Monate: Juni 2018

Selbst im Sommer entsteht 99 % des Regens in unseren Breiten in Eiswolken - hier eine Archivaufnahme vom Elbufer in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Deutscher Aufschwung flaut ab

Ifo-Institut korrigiert Prognose für Wirtschaftswachstum deutlich herunter München, 19. Juni 2018. Die deutsche Wirtschaft wächst weiter, aber nicht mehr so stark wie erwartet. Das geht aus einer aktualisierten Prognose des Wirtschaftsforschungs-Instituts Ifo aus München hervor. Die Volkswirte erwarten demnach für 2018, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP = Summe aller erwirtschafteten Waren und Leistungen) nur um 1,8 Prozent wächst statt um 2,6 Prozent, wie noch im Frühjahr vorhergesagt. Für 2019 korrigierten die Ökonomen ihre BIP-Zuwachsprognosen von 2,1 auf ebenfalls 1,8 Prozent herunter.

Der thüringische Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) im Werkzeugbau mit Michael Eckl (links) und Alexander Eras (rechts). Foto: BMW

BMW baut Fabrik in Eisenach aus

Thüringen wird größter Werkzeugbau-Standort Eisenach, 18. Juni 2018. BMW investiert in sein Werk in Eisenach rund 42 Millionen Euro. Damit soll die Fabrik in Thüringen bis 2022 zum führenden größten Werkzeugbau-Standort im Unternehmensverbund profiliert werden. Das hat die Konzernspitze des deutschen Autokonzerns heute angekündigt.

Regionalflughafen bei Kaliningrad. Foto: Barkleit

Kaliningrad zwischen Kant und Fußball-WM

Das frühere Königsberg hat sich im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2018 im Eilverfahren aufgehübscht Dresden/Kaliningrad. Das frühere Königsberg und heutige Kaliningrad ist einer der Austragungsorte für die Fußball-WM 2018. Oiger-Gastautor Gerhard Barkleit hat sich vor der Weltmeisterschaft gen Russland aufgemacht, um hinter die Kulissen zu schauen. In Teil 1 berichtet er über die ersten Eindrücke.

Koreanische Partner schauen sich den Fahrzeug-Leichtbau im ILK der TU Dresden an. Foto: Andreas Scheunert für das ILK Dresden

Leichtbauer aus Dresden kooperieren mit Korea

Dresden, 17. Juni 2018. Die Leichtbau-Ingenieure der Technischen Universität Dresden (TUD) wollen in Zukunft enger mit Südkorea kooperieren. Dies kündigte das TUD-Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik am Rande einer Projektschau in Dresden-Johannstadt mit. Dort hatten die Forscher und sowie ILK-Ausgründungen über 300 Exponate vorgestellt, darunter besonders leichte A-Säulen für Autos und einen Unterboden für Elektrofahrzeuge.

Vietnam hat die Internetzensur verschärft. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Vietnam verschärft Internet-Zensur

Nach anti-chinesischen Protesten hat Regierung in Hanoi die Kontrolle wohl zurückgewonnen Hanoi/Saigon, 17. Juni 2018. Nach den wütenden Protesten der vergangenen Tage gegen Sonderwirtschaftszonen und chinesischen Einfluss hat die vietnamesische Regierung anscheinend die Kontrolle wiedererlangt. Sie hat dafür dem Vernehmen nach einerseits die Armee eingesetzt und die Internetzensur verschärft, sich anderseits auch um eine gewisse Deeskalation bemüht. Diese Informationen konnten allerdings nur teilweise überprüft werden.

Regnerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

Besucherrekord zur Wissenschaftsnacht Dresden

39.000 Neugierige wälzten sich durch die Labore Dresden, 16. Juni 2018. Rund 39.000 Neugierige haben die Wissenschaftsnacht vom 15. zum 16. Juni 2018 in Dresden besucht – rund 1000 mehr als im Vorjahr. Das teilte René Werner namens der Veranstalter heute mit. Damit hat die Lange Nacht der Wissenschafte einen neuen Rekord aufgestellt. Allerdings hat die städtische Wirtschaftsförderung damit ein selbstgestecktes Ziel knapp verfehlt: Amtsleiter Robert Franke wollte in diesem Jahr die Marke von 40.000 Besuchern knacken.

Wissenschaftsnacht 2018 in Dresden: Analyse biologischer Substanzen im Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Großer Andrang zur Wissenschaftsnacht Dresden

Zehntausende wollten Experimente erleben, mit Robotern operieren und Lichtbögen blitzen sehen Dresden, 15. Juni 2018. Zehntausende Schaugierige sind heute dem Lockruf der Dresdner Forscher gefolgt und haben zur Wissenschaftsnacht deren Labore gestürmt. Besonders viel boten die Eierköpfe diesmal den Kleinsten – und bekamen im Gegenzug deren Hilfe: Kinder mixten herrlich blaues Hydrogeld für die Regenerations-Experten, hörten sich geduldig Mathematiker-Witze an, andere entlasteten die Uniklinik-Chirurgen und operierten an ihrer Stelle mit Da-Vinci-OP-Robotern.

Mehr Ingenieure braucht das Land - und mehr Ingenieur-Ausbilder. Foto (bearbeitet); Heiko Weckbrodt

Sachsen braucht mehr Ingenieur-Lehrer

HTW und TU Dresden bieten Pilotprojekt für Wechsler an Dresden, 15. Juni 2018. Das Industrieland Sachsen braucht angesichts des anhaltenden Wirtschafts-Aufschwungs mehr Ingenieure – und das bedeutet wiederum: auch mehr Ingenieurpädagogen. „Das erforderliche Studium, das mit dem Staatsexamen abschließt, ist bisher nur an Universitäten zu absolvieren“, schildert Prof. Rolf Koerber von der TU Dresden ein Problem. „Die Absolventenzahlen sind jedoch bei weitem nicht ausreichend. Auf Jahre hinaus werden jedes Jahr im berufsbildenden Bereich weit über 200 Lehrkräfte in Sachsen benötigt. Neue Wege der Qualifizierung müssen also gefunden werden.“

Der niederländische Halbleiter-Experte Rutger Wijburg ist ab Juni 2018 einer der beiden Geschäftsführer von Infineon Dresden. Foto: Infineon Dresden

Wijburg wechselt von Glofo zu Infineon Dresden

Niederländer löst Kamolz ab Dresden, 15. Juni 2018. Der frühere Chef des Dresdner Chipwerks von Globalfoundries, Rutger Wijburg, wird mit sofortiger Wirkung einer der beiden Geschäftsführer von Infineon Dresden. Das teilte der deutsche Halbleiterkonzern Infineon heute mit. Der 56-jährige Elektrotechniker und Manager Wijburg leitet fortan gemeinsam mit Raik Brettschneider die Geschicke der Dresdner Infineon-Chipfabriken mit ihren rund 2200 Mitarbeitern Er löst an dieser Stelle Mathias Kamolz, der die Geschäftsführung „aus persönlichen Gründen“ abgibt, wie Infineon mitteilte.

Varda und JR reisen in einem Kleintransporter durch Frankreich, der wie eine riesige Kamera aussieht. Szenenfoto aus "Augenblicke": Weltkino

„Augenblicke“: Die Alltags-Gesichter von Frankreich

Regie-Omi und Straßenkünstler frönen in einer Roadmovie-Doku einer vergänglichen Kunst Die 89-jährige Regisseurin Agnès Varda und der 33-jährige Straßenkünstler JR reisen in einem überdimensionalen motorisierten Fotoapparat durch Frankreich, um einer höchst vergänglichen Kunstform zu frönen: Sie palavern mit ganz gewöhnlichen Passanten, mit François und Françoise Normalfranzose gewissermaßen, und überreden sie dazu, sich ablichten zu lassen. Und dann vergrößern sie diese Lichtbilder ins Riesenhafte und kleben sie auf Häuserwände, Wassertürme, Eisenbahnwaggons, Atlantikbunker. Manche bleiben eine ganze Saison lang der Hingucker in irgendeiner französischen Kleinstadt, andere Bilder tilgt die Flut schon nach wenigen Stunden vom Stein. In der bezaubernden Dokumentation „Augenblicke: Gesichter einer Reise“, die derzeit in den deutschen Kinos gezeigt wird, ist eben nichts für die Ewigkeit gedacht.

3m5-Chef Michael Eckstein ehrt Dr. Ismail Ilkan Ceylan. Foto: Frank Grätz für 3m5

Computer lernen, über den Tellerrand zu gucken

Informatiker Ceylan für dessen „Offene Welt“-Dissertation an der TU Dresden mit 3m5-Preis geehrt Dresden, 14. Juni 2018. Wie sehr können wir uns heutzutage überhaupt noch darauf verlassen, dass die Maschinen uns richtige Antworten geben? Der Informatiker Dr. Ismail Ilkan Ceylan hat sich solcher Fragen angenommen: Er versucht Computern beizubringen, ähnlich wie Menschen mit unsicheren Fakten klarzukommen und daraus wahrscheinliche Antworten zu drechseln. Für seine hervorragende Doktorarbeit zu diesem Thema an der TU Dresden hat er nun den mit 3000 Euro dotierten „Excellence Award 2018“ der Dresdner Softwareschmiede 3m5 bekommen.

Das Startup carVertical zieht im September in die Gläserne Manufaktur in Dresden ein. Hier mit der VW-Experten-Jury. Foto: Volkswagen/Garda

VW-Inkubator Dresden wird internationaler

Sammeltaxen für Kindergeburtstage und Apps für lauffaule Autofahrer: 5 von 6 Brutplätzen im Herbst sind nun an Start-ups vergeben Dresden, 14. Juni 2018. Nachdem der Volkswagen-Firmenbrüter in Dresden bisher vor allem deutsche Jungunternehmen mit innovativen Mobilitätskonzepten ausgebrütet hatte, füllt er sich im September 2018 ganz und gar mit internationalen Start-ups. Das geht aus einer Mitteilung der gläsernen VW-Manufaktur Dresden hervor. Demnach sind nun fast alle Brutplätze für den Herbst vergeben.

Auch eine Wasserstoffbombe ist in der Spionage-Ausstellung zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Stalins Jagd nach der Atombombe

Deutsches Know-how und deutsches Uran ebneten der SU den Weg zur Atommacht Die jüngsten Verhandlungen zwischen Donald Trump und Kim Jung Un über das Nuklearwaffen-Programm in Nordkorea mag Anlass sein, einmal auf die Anfänge des Atombombenrüstens zurückzuschauen: Am 6. August jährt sich der Tag des Einsatzes der Atombombe in Hiroshima von 1945 und ebenfalls im August, aber vier Jahre später, stieg auch die Sowjetunion zur Atommacht auf. Oiger-Gastautor Gerhard Barkleit hat diese Entwicklung analysiert. Das nukleare Patt Semipalatinsk. Es geschah am 29. August des Jahres 1949. Die Sowjetunion zündete in den Weiten der kasachischen Steppe ihre erste Atombombe. Diese entsprach in allen wesentlichen Komponenten jenem Typ, den die Vereinigten Staaten von Amerika am 16. Juni 1945 unweit der Grenze zu Mexiko getestet und am 9. August über der japanischen Stadt Nagasaki abgeworfen hatten. Für den „exakten“ Nachbau des amerikanischen Prototyps hatte der deutsche Physiker Klaus Fuchs den Sowjets die notwendigen Unterlagen geliefert.

Robotik ist einer der Schwerpunkte im Smart Production Lab. Das Wolfsburger Labor kümmert sich dabei eher um die Hardware, die Dresdner um die Software. Foto: Jens Oellermann/ Volkswagen AG

VW richtet „Industrie 4.0“-Labor in Dresden ein

22 Spezialisten sollen in neuem „Smart Production Lab“ die Software für hochautomatische Fabriken entwickeln Dresden, 13. Juni 2018. VW stärkt den Standort Dresden und richtet neben der Elektroauto-Produktion hier nun auch eine Forschungsabteilung ein. Das teilte das Automobil-Unternehmen heute mit. Im Herbst 2018 werden demnach 22 Spezialisten in ein neues „Smart Production Lab“ in der gläsernen VW-Manufaktur einziehen. Sie sollen an Software-Lösungen für die hochautomatischen vernetzten Auto-Fabriken der „Industrie 4.0“ tüfteln, im englischen Sprachraum auch „Industrial Internet of Things“ (IIoT) genannt.

Der Saxonia Woman Award ist mit einer Plastik des Künstlers Ulrich Eißner verknüpft. Foto: Sabine Mutschke, Saxonia Systems

Saxonia schreibt Preise für Informatikerinnen aus

Dresdner Unternehmerin will mit dem „Saxonia Woman Award“ mehr Frauen für Software-Karriere begeistern Dresden, 13. Juni 2018. Informatik-Studentinnen aus Sachsen, Brandenburg und Berlin können sich bis zum 30. Juni um den „Saxonia Woman Award“ bewerben. Das Dresdner Software-Unternehmen „Saxonia Systems AG“ würdigt damit jährlich hervorragende Leistungen von Studentinnen der Informatik, Wirtschaftsinformatik und Medieninformatik. Saxonia-Chefin Viola Klein will damit erreichen, dass sich mehr Frauen für eine Karriere in der Software-Branche entscheiden.