdner Forscher und ihre Partner setzen große Hoffnungen in ihre Schwefel-Feststoffakkus. Foto: Fraunhofer IWS

Dresdner Forscher entwickeln Schwefel-Festakkus für Elektroflugzeuge

Konsortium arbeitet an besondere sicheren und billigen Speichern mit hoher Energiedichte Dresden, 5. August 2021. Um eine elektrische Luftfahrt zu ermöglichen, arbeitet derzeit ein Konsortium unter Dresdner Führung an einer neuartigen, weitgehend brandsicheren und besonders billigen Schwefel-Feststoffbatterie. Die soll solch eine hohe Energiedichte haben, dass damit nicht nur Drohnen und Luftschiffe, sondern auch Lufttaxis und ganze Flugzeuge abheben können. Das geht aus einer Mitteilung des federführenden Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden hervor. Das Bundesforschungsministerium fördert die „Entwicklung von Lithium-Schwefel Feststoffbatterien in mehrlagigen Pouchzellen“ (Solis) mit 1,8 Millionen Euro.

Blick in die Labore im Novaled-Hauptquartier Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsens Wirtschaft gibt mehr für Forschung aus

Forschungsquote stagniert allerdings Dresden, 5. August 2021. Die sächsischen Unternehmen haben zuletzt mehr in Forschung, Entwicklung (F/E) investiert: Im Jahr 2019 waren dies 1,45 Milliarden Euro und damit 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Forschungsstärke in der sächsischen Privatwirtschaft stagnierte allerdings: Die Betriebe investierten 1,2 Prozent ihrer Umsatzerlöse für F/E aus. Damit tritt Sachsen bei dieser wichtigen Kennzahl auf der Stelle – und bleibt sogar unter dem deutschen und dem ostdeutschen Durchschnitt. Das geht aus dem nun vorgestellten Bericht „Innovationsverhalten der sächsischen Wirtschaft“ hervor, der auf Unternehmens-Umfragen des „Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung“ (ZEW) basiert.