Alle Artikel in: Automobilindustrie

So sehen elektrische Kompressoren für Autos aus - hier ein Verdichter der TDDK-Mutter Toyota Industries Corporation. Foto: Toyota Industries Corporation

Autozulieferer TDDK baut Kompressorfabrik in Lausitz aus

Werk Straßgräbchen soll nach Millioneninvestition auch Elektro-Kompressoren herstellen Straßgräbchen, 19. September 2022. Der japanische Automobilzulieferer TDDK will seine Kompressorfabrik in Straßgräbchen in der Lausitz für mehrere Millionen Euro ausbauen. Das hat die sächsische Staatskanzlei (SSK) heute in Dresden nach einem Treffen zwischen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und TDDK-Managern mitgeteilt. Demnach wird der Betrieb vergrößert und soll ab 2025 neben den mechanischen aus elektrische Kompressoren für die Klimaanlagen von Elektroautos in Großserie fertigen.

Elektroauto Ioniq 5. Foto: Hyundai

Ausschuss: Zwei Monate Chipproduktion bei Infineon für die Katz

Nachschubprobleme für Hyundais Elektroautos wegen defekter Leistungselektronik aus Deutschland München/Seoul, 22. August 2022. Infineon sind bei der Produktion neuer Leistungs-Halbleiter schwer wiegende Patzer unterlaufen, so dass der deutsche Chiphersteller die Produktionsmenge zweier Monate einstampfen musste und seine Lieferpflichten an die südkoreanische Autoindustrie nicht rechtzeitig erfüllen konnte. Das geht aus Berichten südkoreanischer Medien hervor. Im Kern haben Infineon und Hyundai auf Oiger-Anfrage die Produktionsprobleme bestätigt. Abzuwarten bleibt, ob dies auch Auswirkungen auf deutsche Autokäufer hat: Die Wartezeiten zum Beispiel auf die „Ioniq 5“-Elektroautos von Hyundai dürften sich dadurch nicht gerade verkürzen.

Eine Kupferwicklung in Hairpin-Technik für einen Elektromotor aus dem 3D-Drucker. Foto: Additive Drives

E-Motoren aus dem 3D-Drucker

„Additive Drives“ aus Dresden und Freiberg für Gründerpreis nominiert Dresden, 18. August 2022: Ganz neue Bauformen und Materialien werden durch 3D-Drucktechnologien für den Elektromotoren-Bau möglich. Davon sind die Gründer des jungen Dresdner Unternehmens „Additive Drives“, das eben erst für den „Deutschen Gründerpreis“ nominiert wurde, überzeugt: Dort wo bisher Kupferdraht gewickelt wurde, können mit additiven Fertigungsverfahren nun auch effizientere Geometrien und Werkstoffe realisiert werden. Das macht stärkere elektrische Motoren auf kleineren Raum möglich – zum Beispiel in Autos, Straßenbahnen. Küchengeräten oder Flugzeugen. „Additive Drives“-Mitgründer Jakob Jung hält 45 Prozent mehr Leistung für Motoren, die so gefertigt sind, für möglich.

Produktion von Batteriemodulen für Hochvoltbatterien im BMW-Werk Leipzig. Foto: BMW

BMW baut mehr Akkus im Werk Leipzig

Autobauer hat 70 Millionen Euro in zweite Fertigungslinie für Energiespeicher gesteckt Leipzig, 1. August 2022. BMW baut die Produktion von Elektroauto-Komponenten in Leipzig aus: Heute hat der bayrische Konzern dort seine zweite Fertigungslinie für Batteriemodule gestartet. Sie sind für den BMW i4 gedacht, den wiederum dann das Münchner Werk endmontiert. Das geht aus einer BMW-Mitteilung hervor.

Mit Wallbox und Elektro-Bobbycar demonstrieren Dresdner Ebee-Ingenieure, wie ihre Elektronik die Ladevorgänge von E-Autos steuert. Foto: Heiko Weckbrodt

Steuerelektronik für die E-Zapfsäule

Ehemalige Technisat-Ingenieure entwickeln heute bei Ebee Dresden Leiterplatten und Software für die elektromobile Wende in der Autoindustrie Dresden, 27. Juli 2022. Je mehr Elektroautos auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, umso mehr fällt auch jede fehlerhafte oder ausgefallene Ladesäule auf. Denn bei Akku-Autos mit ihren im Vergleich zu Verbrennern kurzen Reichweiten ist bei längeren Reisen die Ladeplanung entscheidend. Und wenn dann eben eine „Zapfsäule“ in der Kette ausfällt, kann das ganz schnell die Reisepläne ordentlich über den Haufen werfen, wie selbst der scheidende VW-Konzernchef Herbert Diess bei eigenen Testfahrten schon verärgert feststellen musste. Damit das künftig seltener passiert, daran arbeiten unter anderem ehemalige Technisat-Ingenieure in Dresden.

VW-Managerin Karen Kutzner übergibt an Horch-Museums-Chef Thomas Stebichden ersten ID3. Foto: Volkswagen AG

Erste ID3-Stromer von VW Sachsen kommt ins Museumsbesucher

Neues Exponat im Horch-Museum Zwickau symbolisiert Umstieg auf Elektromobilität Zwickau, 20. Juli 2022. Volkswagen hat sein allererstes – damals noch handgefertigtes – Elektroauto vom Typ ID3 dem August-Horch-Museum in Zwickau als Dauerleihgabe übergeben. Die Museumsbesucher können das Fahrzeug nun als Zeugnis einer neuen Stufe des Elektroautobaus in Sachsen besichtigen. Das geht aus einer VW-Mitteilung hervor.

Die TU-Ausgründung Anybrid hat Roboter im Leichtbau-Validierungszentrum Leiv in Dresden mit ihren mobilen Spritzgießmaschinen ausgestattet. Die C-förmigen roten Spritzgießer sind besonders leicht konstruiert. Foto: Heiko Weckbrodt

Autofabrik-Roboter lernt spritzgießen

Dresdner Uni-Ausgründung baut mobile Mini-Spritzgießmaschine, die sich direkt an Roboterarme andocken lässt Dresden, 23. Juni 2022. Klassische Spritzgießanlagen mögen unermüdliche Maschinen sein, die Kunststoffbauteile aller Art in Tausender-, ja Millionenstückzahlen herstellen. Allerdings sind sie meist schwer und sperrig und lassen sich daher zum Beispiel nicht organisch in die schnell getakteten Produktionslinen der Autofabriken integrieren. Eine noch junge Ausgründung des Dresdner Leichtbauinstituts ILK schickt sich aber an, das zu ändern: Das vierköpfige „Anybrid“-Team um Dr. Michael Krahl hat eine mobile Spritzgießmaschine entwickelt, die so leicht ist, dass sie sich sogar an einen Roboterarm direkt anmontieren lässt.

Werbefoto für den Wartburg 311-2 aus dem Karosseriewerk Dresden. Repro aus: Brandes: „Gläser Karosserie Dresden“

Edelschmiede Gläser baute in Dresden erst Kutschen, dann Cabrios

Das Buch „Gläser Karosserie Dresden“ wartet mit einer unglaublichen Fülle an Informationen und Abbildungen auf. Die Wege des Herrn sind unergründlich, heißt es bekanntlich. Das ist auch in der Autowelt so. Carl Heinrich Gläser beispielsweise begann als Kutschenbauer in Dresden, sattelte dann auf Automobilkarosserien von hervorragender Qualität um. Mitten in der Weltwirtschaftskrise von 1929 stieg er zum führenden deutschen Anbieter von Cabriolet-Karosserien auf – mit einem Ruf, der weit über die Grenzen Sachsens hinaus reichte. Wie Michael Brandes in seinem unter Mitwirkung von Peter Kirchberg und Christian Suhr verfassten Band „Gläser Karosserie Dresden“ vermittelt, vereinte Gläser zwei scheinbar unvereinbare Firmenkonzepte unter einer Marke: Lieferant von Serienkarosserien für alle namhaften deutschen Automobilbauer und zugleich Edelschmiede von Luxuskarosserien in Einzelanfertigung. „Aber alle hatten eines gemeinsam: Den hohen gestalterischen wie Qualitätsanspruch.“

Das elektrische EQ-Modell von Mercedes. Foto: Heiko Weckbrodt Deutsche Accumotive / Daimler Kamenz

Mercedes will wiederverwertbare Elektroauto-Gehäuse

Schwaben entwickeln mit Partnern aus Sachsen leichte Hybridgehäuse für künftige Stromer Dresden/Stuttgart, 17. Juni 2022. Der Umstieg der deutschen Autoindustrie auf Stromer zieht nicht nur viel Forschungsarbeit an besseren Elektromotoren und Akkus nach sich, sondern bringt auch im Detail viele neue Konstruktionsprinzipien mit sich: Gefragt sind besonders leichte Komponenten, die zwar weniger mechanisch belastet werden, dafür aber elektromagnetische Abschirmungen enthalten müssen und dergleichen mehr. Mercedes will nun gemeinsam mit Instituten aus Sachsen und Schwaben eine neue Generation von Elektroauto-Gehäusen entwickeln, die all diese neuen Anforderungen erfüllen – und zugleich am „Lebensende“ des Stromers einfach wiederverwertbar sind. Das geht aus einer Mitteilung des „Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden hervor, das in das Vorhaben seine besondere Expertise im Kreislauf-Leichtbau einbringt.

Produktion im VW-Werk Zwickau. Foto: Volkswagen

VW Zwickau kehrt in 3-Schicht-Betrieb zurück

Nachschubprobleme aus Ukraine hatten die Elektroauto-Produktion ausgebremst Zwickau, 13. Juni 2022. Volkswagen hat die Probleme mit fehlenden Kabelbäumen aus der Ukraine und andere Lieferketten-Störungen nun anscheinend wieder besser im Griff als unmittelbar nach dem russischen Angriff. Der Konzern geht daher in seiner Elektroauto-Großfabrik in Zwickau wieder zum Drei-Schicht-Betrieb zurück. Das hat VW heute mitgeteilt.

Programmieren über den Dächern von Dresden: In der ehemaligen Maschinenfabrik "Universelle Werke" haben sich die kollaborativen Kreativen für einen "Thin[gk]athon" breit gemacht. Foto: Smart Systems Hub

Roboter und Cloud überwachen „Made in Germany“-Niveau im Karosseriebau

HTW-Team löst Zeiss-Herausforderung aus dem Automobilbau beim Denkmarathon des Smart Systems Hub Dresden Dresden, 5. Mai 2022. Bei einem viertägigen Denk- und Entwicklungsmarathon in den Universellen Werken Dresden haben 25 Programmierer, Elektronikspezialisten und andere Tüftler neue Lösungen gefunden, um die bei diesen Qualitätskontrollen eingesetzten Methoden und generierten Datenströme nachhaltiger, effizienter und auch branchenübergreifend zu nutzen. Organisator dieses „Thin[gk]athons“ war der Smart Systems Hub Dresden. Die konkrete Herausforderung samt Preisgeldern hatte diesmal die Zeiss Digital Innovation (ZDI) ausgelobt.

Ohne einen Porsche lässt es isch nur extrem schwer forschen. Foto: Porsche AG

Fupro statt Alu: Porsche will Metall durch Kunststoff ersetzen

Spritzgießmaschinen vom Leichtbauinstitut Dresden sollen Cockit-Träger für Sportautos erzeugen – und Abfälle gleich wieder einkassieren Dresden/Stuttgart, 4. Mai 2022. Um die Umwelt zu schonen und Kosten zu sparen, will Porsche die Cockpits in vielen seiner Autos künftig nicht mehr mit Alu-Magnesium-Gerüsten aufhängen, sondern mit „funktionalisierten Faserverbund-Hohlprofilen“ (Fupro), die sich später leicht wiederverwerten lassen. Für die Entwicklung greifen die Schwaben unter anderem auf die Expertise sächsischer Leichtbauer zurück. Das geht aus einer Mitteilung vom „Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) der TU Dresden hervor.

Auch mit Navigation und anderen Fahrerassistenzsystemen beschäftigt sich das Autoelektronik-Entwicklungszentrum von Joynext in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Autoelektronik-Schmiede Joynext rechnet mit weniger Umsatz

Krieg in Ukraine, Corona und Kaskadeneffekte trüben auch in Dresden die Geschäftserwartungen Dresden, 11. April 2022. Der chinesisch-sächsische Autoelektronik-Zulieferer „Joynext“ rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang um 20 bis 35 Prozent. Grund seien der Krieg in der Ukraine, die folgenden Kaskadeneffekte und weitere Krisenerscheinungen, erklärte der deutsche Joynext-Chef Stavros Mitrakis bei einem Besuch von Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) im Dresdner Joynext-Entwicklungszentrum.